Kohlenbergbau. 937 hat jede Grube Aufbereitungsanlagen für Rohkohle. Auf Grube Sibylla sind Einrichtungen für den Abbau des unter dem Kohlenflöz lagernden Tones vorhanden, der mit Vorteil ver- wertet wird. Eisenbahnanschluss vorhanden. Der Grundbesitz für die Gruben Sibylla u. Grefrath beträgt 173 ha 57 a; rund 145 ha 54 a 20 qm dienen zu Bergwerksanlagen. C) Das Gruhlwerk (dessen Übernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte) umfasst die im Bergrevier Cöln-Ost belegenen Grubenfelder: Friederike I u. II, Franziskus, Bleibtreu, Morgensonne, Morgensonne II, Weilerswist II, zusammen gross 12 923 267 qm. Die reine Braunkohle tritt in diesen Feldern in einer Mächtigkeit bis 50 m auf. Die Verhältnisse von Oberdecke zur Kohle sind günstig, in einem grossen Teile der Felder 1:4 bis 1:5. Die Kohle wird in zwei Tagebauen durch 3 Förderbahnen gewonnen. Die Abräumung des Deckgebirges geschieht durch elektrisch betriebene Bagger u. Förderbahnen. Das für den Abbau notwendige Grundeigentum wird zum weitaus grössten Teile von dem preuss. Forstfiskus gepachtet; die für den Bergwerksbetrieb nicht mehr benötigten Flächen werden zurückgegeben. Für den Ersatz des durch den Abbau entstehenden Minderwertes ist eine Kaut. von M. 62 060 in Staatspapieren hinterlegt. Bis jetzt sind von dem Forstfiskus in dieser Weise 82 ha gepachtet. Der eigene Grundbesitz umfasst 85 ha. Von dem gesamten eigenen u. angepachteten Grundbesitz dienen zu Bergwerksanlagen ca 128 ha 84 a. Auf dem Gruhlwerk werden 4 Brikettfabriken mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 380 000 t be- trieben. Diese Fabriken sind ausgerüstet mit 34 Röhrentrockenapparaten u. 27 Brikettpressen. Kohlenförderung 1907/08 1 139 084 t bei 296 463 t Brikettabsatz. Eine neue Brikettanlage für 400 000 t Jahresherstell. wird 1912/13 ausgebaut. Vorhanden ist eine Arb.-Kolonie von 140 Wohnungen. D) Die Gew. Brühl-Cölner Braunkohlenbergwerk Donatus, dessen Ubernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte, besitzt an Bergwerkseigentum die Grubenfelder Donatus u. Hermann, Amalia u. Amalia-Erweiterung, im ganzen gross 6 064 796 qm. Die Grubenfelder haben ein durchschnittliches Verhältnis der Oberdecke zur Kohle von 1:2 und eine Kohlen- mächtigkeit bis zu ca. 25 m. Die Kohle wird im Tagebaubetrieb mit Kettenbahnen ge- wonnen. Das für den Abbau auf lange Jahre nötige Grundeigentum steht im Eigentum der Gew. Donatus. Diese hat zu diesem Zwecke das 213 ha grosse Gut Villenhof gekauft, das in der Bilanz mit M. 466 692 u. mit M. 138 512 Hypothekenbelastung figuriert. Der eigene Grundbesitz umfasst insgesamt ca. 235 ha, für Bergwerksanlagen sind hiervon ca. 84 ha ver- wendet. Für den Bau einer umfangreichen Arbeiterhäuser-Kolonie hat die Gew. eine Bauges. mit einem Kapital von M. 290 000 begründet, die M. 129 000 Hypoth.-Schulden hat. An der Bauges. ist die Rhein. Akt.-Ges. nach der letzten Bilanz nach Abschreib. von ca. 5 % jährl. mit M. 209 301 beteiligt. Die Rhein. Akt.