990 Salz- und Kali-Bergwerke. Zweck: Erwerb der mit Grundbesitzern in Wathlingen bei Celle am 18./2. 1898 u. 23./6. 1901 abgeschlossenen Verträge, betr. Gewinnung von Salzen, insbes. Kalisalzen sowie Ab- schluss fernerer Verträge dieser Art; Anlage u. Betrieb von Bergwerken zwecks Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Kalisalzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Grubenfelder der Ges. umfassen ein Gesamt- gebiet von 17.5 qkm, entsprechend 8 preussischen Normalgrubenfeldern in einer Längsaus- dehnung von 6 u. einer Breite von 3.5 km. Das Grubenterrain ist vollständig arrondiert u. die Ges. hat sich fernerhin noch die bergbaulichen Rechte in einer Anzahf angrenzender Grundstücke gesichert u. damit das Grubenfeld entsprechend erweitert, so 1911 auf 9 preuss. Normalfelder vergrössert. Durch die Tiefbohrungen I u. II sind 3 regelrecht lagernde Kali- Flöze erschlossen. Ausserdem ist durch 4 Flachbohrungen das gleichmässige Anstehen von Steinsalz bei ca. 100 m Teufe nachgewiesen. Mit dem Schachtbau wurde im Herbst 1905 nach dem Gefrierverfahren begonnen. In 122 m Teufe wurde das Gefrierverfahren eingestellt, da dasselbe nicht zum Ziele führte, und das Abteufen nach dem Abbohrverfahren von Kind-Chaudron aufgenommen. Der Wasserabschluss erfolgte im Okt. 1909 in einer Teufe von 170 m, das ist ca. 75 m im kompakten Steinsalz. Das Abteufen wurde dann am 29./11. 1909 wieder aufgenommen. Ende des J. 1909 war der Schacht bis ca. 230 m abgeteuft u. bis 200.5 m ausgemauert. Inzwischen sind die Abteufarbeiten rasch weitergegangen, sodass der Schacht im Juli 1910 die Endteufe von 692 m erreichte und voll in Mauerung stand. Bei 450, 525, 600 u. 675 m sind Füllörter angesetzt. Die Grubenanschlussbahn nach Station Ehlershausen ist seit Anfang 1906 im Betrieb. Ende des J. 1909 wurde die Genehmig. zur Erricht. einer Chlor- kaliumfabrik zur tägl. Verarbeit. von 5000 dz Rohsalz, darunter bis zu 2000 dz Carnalit, mit Ableit. von 1, 1 1/sec. Endlauge von 33½ % Salzgehalt in die Aller unterhalb Celle erteilt. Da die Ges. nach den bisherigen Aufschlüssen mit Hartsalz u. Sylvinit für die fabrikator. Verarbeit. zu rechnen hat, so wird vorläufig lediglich eine Hartsalzaufbereitungsanstalt gebaut u. wurde solche für eine werktägl. Verarbeit. von 2400 dz errichtet, im J. 1912 für eine Verarbeit. von 3500 dz Rohsalz pro Schicht vergrössert. Die Fabrik kam Ende März 1911 in Betrieb. Sämtl. zum Betrieb eines Kaliwerks erforderl. Anlagen sind vorhanden. Die Förderung wurde im Dez. 1910 aufgenommen. Mit der benachbarten Gew. Riedel ist eine Verständigung wegen einer durchschlägigen Verbindung der beiden Schächte auf der 525 m Sohle erzielt worden. Arb.-Wohnungen sind in der Nähe des Werkes von einem Bauverein gebaut worden u. zwar im ganzen 27 Häuser mit Wohnungen für je 4 Familien. Die Ges. ist mit M. 75 000 an der Celler Schleppschiffahrts-Ges. beteiligt, wovon M. 37 500 ab. geschrieben wurden, da das St.-Kap. von M. 500 000 auf M. 250 000 herabgesetzt u. Vorz.- Anteile ausgegeben wurden. Ausserdem besitzt die Ges. sämtl. Anteile der Bohrges. Elfriede m. b. H., Celle. Der Ges. wurde Mitte 1911 von dem Kalisyndikat eine provisorische Quote von 4.06 Tausendstel zugewiesen. Quote nach dem Reichskaligesetz für 1912: 3.82 0%0. Mit Geltung v. 1./5. 1913 an hat die Ges. eine definitive Quote von 119 % der durchschnittl. Beteilig. aller Kaliwerke erhalten, welche 10,41 %0 entspricht. Vom Juli bis 31./12. 1911 abgesetzt 8063.19 dz K2 0 in Hartsalz (Gruppe II), 3669.95 dz K:0 in Düngesalz (Gruppe III), 8966.84 dz K:0 in Chlorkalium u. Kalidünger (Gruppe IV) u. dafür M. 357 887.10 erlöst, wobei die gezahlten u. empfangenen Austauschvergütungen bereits Berücksichtigung gefunden haben. Absatz 1912: 22 326,04 dz K20 in Hartsalz, 21 648,14 dz K20 in Kali- düngesalz 40 %, 1799,3 dz K20 in Kalidünger 38 %, 34 760,7 dz K. 0 in Chlorkalium, zus. 80 534,18 dz K: 0. Die aus den Baujahren noch vorhandene Unterbilanz von M. 836 837 blieb auch 1912 bestehen, doch konnten 1912 die Abschreib. verdient werden. Kapital: M. 3 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien u. 2000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 400 000 (auf M. 2 000 000) in 1400 Aktien begeben zu pari plus Stempel, vollgezahlt seit 2./7. 1906. Zur Beschaffung weiterer Mittel zum Ausbau des Werkes beschloss die G.-V. v. 27./5. 1909 Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von 1000 5 % Vorz.-Aktien zu pari, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, die sämtlich gezeichnet wurden; ein- gezahlt je 25 % am 15./6., 1./10. u. 15./12. 1909, restliche 25 % am 1./2. 1910 eingefordert. Die Vorz.-Aktien geniessen ausserdem Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die Ges. ist berechtigt, die Vorrechte der Vorz.-Aktien gegen Zahlung von M. 250 pro Vorz.-Aktie und der etwa noch rückständigen Div. auf die Vorz.-Aktien abzulösen. Das Ablösungsrecht kann vom 1./1. 1914 ab auf Beschluss des A.-R. ausgeübt werden. Zur Ermöglichung dieser Aus- zahlung von M. 250 pro Vorz.-Aktie ist ein R.-F. zu bilden. In denselben sind, bis die zur Ablösung des Vorrechts erforderliche Summe erreicht ist, nach Ermessen des A.-R. jährlich bis zu 25 % des nach Ausschüttung der Vorz.-Div. und etwaiger Rückstände verbleibenden verteilbaren Reingewinns abzuführen. Über höhere Zuwendungen zu diesem R.-F. entscheidet die G.-V. Die Majorität der Aktien (ca. ¾) ging 1911 in den Besitz der Gew. Beienrode über. Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 10, aufgenommen 1911 lt. G.-V. v. 28./11. 1910 bei einem Konsort. (Essener Bankverein etc.). Tilg. ab 1./7. 1916. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, der verbleib. Gewinn an beide Aktienkategorien gleichmässig. Der A.-R. erhält 10 % Tant. (einschl. einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.). Wegen Bildung eines R.-F. zur Ablös. der Vorrechte der Vorz.-Aktien siehe bei Kap.