1018 Salz- und Kali-Bergwerke. Dividenden: 1906–1908 (Schachtanlage im Bau); 1909 0 % (kein volles Betriebsjahr), 1910–1912: 8, 8, 8 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Techn. Dir. Bergassessor Ad. Woeste, kaufm. Dir. Paul Thiel, Röhrigshof. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Busch, Grunewald; Stellv. Oberforst- meister Franz Evers, Düsseldorf; Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Gust. Pfordte, Bank-Dir. Frz. Woltze, Essen; Bank-Dir. Walter Bürhaus, Paul The Lossen, Dr. Alb. Poensgen, Düsseldorf; Rittergutsbes. Carl Wentzel, Teutschenthal. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Rhein. Bank; Düsseldorf: Bergisch Märk. Bank; Barmen: Berg. Märk. Industrie-Ges. Rothenfelder Saline zu Bad Rothenfelde bei OQengbidtek Gegründet: 13./4. 1871. Zweck: Erwerb, Einricht., Betrieb u. Veräusser. von gewerbl. Anlagen aller Art, speziell Betrieb einer Saline, eines Solbades; der Betrieb einer Soda- u. Margarinefabrik ist eingestellt. Kapital: M. 504 000 in 420 Aktien à M. 1200. Urspr. M. 504 000, am 24./9. 1894 auf M. 600 000 erhöht, am 1./6. 1897 auf M. 300 000 reduziert, sodann wieder wie oben erhöht. Die G.-V. v. 25./3. 1913 sollte beschliessen wegen Aufbringung von Geldmitteln event. durch Bestellung einer Hypoth., Liquidation der Ges. u. Verwert. des Vermögens im ganzen. Hypotheken: M. 420 000, hiervon M. 300 000 It. G.-V. v. 18./1. 1907 zum Neubau des Badehauses; ferner M. 100 000 Darlehen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil. 1 013 930, Inventar 43 137, Wäsche 6763, Kassa 2038, Vorräte 25 923, Debit. 42 543, Bürgschafts-Debit. 51 500, Hypoth.-Tilg. 44 349, Darlehntilg. 30 000, Verlust 2058. — Passiva: A.-K. 504 000, Hypoth. 420 000, Darlehen 100 000, R.-F. 9974, Kredit. 114 266, Bürgschafts- do. 51 500, rückständ. Posten 81, Amort.-F. 62 421. Sa. M. 1 262 244. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Unk 31 784, Amort, F. 2 105% Kredit. Vortrag 6597, Betriebsüberschüsse 55 234, Verlust 2058. Sa. M. 63 890. Dividenden 1897–1912: 06–― Vorstand: Carl Becker. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Bergrat Dr. jur. Weidtman. Kaliwerke Salzdetfurth Aktiengesellschaft in Salzdetfurth. Gegründet: 3./10. 1889 als A.-G. für Bergbau und Tiefbohrung in Goslar; eingetr. 3./12. 1889; Firma geändert wie oben lt. G.-V. v. 31./5. 1899. Sitz der Ges. bis 1./7. 1900 in Goslar. Für die bei Gründung der Ges. in dieselbe eingebrachten Einlagen wurden 180 Aktien à M. 1000 gewährt. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Die Ges. besitzt eine Bergwerksverleihung in Braunschweig u. Bergbaugerechtsame in der Prov. Hannov. zur Gewinnung von Kalisalzen. Speziell umfassen die Gerechtsame ca. 21 preuss. Maximalfelder à 2 100 000 qm im Rewvier: Salzdetfurth, bestehend aus den Gemarkungen Salzdetfurth, Wehrstedt, Hackenstedt, Wesseln, Detfurth, Fünfberge, Breinum, Almstedt, Segeste, Petze, Söhre, Söder, Egensledt, sowie 1 braunschweig. Bergwerksverleihung in der Gemarkung Oestrum. Die Ges. führte zunächst in ihrem Reviere Salzdetfurth eine Bergwerks- und Fabrikanlage aus zur Gewinnung und Verarbeitung der dort durch Bohrungen erschlossenen reichen Kalisalze. Es wurde ein reiches Sylvinlager gefunden; auch zeichnet sich der Carnallit durch eine sehr edle Beschaffenheit aus. Das Sylvinlager ist in einer Mächtigkeit bis zu 60 m erschlossen worden. Die Qualität ist eine durchgehends gute; der Durchschnittsgehalt der Förderung im Jahre 1900 betrug 51 % Chlorkalium, der Höchstgehalt 72 %. Der abgeteufte Schacht hat die projekt. Tiefe von 712 m erreicht (775 m III. Tiefbausohle), wobei unter dem im jüngeren Steinsalz eingebetteten Sylvinlager das ältere, normale Carnallitvorkommen aufgeschlossen wurde, dessen Durchschnittsgehalt 16.8 % an Chlorkalium beträgt. Die Konc. für eine Chlorkaliumfabrik ist für ein tägl. Quantum von 125 t Carnallit, für Sylvinit in un- beschränkter Menge erteilt u. Bahnverbindung durch die 1900 eröffnete Linie Gr.-Düngen- Bodenburg geschaffen worden. Der volle Betrieb des Werkes wurde 1900 aufgenommen, die Fabrik hat ihren Betrieb im Mai 1901 eröffnet und fabriziert gegenwärtig bis zu 2000 dz Chlorkalium pro Tag. Neben Carnallit wird auch Sylvin verarbeitet. Belegschaft ca. 650 Mann. Die Ges. gehört dem Kali-Syndikat an u. beträgt die Beteil.-Ziffer ab 1./5. 1913 nach dem Reichskaligesetzes 12.24 für Schacht Tu. 13.11 Tausendstel der Gruppe I–V für Schacht II. Am 1./7. 1907 wurde auf dem Südflügel des Sattels, wo ein Sylvinlager aufgeschlossen wurde, mit dem Abteufen eines zweiten Schachtes begonnen, der die Endteufe Mitte 1909 erreichte u. inzwischen mit vollständigen Ausbau u. allen sonstigen Einricht. versehen worden ist. Die definitive Förder. wurde Mitte 1910 aufgenommen. Der neue Schacht ist mit Schacht I quer- schlägig verbunden. Mit den übrigen Werksanlagen bezw. den Aufbereit.-Anstalten ist er durch eine Kettenbahn verbunden. Die Kosten des Schachtes nebst den erforderl. Tagesanlagen wurden aus eigenen, bereitstehenden Mitteln bestritten.