Kohlenbergbau. 929 kind & Co. Kurs in Hamburg Ende 1904–1912: 102.10, 102, 101.50, 96, 96, 97, 95.50, 95, 93.75 Zugelassen M. 1 750 000, davon M. 675 000 freihändig begeben; der Rest von M. 1 075 000 zur Zeichn. aufgelegt 14./7. 1904 zu 101.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. zuzügl. ½ Schluss- notenstempel; erster Kurs 18./7. 1904 102 % In Umlauf Ende 1911 M. 1 454 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; bis 1911: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kohlenfelder 1 845 500, Grundstücke 137 000, Schacht- Anlagen 296 000, Grubenausbau 406 000, Gebäude 551 000, Masch. 656 000, Utensil. 26 000, Geräte 71 000, Mobil. 1, Anschlussgeleis 100 000, Wegebau 22 000, Seilbahnen 139 000, Wohn- häuser 224 000, elektr. Lichtanlagen 6000, elektr. Kraftanlagen 18 998, Brunnen- u. Wasser- anlagen 56 000, Kasernen-Inventar 1, Pferde u. Wagen I, Tagebau 845 000, Kassa 9198, Effekten 32 114, Debit. 182 809, Talonsteuer 26 400. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. I. 82 559 (Rückl. 2602), Schuldverschreib. 1 454 000, Kredit. 438 928, Akzepte 150 108, Tant. an Vorst. u. Gratif. 6130, Vortrag 17 296. Sa. M. 5 650 022. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsausgaben 168 945, Abschreibung 441 328, Gewinn 26 028. – Kredit: Vortrag 30 838, Kohlen u. Briketts 599 900, Verschiedenes 5563. Sa. M. 636 302. Bilanz per 31. März 1912: Diese Jahr umfassende Zwischenbilanz schloss nach Abschreib. von M. 75 653 mit einem Verlust von M. 12 997 ab, der aber aus dem Gewinn- vortrag von M. 17 296 gedeckt werden kann, so dass noch M. 4290 Überschuss per Saldo vorzutragen bleiben. Dividenden 1900–1911: 6½, 6½, 5, 5, 5, 3, 3, 0, 3, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. jur. Ad. Prost, Magdeburg; Carl Liestmann, Helmstedt. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Moritz Schultze, Magdeburg; Bergwerks-Dir. Fritz Pfister, Helmstedt; Gutsbes. Jacob Hosang, Sommersdorf. Prökuristen: Max Stendel, O. Brehme. Zahlstellen: Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus „% Bergwerksgesellschaft Hibernia in Herne in Westf. Gegründet: 6./3. 1873 unter der Firma: Hibernia & Shamrock, Bergw.-Ges. mit Sitz in Berlin; 1873 nach Düsseldorf u. 1875 nach Herne verlegt; Firma umgeändert am 25./11. 1887. Nachdem die Kgl. Preuss. Staatsregierung im Sommer 1904 einen grossen Teil der Hibernia-Aktien durch die Dresdner Bank an der Börse unter der Hand hatte aufkaufen lassen, machte der Handelsminister unter dem 29./7. 1904 der Hibernia-Verwaltung das An- gebot, das Unternehmen ab 1./1. 1905 käuflich an den Staat zu überlassen; für Abtretung ihres Eigentums sollten die Aktionäre für je M. 3000 A.-K. zur Höhe von M. 53 500 000 3 % Konsols im Nennwerte von M. 8000 erhalten; dieses Angebot kam einer 8 % Verzinsung der Hibernia-Aktien gegen eine durchschnittl. 11 % Div. in den letzten 10 Jahren gleich. Das staatliche Angebot wurde gemäss Antrag der Hibernia-Verwaltung in der G.-V. v. 27./8. 1904 mit 92 Stimmen mit M. 29 641 400 A.-K. gegen 19 Stimmen mit M. 2 651 200 A.-K. ver- worfen, wobei die Gruppe der Dresdner Bank mit rund M. 18 000 000 A.-K. sich der Ab- stimmung enthielt. Der Beschluss wurde von der Dresdner Bank im Klagewege angefochten u. kam H. richterl. Entscheidung in der G.-V. v. 22./10. 1904 zu erneuter Beratung, wurde aber wieder mit 100 Stimmen mit M. 31 265 200 A.-K. gegen 7 Stimmen mit M. 27 430 800 A.-K. abgelehnt. Die Dresdner Bank erhob hiergegen Protest, indem sie gegen die Mit- abstimmung der lt. G.-V. v. 27./8. 1904 ausgegebenen M. 6 500 000 neuer Aktien Verwahrung einlegte und Klage erhob. Die II. Instanz, das Oberlandesgericht in Hamm, entschied im Okt. 1905 zugunsten der Dresdner Bank, aber das Reichsgericht am 2./6. bezw. 13 /6. 1906 in letzter Instanz zugunsten der Ges. 1905 ist vom preussischen Abgeordneten-Hause der Geset- entwurf der Regierung betreffs Beteil. des Staates an der Bergwerks-Ges. Hibernia zu Herne, kraft dessen die Staats-Reg. ermächtigt wurde, von der Dresdner Bank Hibernia-Aktien im Nom.-Betrage von M. 27 552 800 zu erwerben u. zu diesem Zwecke bis zu M. 69 500 000 in Schuldverschreib. bezw. Schatzanweis. auszugeben, angenommen. Auf der andern Seite haben sich die Gegner der Verstaatlich. zur dauernden Konservierung der Aktienmajorität zu der „Herne“, Vereinigung von Hibernia-Aktionären G. m. b. H. zusammen geschlossen mit einem St.-Kap. von M. 42 000 000 mit 25 % Einzahl. u. M. 55 000 000 in 4 % Oblig. Die Herne-Ges. besitzt z. Z. M. 23 530 000 Hibernia-St.-Aktien u. M. 10 000 000 4½ % Hibernia- Vorz.-Aktien, der Preuss. Staat M. 27 551 000 Hibernia-St.-Aktien. Zweck: Steinkohlenbergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte für Handel u. Konsum. Jetziger Bergwerksbesitz: die Steinkohlenzeche Hibernia in Gelsenkirchen m. 3 Tiefbauschächten u. Koksanstalt, Zeche Shamrock I/II bei Herne m. 5 Tiefbauschächten, Koksanstalten. Gasanstalt etc., Zeche Wilhelmine-Victoria in Schalke mit 4 Schächten, Ring- ofenziegelei, Zeche Shamrock III/ IV (Behrens-Schächte) bei Wanne, mit 4 Schächten u. Koksanstalten, Zeche Schlägel u. Eisen bei Recklinghausen mit 6 Schächten, Koksanstalten u. einer Ringofenziegelei, Zeche General Blumenthal mit 6 Schächten, Koksanstalten u. einer Ringofenziegelei, Zeche Alstaden mit 2 Schächten, von welchen Schacht I stillgelegt ist, u. 1 Brikettfabrik. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 59