1000 Salz- und Kali-Bergwerke. Die 1901 beschlossene Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben u. deshalb beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908 m erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist. wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde; die Frist wurde 1908 auf 3 Jahre verlängert; auch die im Jahre 1909 nachgesuchte Erlaubnis zur Errichtung einer chemischen Fabrik bezw. zum Ausbau derselben wurde vom Bezirksausschuss der Stadt Hannover versagt. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde dann die Lieferungs- quote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Mindestvergütung von jährl. M. 125 000 an den Norddeutschen Salinen-Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline am 15./5. 1911 stillgelegt; die noch vorhandenen Salzmengen werden sukzessive zum Verkauf gebracht. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwert. ihrer Kalifelder, zu welchem Zweck der Reingewinn aus 1910 (M. 91 390) in Res. gestellt wurde. Eine 1200 m vom alten Schacht angesetzte Schachtvorbohr. wies bei 173–300 m Steinsalz auf. Es ist die Erricht. einer neuen Gew. in Aussicht genommen, die an erwähnter Schachtvorbohrung einen neuen Schacht abteufen u. mit dem Nachbarwerk verbinden will. Zugänge auf Anlage-Konti 1909–1912 M. 166 615, 12 590, 18 000, ca. 36 000, darunter eine Res.-Soolleitung von Ronnenberg nach dem Werk von Benthe, die jederzeit den Betrieb aufnehmen kann. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Frist 10./10. 1905. 6 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 92 400, Wegebau 800, Brunnen 2500, Effekten 12 000, Kaut.-Effekten 40 335, Konz. einer Chlorkaliumfabrik 1, Wohnhäuser 31 065, Kanalisation 1400, Salzlager 1500, elektr. Anlage 4500, Wechsel 15 235, Utensil. 11 000, Masch. 53 300, Fabrik-Anlage 600 200, Gerechtsame 375 850, Sieb- u. Transportvorricht. 13 500, Kassa 2383, Soolleitung 15 600, Bau- u. Betriebsmaterial-Lager 4274, Lagerschuppen 4500, Eisenbahn 106 200, vorausgez. Versich. 1778, Eisenbahn-Grundstücke 52 000, Schacht-, Tief- u. Tagesbau 440 000, Konto-Korrent 258 589, Nebenproduktelager 92 909. – Passiva: A.-K. 2 000 000. Hypoth. 20 233, Delkr.-Kto 16 000, R.-F. 25 694. Sonderrückl. 95 446, Talonsteuer-Res. 6000, Frachten 1199, Div. 60 000, do. alte 8900. Vortrag 348. Sa. M. 2 233 822. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 3476, Gen.-Unk. 28 014, Salinen-Unterhal. 12 997, Kalifeld-Abgaben 10 972, Tant. 10 000, Abschreib. 49 343, Kursverlust 4652, Rein- gewinn 66 802. – Kredit: Zs. 6302, Verkaufs-Kto 179 957. Sa. M. 186 260. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 9./7. 1913: 23–25 %. Dividenden 1901–1912: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 4, 4½% 0,3, 3 % Coup.-Verj: 4 J. (K.) Div. für 1909 ab 1./7. 1911 gezahlt. Direktion: Karl Grebe, Herm. Neumann. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Alb. Rambke, Hannover; Stellv. Ober-Ing. J. L. Kruft, Essen; sonst. Mitgl.: Amtsrat Herm. Kücken, Neuwegersleben; Amtsrat C. Vollrath, Bahrdorf; Bankier Gust. Dammann, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hildesheim: Hildesheimer Bank; Hannover: Gebr. Dammann. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Liquid. Sitz in Hannover, Verwaltung in OÖOldau, Post Winsen a. Aller (Prov. Hannover). Auf Grund des Beschlusses der G.-V. vom 8./6. 1912 soll das Vermögen der Ges. als Ganzes an eine durch die Gew. Einigkeit zu Ehmen bei Fallersleben u. die Gew. Einigkeit II in Düsseldorf gebildete Bergwerksges. in der Weise übertragen werden, dass für je 7 Aktien der Ges. ein Kux der Gew. Einigkeit II gewährt wird. (Frist zum Umtausch 28./1. 1913.)