Salz- und Kali-Bergwerke. 983 leben sollen aus dem Erlös einer zur ersten Stelle auf die 10 Felder eingetragenen Anleihe von M. 2 500 000 gedeckt werden, sodass eine Inanspruchnahme der Gewerken nicht erfolgt. Ferner ist zwischen den Kontrahenten vereinbart, dass vom Käufer je ein Mitglied für den Grubenvorstand von Burbach und Walbeck präsentiert wird, während seitens der Gew. Burbach ein Mitglied in den Aufsichtsrat der neu zu bildenden A.-G. u. 2 Mitgl. in den Grubenvorstand der neu zu errichtenden Gew. Alleringersleben vorzuschlagen sind. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbesondere Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Nach dem Bauplan wurde zunächst am 30./9. 1908 mit der Niederbringung eines Schachtes auf der Gerechtsame der Gew. Alleringersleben begonnen. Die Abteufarbeiten sind bis zur Teufe von 291 m vorgeschritten. Der Schacht ist bis 254 m ausgemauert, während er von da ab bis zur Sohle in Tübbings steht. Das Abteufen ist längere Zeit unterbrochen gewesen, da die Beseitigung der zu- setzenden Laugen (800 Liter pro Minute) Schwierigkeiten verursachte. Die Zuflüsse sind durch Einfüllung eines Zementpfropfens zunächst abgeschlossen. Seit Juni 1911 wird das Zementierverfahren zur Anwendung gebracht, das die Umgebung des Schachtes gegen die zusetzenden Laugen sichern soll. Hand in Hand damit geht die Entfernung des eingebrachten Zementpfropfens. Man hofft diese Schwierigkeiten zu überwinden, um dann das Abteufen weiter fortzusetzen. Auf den Feldern der Gew. Ummendorf bei Wefensleben wurde 1910–1912 ein zweiter Schacht abgeteuft, der bei 730 m in vollständig trockenem Gebirge stand u. fertig ausgemauert ist. Die Endteufe ist bei 800 m erreicht u. mit der Förderung Ende 1912 begonnen worden. Provisorische Beteiligungs-Ziffer im Kalisyndikat ab 1./2. 1913 mit 2.80 Tausendstel, jetzt 1./5. 1913 nur noch 2.64 Tausendstel. Die Vor- bereitungen für die Etablierung des dritten Werkes bei Eilsleben wurden 1912 beendet, so dass mit dem Abteufen des Schachtes der Gewerkschaft Ummendorf 1912 begonnen werden konnte; Teufe desselben Ende 1912 119 m. An der 100teiligen Gewerkschaft Belsdorf ist die Aktien-Gesellschaft mit 55 Kuxen beteiligt. Der Schacht dieser Gewerk- schaft ist im Bau begriffen und hatte Ende 1912 eine Teufe von 230 m erreicht. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Namen-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 29./6. 1911 um M. 6 000 000 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 erhöht. Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. von 1908, von welchen Ende 1910 noch ein Bestand von M. 952 900 vorhanden war. Der Rest wird nach u. nach abgesetzt Der Em.-Betrag soll auf M. 7 500 000 erhöht werden. Hypoth. eingetragen auf die Felder der Gew. Ummendorf u. Eilsleben. Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. oder freihänd. Ankauf ab 1912 in längstens 25 Jahren. (Verlos. Ende Jan. auf 1./7.) Zahlstellen: Berlin: Genossenschaftl. Central-Kasse d. Bundes der Landwirte e. G. m. b. H.; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank u. deren Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kuxenbesitz 5 823 126, Oblig.-Bestand 15 900, Debit. inkl. Bankguth. 1 040 297, Kto der Gewerkschaften 4 461 329, Anlagekto 286 405, Inventar 2336, Verlust 37 562. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Einzahl. auf das erhöhte A.-K. 523 435, Anleihe 5 000 000, Kredit. 58 719, Anleihe-Zs.-Kto 84 802. Sa. M. 11 666 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 38 870, Anleihe-Zs. 228 166, Unk. 22 457. – Kredit: Zs. inkl. Kursgewinn auf Effekten 251 932, Verlust 37 562. Sa. M. 289 494. Dividenden 1908–1911: 0 %. (Schachtanlagen im Bau.) Vorstand: Dr. Gust. Roesicke, Görsdorf; Rittmeister a. D. Otto von Kiesenwetter, Friedenau. Technischer Direktor: W. Schwarzenauer, Helmstedt. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Freih. Conrad von Wangenheim, Klein-Spiegel; Stellv. Major a. D. Ernst Endell, Posen; Okonomierat Max Bohnstedt, Dominium Benau; Landrat a. D. Rittergutsbes. von Davier, Seggerde; Kaufm. Gerh. Korte, Fabrikbes. Dr. Ad. List, Magdeburg; Geh. Bergrat Nettekoven, Braunschweig; Rittergutsbes. Henning aus dem Winckel, Logau. Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg. Zweigniederlass. in Wyhlen (Baden), Saaralben (Lothr.), Chateau-Salins (Lothr.), Rheinberg (Rheinprov.), Würselen bei Aachen. Gegründet: 22./8. 1885 auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Die Fortsetzung der Ges. kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen werden. Letzte Statutänd. 10./5. u. 5./10. 1904. Zweck: Fabrikation von Natron, Kali u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver- trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Die Ges. betreibt Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Elsass-Lothringen, Hamburg. Sie besitzt in Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte, gewöhnliches u. pharmazeutisches Bikarbonat), Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseilbahn, auch Zementfabrik. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik f. Atzalkalien, Chlorkalk, Chlor- produkte u. Wasserstoff; Fabrik f. kaustisches Soda; Arb.-Kolonie. — Roschwitz: Kali- u. Stein-