Kohlenbergbau. 943 ausgerichtet, der Kettenstollen, sowie die schiefene Ebene bis zur Brikettfabrik fertiggestellt war. In der neu erbauten Brikettfabrik mit 8 Pressen wurde die Fabrikation im März bis August 1908 sukzessive aufgenommen. Zwei 700 PS.-Dampfmasch mit auf der Welle sitzen- dem Drehstrom- u. Gleichstromgenerator von 2000 resp. 220 Volt, ist mit der dazu gehörigen Kesselanlage bereits seit Ende ÖOktober 1907 in Betrieb. Ein Verwalt.-Gebäude, eine grosse Arb.-Baracke, eine Beamten- u. Arb.-Kantine, ein Beamtenwohnh., der Ausbau eines Bauern- gutes für Arb.-Wohn., sowie mehrere grössere Arb.-Häuser wurden ebenfalls errichtet. Kohlenförderung 1908–1909 3 630 500, 6 535 743 hl; Brikettproduktion 88 430, 165 975 t. Die Ges gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensynfikat G. m. b. H. in Leipzig an. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000, davon ult. 1907 M. 675 000 noch nicht eingefordert. Der R.-F. ist mit M. 270 000 voll eingezahlt. Das gesamte A.-K. wurde An- fang 1910 von den Niederlausitzer Kohlenwerken (Sitz in Berlin) erworben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 8. Juli 1910: Aktiva: Kohlenfelder 1 198 730, Grund- stücke 178 386, Wohngebäude 311 800, Bergbauanlagen 474 517, Fabrikanlagen 2 048 938, Eisen- bahnanlage 145 571, Inventar u. Mobil. 34 995, Abraumabdecke 115 000, Materialien 46 366, vorausbez. Versich. 9000, Effekten 5970, Kassa 11 228, Debit. 607 372. – Passiva: A.-K. 2 700 000, R.-F. 270 000, Spez.-R.-F. 90 000, Hypoth. 100 800, Kohlenabbaugelder 619 303, Arb.- Unterstütz.-F. 10 938, Tant. 1844, Löhnungskto 10 370, Kredit. inkl. Anleihe 1 041 963, Gewinn 342 659. Sa. M. 5 187 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk.: 39 746, Zs. 26 427, Steuern 5088, Rein- gewinn 342 659. – Kredit: Vortrag 23 747, Betriebsgewinn 390 174. Sa. M. 413 921. Dividenden: 1907: 0 % (Baujahr); 1908–1909: 5, 10 %. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. Alfred Scheller, Hohenlohehütte; Bank-Dir. Ernst Hofmann, Berlin. Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Palästina-Bank. „Glückauf“, Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau, Kreis Lauban. Gegründet: 6. bezw. 8./12. 1871. Sitz der Ges. bis 22./4. 1913 in Berlin. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt 3 Schächte zur Förder., sowie 4für die Wetterführ., wovon 2gleichzeitig für die Wasserhalt. dienen. Die 15./10. 1891 in Betrieb gesetzte Brikettfabrik am Bahnhof arbeitet jetzt mit 3 Pressen, welche tägl. bis 15 Waggons Briketts liefern können. 1904 Errichtung einer neuen Brikettfabrik mit zunächst einer Presse am Bögeschacht. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 391,74 ha exkl. der neu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 qm, 1902 unter 85 ar 70 qm Fläche, 1908 ein Grubenfeld von 12 ha 22 ar 49 qm für M. 59 621 hinzuerworben. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: 1. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tagesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl eingerichtet; der Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 hl. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 3. Durch 23,15 ha Ländereien u. 10 Wohnhäuser. Gekauft wurde 1901 das neben den Lichtenauer Bergbau Gerechtsamen der Ges. bei Troitschendorf, 1 Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf“' für .210 000. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die späteren Neubauten u. Zugänge erforderten 1902–1912 M. 89 333, 120 298, 311 942, 132 685, 164 147, 110 320, 150 361, 215 512, 202 949, 189 120 (s. unten), 113 753. Braunkohlen- Förderung in hl à ca. 70 kg 1903–1912: 2 329 115, 2 789 883, 3 036 145, 3 109 017, 3 550 320, 3 524 385, 2 627 564, 2 712 969, 3 065 547, 3 195 350. – Brikett-Produkt. 777 962, 969 530, 1 131 786, 1 149 660, 1 212 640, 1 170 271, 862 470, 932 990 Ztr., 53 209, 56 062 t. Presssteinfabrikation: 6 279 000, –, 2 011 000, 383 400, 3 201 000, 1 714 000, 1 715 950, § Stück. — Abgesetzt wurden durch Verkauf: 847 626, 885799, 898 257, 933 806, 986 095, 1 022 619, 943 211, 898 127, 874 776, 923 155 hl Kohlen, 796 067, 942 352, 1 132 035, 1145 708, 1 208 165, 1 140 542, 885 486, 919 886 Ztr., 52 199, 56 856 t Briketts. Ein Schwimmsanddurchbruch im Bögeschacht, sowie ein Brand der vollständigen Elsa- schachtanlage beeinträchtigten 1909 die Kohlenförderung u. Brikettproduktion ganz erheblich u. beeinflussten das Gewinnresultat ungünstig. Am 7./9. 1910 erfolgte auf der genannten Anlage abermals ein schwerer Wasserdurchbruch, dessen Folgen in der Hauptsache wieder behoben sind. Der Betrieb musste infolgedessen für ca. 6 Wochen auf dem Böge-Schacht ganz eingestellt werden. Die Abschreib. für 1910 betrugen: a) auf Grundstücke M. 5403, b) auf Aus- u. Vorrichtung Lichtenau M. 188 422, c) auf Grubenwert, Gruben- u. Fabrikanlagen M. 110 727, d) hierzu die Kosten für Ausräumen verschlämmter u. ersoffener Grubenbauten mit M. 58 948, zus. M. 363 500. Es ergab sich demnach ein Verlust von M. 295 033, zu dessen Deckung der vorhandene R.-F., Spez.-R.-F. und Div.-Ergänz.-F. mit zus. M. 126 725