996 Salz- und Kali-Bergwerke. Konzession zur Erricht. u. Betrieb einer Chlorkaliumfabrik mit tägl. Verarbeitung von 300 dz Hartsalzen u. sylvinitischen Salzen u. 1250 dz Carnallit erteilt worden. Diese Fabrik ist seit März 1908 in Betrieb. Die für den Fabrikbau aufgewendeten Kosten betrugen M. 1 300 000, u. wurden aus den Eingängen des Betriebes gedeckt. Der Bau einer grossen Sulfatfabrik zur Herstellung der auf die 3 Vereinigungswerke entfallenden Beteil. in Salzen der Gruppe V fand 1911 statt. Die Alkaliwerke Ronnenberg sind am 3./3. 1906 in das Kalisyndikat aufgenommen worden. Beteilig. nach dem Reichskaligesetz ab 1./5. 1913 11.80 Tausendstel. Absatz 1907: Chlorkalium in kl. Kalidünger 38 % 20 800 dz K20, Kalidüngesalz 20 % 20 152 dz K20, do. 30 % 8779 dz K0, do. 40 % 4286 dz K20, Kainit 81 274 dz K:0, Rohsalze im Austausch 5190 dz K.0 zus. also 140 481 dz K 0. Absatz 1908: Gruppe I 49 601 dz K:0, III 33 999 dz K. 0, IV 51 921 dz K:0. Absatz 1909: Gruppe I 60 230 dz K20, III 44 170 dz K:0, IV 22 277 dz K20. Absatz 1910: Gruppe II: 16 161 dz K: 0, III 30 683 dz K:0, IV 86 013 d: K0. Absatz 1911: Gruppe II 2647 dz K20, III 52 349 dz K20, IV 86 551 dz K20, Sa. 141 547 dz K. O. Absatz 1912: Insgesamt 137 520 dz K 0. Die Verwalt. beschloss, die bedeutenden Kosten für die erfolgte Auf- schliessung des Hartsalzlagers sowie für die Schachtvertiefung von 560 m bis 653 m dem Betriebe zu belasten, und den für 1907 verbleibenden Bruttogewinn von rund M. 449 000 für Abschreib. zu benutzen, also eine Div. nicht zu verteilen; auch der Gewinn für 1908 M. 604 170 wurde mit M. 558 027 zu Abschreib., mit M. 2000 für R.-F. verwendet, restlich M. 44 142 zum Vortrag. Der Reingewinn für 1909 betrug M. 757 859. Im Hinblick auf die damalige ungeklärte Lage in der Kaliindustrie hat die Verwaltung die Abschreib. (M. 483 450) entsprechend bemessen u. ausserdem einen Betrag von M. 200 000 zur Bildung eines Disp.-F. benutzt, M. 12 300 dem R.-F. überwiesen u. den Rest von M. 62 108 auf neue Rechnung vorgetragen. Seit 1910 wird Div. verteilt. Die für die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- berg, Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen I u. 4 Pfg. bro 50 kg. Die bezüglich Ronnenberg u. Hildesia bereits geleisteten, für Mathildenhall, Schierenberg und Kniestedt noch zu leistenden Wartegelder übersteigen nicht die in der Provinz Hannover übliche Höhe. Die Gew. Hildesia hat der Stadt Hildesheim sowie den beteiligten Forstgenossenschaften einen Gewinnanteil in Höhe von 10 % des den Betrag von M. 500 000 übersteigenden Teiles der verteilten Ausbeute eingeräumt. Der Aufschluss der Felder der Gruppe Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg, welche unter sich markscheiden, hat in der Weise stattgefunden, dass auf Hildesia 3 Bohrungen und auf Mathildenhall und Schierenberg je 1 Bohrung bis zur Teufe von 830 bis 1150 m ausgeführt wurden, durch welche die Erstreckung des Kalivorkommens üÜber den gesamten erschlossenen Felder- komplex bergtechnisch nachgewiesen ist. Die erbohrten Kalilager in Mathildenhall wiesen 21 m Mächtigkeit auf. Die erbohrten Carnallite besitzen einen zwischen 17 und 26 % schwankenden Chlorkaliumgehalt, die Hartsalze einen solchen von etwa 30 %. Auf dem Terrain von Schierenberg wurde ein ca. 7 in starkes Sylvinlager mit einem Chlorkalium- gehalt von durchschnittlich 71 % aufgeschlossen. Die im Besitze von Ronnenberg bezw. Hildesia befindl. bislang stilliegenden Felder der früheren Kalibergbau-Ges. Mathildenhall, welche ein noch unverritztes Abbaufeld darstellen, sind 1911 zu einer selbständigen Gew. vereinigt worden, deren 1000 Kuxe Ronnenberg besitzt. Der in dem Felde dieser Gew. bereits im J. 1912 in Angriff genommene Schacht wird mit den Grubenbauen der markscheidenden Gew. Hildesia durchschlägig gemacht werden. Ronnenberg gewährt der Gew. Mathildenhall den zum Ausbau ihrer Anlagen nötigen Kredit. Gewerkschaft Hildesia. Die Ges. Ronnenberg besitzt ferner von den 1000 Kuxen der Gew. Hildesia zu Diekholzen bei Hildesheim 793 Stück, wovon 67 Stück für M. 390 000 be- tragende Restsumme des Kaufgeldes verpfändet sind. Auf jeden Hildesia-Kux sind bis M. 4950 eingezahlt worden; jetzt bei Ronnenberg mit zus. M. 5 625 200 zu Buch stehend. Die Gerechtsamen dieser Gew. erstrecken sich über eine Fläche von ca. 2225 ha = 11 Maximalfelder. Der Schachtbau ist 1897 begonnen und im Mai 1907 beendet worden und hatte erhebliche Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen zu überwinden, welche eine Verzögerung in der Fertigstelltung sowie Mehraufwendungen für den Schachtbau zur Folge hatten. Der Schacht steht bis 475.49 m in eisernem Tübbingsausbau, von da an bis zu der bei 737.17 m befindlichen Schachtsohle in Mauerung. Das ip der Teufe von 588 m befindliche Sylvinlager hat eine wahre Mächtigkeit von 2.3–2.8 m und einen zwischen 77 % und 89 % schwankenden Chlorkaliumgehalt. Die Vollendung des be- triebsfertigen Ausbaues des Schachtes und der Beginn des Querschlagbetriebes auf der 720 m-Schachtsohle fand im Sept. 1907 statt. Am 19./12. 1907 waren die Kaliläger erreicht und konnte die Förderung aufgenommen werden. Die Mächtigkeit, im Mittel 10–11 m, beträgt teilweise 25–30 m, so dass nur wenige Abbauorte in Anspruch genommen werden, um den Jahresabsatz zu decken. Qualitativ kennzeichnen sich die Hildesiasalze als Sylvinite u. Hartsalze von gutem Gehalt. Mit dem Kalisyndikat wurde 1907 zunächst ein Provisor. Lieferungsvertrag abgeschlossen, bis am 22./10. 1908 die definitive Aufnahme in dasselbe erfolgte; Beteilig.-Quote nach dem Reichskaligesetz ab 1./5. 1913: 10.93 Tausendstel. Eine Chlorkaliumfabrik besitzt die Gew. Hildesia noch nicht. Als grösster Gewerke von Hildesia haben die Alkaliwerke Ronnenberg für eine im April 1908 von Hildesia aufgenommene 5 % Hypoth.-Anleihe im Betrage von M. 3 000 000 die selbstschuld- nerische Bürgschaft übernommen. Die Abladungen von Hildesia betrugen 1909: Gruppe