-Ges. u. die Bauges. besitzen 110 Beamten- u. Arbeiterwohnungen, ferner Kantinen u. Schlafsäle, in denen ca. 140 Mann untergebracht werden können. Auf Grube Donatus sind 3 modern eingerichtete Brikettfabriken vor- handen. Diese sind ausgerüstet mit 30 Röhrentrockenapparaten, 20 Brikettpressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 300 000 t Briketts. Die Kohlenförder. betrug 1 195 265 t. Die Ges. besitzt die schon erwähnten 100 Kuxe der 100teiligen Gew. Louise in Horrem, die sie mit den Aktiven der Gew. Sibyllagrube zu M. 10 000 pro Kux übernommen u. ebenso verbucht hat, die 510 Kuxe der 1000teiligen Gew. Beisselsgrube, welche zu M. 1500 bei der Gründung der Akt.-Ges. Fortuna übernommen wurden, stehen heute zu diesem Betrage zu Buch. Aus diesen Werten M. 1 000 000 für 100 Kuxe Louise u. M. 765 000 für 510 Kuxe der Gew. Beisselsgrube, sowie aus M. 743 000 Aktien der Clarenberg A.-G. f. Kohlen- u. Tonind. in Frechen u. M. 2 000 000 Aktien des Rheinischen Elektrizitätswerks im Braun- kohlenrevier in Cöln (s. unten) setzt sich das in der Bilanz der Akt.-Ges. v. 31./3. 1913 mit M. 5 528 473 ausgewiesene Effekten-Kto zus. Mit der Clarenberg-A.-G. wurde im April 1913 eine Interessengemeinschaft abgeschlossen. Auch übernahm die Ges. ab 1./4. 1913 den Betrieb u. die Verwalt. der Grube Carl zu Frechen, der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer gehörend. Im J. 1913 erworben 9091 Aktien der Societé anon. des Mines Comte Fürstenberg in Frechen. E) Die Grube Louise besitzt das Grubenfeld Louise (1 691 200 qm gross); die mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 150 000 t erbaute Brikettfabrik wurde 1908 fertiggestellt u. dem Betriebe übergeben. Zur Erfüllung der Beteilig.-Ziffer bei dem Braunkohlenbrikett- Verkaufsverein wurde der Bau einer zweiten Brikettfabrik auf Grube Louise mit 210 000 t Jahresleistungsfähigkeit bes:hlossen. Die Grube u. Fabriken der Gew. Louise nahm die Ges. im Herbst 1912 in vollen Betrieb. Die Gew. hat 931 832 t Kohle gefördert u. 290 834 t Briketts hergestellt, die restlos abgesetzt wurden. Dementsprechend stellte sich das Erträgnis bei günstigen Selbstkosten, die bei voller Ausnutz. der Leistungsfähigkeit von über 400 000 t Brikettproduktion noch eine Verbesser. erfahren werden, zufriedenstellend. Es betrug der Betriebsüberschuss M. 1 182 581 gegen M. 569 463 im Vorj. Hiervon wurden nach Deck. der Gen.-Unk. u. der Zs. M. 290 834 dem Erneuer.-Bestand überwiesen gegen M. 148 015 im Vorj. Die Forder. der Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau an die Gew., die sich am 31./3. 1913 auf M. 4 887 850 stellte, konnte reichlich verzinst werden. Die Rhein. A.-G. hat für diese Gew. eine zu 4½ % verzinsl. u. zu 102 % rückzahlbare hypothek. sichergestellte Anleihe in Höhe von M. 6 000 000 bei dem Allg. Knappschaftsverein zu Bochum aufgenommen. Für diese Anleihe hat die Rhein. A.-G. die Bürgschaft übernommen. F) Die Gew. Beisselsgrube in Ichendorfbei Cöln besitzt ein Grubenfeld von rund 2 400 000 qm. welches eine Kohlenmächtigkeit bis zu 100 m hat, bei einem Verhältnis der Oberdecke zur