Kohlenbergbau. 953 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gebäudeunterhalt.-Kosten 3119, Pacht 13 282, Knapp- schaft 30 649, allg. Geschäfts-Unk. 81 164, Eisenbahnbetrieb 742, Zs. u. Prov. 19 753, Abschreib. 100 914, Gewinn 152 656. – Kredit: Vortrag 15 209, Gewinn aus Verkauf von Rohkohlen u. Briketts 387 072. Sa. M. 402 282. e Kurs Ende 1886–1912: Prior.-St.-Aktien: M. 540, 565, 648, 710, 665, 625, 600, 645, 595, 750, 860, 970, 950, 833, 760, 700, 645, 670, 620, 855, 920, 1100, 1030, 1037, 1030, 950, 1100; St.-Aktien: M. 215, 260, 285, 420, 400, 365, 350, –, –, –, 460, 580, 555, 500, 435, 320, –, –, 250, 343, 390, 530, 540, 536, 608, –, 675 per Aktie. Notiert Leipzig u. Zwickau. Es sind an beiden Plätzen seit Juni 1903 bezw. Okt. 1902 sämtl. Stücke lieferbar. Dividenden 1886–1912: Prior.-St.-Aktien: 15, 15, 20, 16¾, 22, 20, 20, 15, 16¾, 20, 25, 20, 20, 15, 15, 10, 13¼, 10, 15, 18, 20, 25, 25, 25, 20, 25, 25 % (75 bezw. 375 M.); St.-Aktien: 5, 5, 10, 6, 12, 10, 10, 6, 5¾, 10, 15, 10, 10, 5, 5, 0, 3½, 0, 5, 8, 10, 15, 15, 15, 10, 15, 15 % (M. 45). Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Dir. Froese. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bankier Curt Steckner, Halle a. S.; Stellv. Curt Hentschel, Zwickau; Fritz, Nebe, Eisenach; Ing. Aug. Stapel, Gera; Gen.-Dir. M. Zell, Halle a. S. Zahlstellen: Eigene Kasse; Altenburg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Lingke & Co.; Leipzig: Filiale der Privatbank zu Gotha; Zwickau: Vereinsbank, Abteil. Hentschel & Schulz; Halle: Reinh. Steckner. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000, u. erwarb später Mitte 1898 die Zeche Humboldt für M. 2 500 000. die Zeche Wiesche für M. 4 000 000, sowie 600 (von 1000) Kuxe der Zeche Rosenblumendelle für M. 1 500 000 gegen Gewährung von Aktien II. Em. von 1898. Der Erwerb der weiteren 400 Kuxe Rosenblumendelle erfolgte gegen Gewährung von M. 82 000 in Aktien u. M. 918 000 bar. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus. hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Förderung 1902–1912 einschl. Rosenblumendelle: 998 243, 1 200 041, 1 293 213, 1 182 235, 1 252 008, 1 364 774, 1 393 274, 1 405 823, 1 408 529, 1 418 731, 1 422 056 t, u. zwar auf Hagenbeck 383 072, 487 216, 511 925, 454 066, 460 716, 499 323, 476 688, 471 421, 463 619, 464 530, 488 728 t, auf Humboldt 146 252, 179 482, 190 555, 172 165, 177 981, 191 892, 210 566, 216 650, 210 262, 199 972, 204 752 t, auf Wiesche 248 734, 251 564, 264 205, 249 406, 270 897, 130 945, 333 845, 325 612, 331 081, 342 294, 333 884 t, auf Rosenblumendelle 220 185, 281 779, 326 528, 306 598, 342 432, 362 614, 372 175, 392 175, 403 568, 411 935, 394 692 t. Zur Herstellung von 73 703 t Koks wurden 1912 92 128 t Feinkohle der Zeche Hagenbeck verwandt. Belegschaft einschl. der auf Rosenblumendelle 1906–1912 durchschn. 4109, 4427, 4681, 4918, 4901, 4817 4864 Mann. —, Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 590 000 t einschl. Neu-Schölerpad u. Hobeisen; für Koks 95 000 t; für Briketts 425 000 t (hergestellt 1912 zus. 392 461 t). Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. Das Steinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerpa d. Die Zeche baut in ihrem 5 180 560qm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schöler- bader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. Hiervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die Zeche die ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig. Ziffer von ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von den jetzigen Tief- bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanfagen vorhanden. Die Zeche hat eine Koksofenanlage von 90 Öfen u. ist 1904 durch den Bau einer Brikettfabrik mit Aufbereitungsanstalt erweitert (Brikettproduktion 1906–1912: 53 338, 98 919, 92 775, 39 559, 20 468, 36 797, 51 068 t). K* II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 008 950 qm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 000 000 t Esskohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 340 m tief. Die jetzige Produktion könnte noch 23 Jahre lang von der seit- herigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachel- haus & Buchloh in Mannheim. Die Beteiligung steht mit M. 30 000 zu Buche. Erbaut ist 1904 eine neue Separation, Wäsche u. Brikettfabrik (Brikettproduktion 1906–1912: 89235, 99 760, 104 853, 99 715, 98 907, 94 770, 95 163 t). III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumendelle mit 6 082 500 qm Feldesumfang. Der Mülheimer Bergw.-Verein besass von dieser Gew. seit Maf 1902 die sämtl. Kuxe zum Buch- wert von M. 3 775 000 (pro Stück M. 2500 Erwerbspreis u. M. 1275 für die von Aug. 1898 bis Ende 1899 für Bauten aufgewendeten Zubussen). Die Gew., welche jetzt ganz mit dem Bergwerksverein verschmolzen ist, hat durch Ankauf des Feldes Kronprinz im Norden ihrer alten Berechtsame ihren Bergwerksbesitz wesentlich ver- grössert und damit den Inhalt ihres Feldes auf 33 000 000 t gebracht. Der als Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt und seit April 1903 im Betrieb; Gesamtkosten der Schachtanlage M. 1 289 247. Es werden Esskohlen, halbfette Kohlen aus den zus. 4,72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Eine neuerbaute Aufbereitungsanstalt gestattet, die halbfetten u. die mageren Kohlen getrennt zu verarbeiten. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Sfaats- bahn verbunden. Eine Brikettfabrik arbeitet mit 4 einfachen u. 2 Doppelpressen, Produktion 1904–1912: 116 300, 133 130, 164 965, 174 673, 185 945, 178 307, 184 303, 191 343, 185 000 t). IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 5 495 950 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Auch diese Grube ist 1895–98 durch Niederbringen eines neuen Schachtes mit der besten Ausrüstung, der reichl. M. 2 000 000 Kostenaufwand verursacht hat. vollständig renoviert und besitzt eine neue Brikettfabrik mit 2 Pressen und Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzl. neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame ist durch Ankaut der südl. geiegenla Längenfelder Holthauser Bänksgen u.