Kohlenbergbau. 967 Tschoepelner Werke Akt.-Ges. in Tschöpeln bei Muskau. Gegründet: 4./11. 1905; eingetr. 23./12. 1905 in Muskau. Gründer: Breslauer Discontobank, Breslau; Bank-Dir. Otto Landé, Berlin- Wilmersdorf; Major a. D. Georg von Stössel, Potsdam; Bergwerks-Dir. Paul Firle, Bergwerks-Dir. Paul Hövel in Tschöpeln bei Muskau. Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues sowie der Verarbeitung u. Verwertung aller durch Abbau gewonnenen Produkte, ferner die Fabrikation u. Verwertung von Tonwaren aller Art u. die Erzeugung, Abgabe u. Verwertung elektrischer Energie. Die a. o. G.-V. v. 11./4. 1906 beschloss mit Wirkung ab 1./10. 1905 den Erwerb des gesamten Vermögens der Consol. Tschoepelner Braunkohlen- u. Tonwerke G. m. b. H. Ca. 300 Arb. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1909/10 M. 134 225, 182 895, 57 079, 47 415. Die Ges. gehört dem Lausitzer Braunkohlen-Syndikat an. 1908 Ankauf der sämtlichen Kuxe der Gew. Elster bei Wolfshain N.-L. u. der benachbarten Kohlenfelder; von diesen Beteilig. 1910/11 ein Teil mit Gewinn verkauft. Die Ges. beabsichtigt, das neuerworbene Werk, dessen Anlagen von den Tschöpelner Werken etwa 12–15 km entfernt liegen, auf einige Jahre stillzulegen, wenn noch weitere Absatzeinschränkungen eintreten sollten; die Stillegung ist inzwischen erfolgt. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000. Die a. o. G.-V. v. 12./12. 1908 beschloss Erhöhung um M. 250 000 in 250 Aktien, begeben zu pari. Die neuen Aktien, welche von den bisherigen Besitzern der Kuxe der Gew. Elster übernommen wurden, dienten teils zur Abgeltung des den Hypothekenstand übersteigenden Kaufpreises der Gew. Elster, teils zur Vermehrung der Betriebsmittel. Die Berliner Handels-Ges. bot vom 27./2.–13./3. 1911 den Aktionären der Tschöpelner Werke Aktien der Vereinigten Lausitzer Glaswerke A.-G. zum Umtausch in der Weise an, dass gegen Einreichung von je 3 Aktien der Tschöpelner Werke mit Div.-Scheinen für 1910/11 u. ff. eine junge Aktie der Vereinigten Lausitzer Glaswerke mit Div.-Schein für 1911 u. ff. geliefert wurde. Hypotheken: M. 122 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. September 1912: Aktiva: Grundstücke, Guts- u. Waldbesitz 187 037, Bergwerkseigentum 396 460, Schächte 1, Kohlenwerk-Gebäude 50 619, do. Masch. u. Geräte 19 958, Tonwerk-Gebäude 279 042, do. Masch. u. Geräte 1, elektr. Zentrale u. Werkstätten- Gebäude 169 120, do. Masch. u. Geräte 221 359, Wege u. Eisenbahnen 1, Wasserversorg. 1, Pferd u. Wagen 1, Kontorutensil. 1, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 256 941, Kantinenutensil. 1, Kassa 3183, Debit. 239 932, Beteilig. 37 623, Produkte u. Material. 132 185. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 32 231 (Rückl. 6345), Hypoth. 122 000, unerhob. Div. 940, Bankschuld 147 380, Kredit. 208 123, Beamten-Unterstütz.-F. 10 091 (Rückl. 3000), Talonsteuer-Res. 7050 (Rückl. 1900), Div. 81 000, Vortrag 19 513. Sa. M. 1 993 471. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 51 944, Steuern, Lasten u. Abgaben 6285, Zs. 9644, Abschreib. 81 787, Gewinn 126 900. — Kredit: Vortrag 16 173, Betriebsüberschuss 260 389. Sa. M. 276 562. Dividenden 1905/06–1911/12: 0, 4, 5 5, 5, 6, 6 % Direktion: Paul Hövel, Stellv. Adolf Goldammer. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Walter Rathenau, Stellv. Komm.-Rat Paul Mamroth, Berlin; Konsul Salomon Marx, Grunewald; Gen.-Dir. Vincenz Krebs, Weisswasser 0.-L.; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Major a. D. Georg von Stössel, Potsdam. Prokuristen: Hugo Hofrichter, Paul Wölfer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft. „Königsborn“, Akt.-Ges. für Bergbau, Salinen- u. Soolbad- Betrieb in Unna-Königsborn, Prov. Westf. Gegründet: 6./11. 1895; eingetr. 27./11. 1895. Entstanden durch Umwandl. der Gew. Königsborn in eine A.-G. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des einschl. eines R.-F. von M. 550 000 und eines Disp.-F. von M. 100 000 ab 1./1. 1896 für M. 7 000 000 in Aktien (M. 7000 pro Kux) erworbenen Berg- werks-, Salinen- u. Solbadeigentums der Gew. Königsborn mit allem Zubehör; Bergbau u. Salinenbetrieb, Gewinnung u. Verwertung aller in den Gruben der Ges. vorkommenden nutzbringenden Mineralien oder Solen und sonstigen Produkte. Die Gesellschaft gehört dem Verbande deutscher Salinen an. Sie besitzt zur Zeit: 1) die Steinkohlenzeche Königs- born mit 17 277 206 qm Berechtsamen, drei Tiefbauanlagen mit vier Schächten, wovon der erste verhauen, der zweite u. dritte zur doppelten Förderung eingerichtet ist, 410 Koksöfen (wovon 220 mit Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind) etc.; 2) Eisen- steinfelder, Königsborn 13–17, zur Grösse von 10 945 000 am, von den Steinkohlenfeldern überdeckt; 3) die Salzsol-Berechtsame Hammer- Brunnen in Werries bei Hamm von 2 189 000 qm mit zwei Bohrlöchern, welche 9 % Sole für eine jährliche Produktion von 25 000 t oder 500 000 Ctr. Siedesalz liefern können; 4) die Salzsol-Berechtsame in Königs- born von 24 079 000 qm, Königsborn 12 bei Pelkum von 2 189 000 qm und Giesslerbach bei Lippstadt von 2 189 000 qm, Neues Glück bei Wiescherhöfen 992 925 qm, welche als Reserve dienen (Gesamtsolberechtsame der Ges. 31 638 925 am); 5) das Sol- u. Thermalbad Königsborn mit Badehaus, Kurhaus, Kurgarten, Logierhäusern etc. Die G.-V. v. 26./3. 1898 genehm. Erwerb des Kohlenfeldes Mühlhausen II, sowie der restl. Kuxe der Bergwerke Bramey u. Bramey I;