946 Kohlenbergbau. einem südlichen Einfallen von 8 bei 26–30 % Gasgehalt aufgeschlossen. Bei 350 m Teufe wurde die Wettersohle, bei 400 m Teufe die I. Bausohle ausgesetzt. Nach Herstellung der Füllörter wurge mit der Ausricht. der Grubein beiden Sohlen begonnen. Die Wasserzuflüsse sind gering. Über Tage wurden die definitiven Fördermaschinengebäude für beide Schächte nebst Fundamenten fertiggestellt u. konnte mit der Aufstell. von zunächst 2 grossen Förder- masch. begonnen werden. Die definitive Fördereinricht. für Schacht II konnte dann Mitte 1912 in Betrieb genommen werden. Die Kohlenförderung, welche im Juli 1912 mit ca 50 t arbeitstägl. einsetzte, konnte bis Dez. 1912 auf ca. 1100 t gebracht werden. Sie wird sich in gleichem Maasse bis zu der in Aussicht genommenen Höhe von 5000 t weiter entwickeln, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofen- anlage. (Produktion 1911: 4 859 200 Steine.) Die Anschlussbahn nach Bahnhof Repelen ist fertiggestellt, ebenso verschied. Arb.- u. Beamtenwohnungen. Behufs Erbauung eines gemein- samen Rheinhafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluss an den Bahnhof Repelen der Staatsbahn wurde mit der Akt.-Ges. Phönix in Hörde u. den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich ein Abkommenin Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- u. Umschlageplatz in Süd- deutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen der Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Die Ges. steht ausserhalb des Kohlensyndikats. Kapital: M. 22 000 000 in 22 000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 14 000 000, volleingez. seit Juli 1909. Das A.-K. wurde sukzessive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten ein- gezogen. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 4000, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären 7: 2 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. Die G.-V. v. 24./5. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 (auf M. 22 000 000). Anleihe: Die G.-V. v. 13./5. 1910 ermächtigte den A.-R. eine Oblig.-Anleihe bis zum Höchst- betrage von M. 16 000 000 zu begeben, wovon bis Ende 1912 vorerst M. 9 001 500 zu 5 % ver- zinslich, emittiert wurden. Der Erlös dieser Emission diente zum weiteren Ausbau der Zechenanl., speziell für eine zweite Schachtanl. u. zur Bezahl. der neuerworb. Grubenfelder. Der noch verbleibende Rest soll teilweise zum Abstossen bestehender Darlehen dienen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Berechtsame 6 851 786, Kassa 71 003, Grundstücke 2 731 993, Gebäude 2 210 252, Masch. u. Material. 2 645 822, Bahnanlage, Wegebau- u. Planierung 1 532 036, Wasserversorg.- u. Entwässer.-Anlage 270 700, Schacht- u. Vorricht.-Kto 9 012 432, Ringofenziegelei 197 647, Arbeiter-Kolonie 2 159 669, Hafen Orsoy 290 914, Lagerplatz Rheinau- Mannheim 365 597, Disagio-Kto 468 740, Bankguth. 881 139, Debit. 2 895 167, Verlust 1 900 126. – Passiva: A.-K. 18 000 000, Teilschuldverschreib. 9 001 500, Amort. industrieller Anlagen 105 140, Hypoth. u. Darlehen 5 417 750, Kredit. 1 960 641. Sa. M. 34 485 031. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 212 928, Steuer 16 418, Amortis. 35 151, Gen.-Unk. 177 686, Kranken- u. Pens.-Kassen 51 649, Zs. 442 371. – Kredit: Wohnungs- Ertrag 25 321, Grundstücksertrag 10 759, Verlust 1 900 126. Sa. M. 1 936 206. Dividenden: 1906/07: 0 %; 1908–1912: 0 % (Schachtanlage im Bau). Direktion: Alb. Spaeth, Bergwerks-Dir. Franz Brenner. Aufsichtsrat: Vors. Bankpräsident A. de Monplanet, Stellv. Komm.-Rat Bankier Max Trinkaus, Jean Bonnardel, Mitgl.: Christian de Catheu, Auguste de Collignon, Ing. Jean Keller, Etienne Hely d'Oissel, Paris; Bankpräsident Jean Buffet, Nancy; Bank-Dir. a. D. Alfred Koss- mann, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Herm. Heye, Düsseldorf. Prokurist: Anton Denninger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Brüssel: Société belge de crédit industriel et commercial; Strassburg i. E. u. Frankf. a. M.: Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Lugauer Steinkohlenbauverein zu Lugau i. S. Gegründet: 1869. Zweck: Steinkohlenbergbau u. Verwertung der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. erstand 1869 die Grubenfelder des vormaligen, in Konkurs geratenen Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins ,Neue Fundgrube“ und teufte 1869–75 die beiden Förderschächte „Vertrauenschacht“ u. „Hoffnungschacht“ mit zus. 5 Flözen ab, wozu 1902 der Viktoriaschacht der Rhenania (s. unten) kam. Arealbesitz 260.37 ha Kohlenfeld und 35 ha 3.2 a oberird. Grundstück. Ausgaben für Neuanl. 1902–1912 M. 92 706, 15 777, 19 446, 30 019, 59 463, 41 076, 33 059, 271 842, 31 917, 49 580, 62 102, davon entfallen 1909 M. 218 015 auf den Ankauf des Mühlengrundst. einschl. der Wasserkraft eines Fabrikgrundstücks u. eines Bauerngutes. Abschreib. seit Bestehen des Werkes (1874) bis Ende 1912 M. 3 676 473. Die G.-V. v. 9./4. 1902 beschloss Ankauf des gesamten Bergwerkseigentums der Gew. Rhenania in Lugau mit Wirkung ab 1./5. 1902. Kaufsumme M. 500 000, erlegt durch Barzahlung von M. 193 693 und Übernahme der 5 % Oblig.-Schuld von M. 309 000 zur Tilg. bis 1915, sowie einer Hypoth. von M. 7000. Abbauwürdiger Kohlenreichtum des Rhenania-Feldes 2–2½ Mill. t. Zur Ver- bindung des Viktoria-Schacht getauften Feldes mit dem Vertrauenschacht, Um- u. Aus- bauten wurden 1902 M. 75 449 aufgewandt. Produktion: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 Kohlenförderung t 227 837 224 868 221 506 224 777 223 385 215 541 200 760 192 910 191773. 176 9199 196419 181750 183 727 202 314 HRlös . M. 2 659 951 2 829 835 2 781 600 2 995527 2 795 669 2 781 802 2 555 776