Salz- und Kali-Bergwerke. 1022 Teilschuldverschreib.; Bismarckshall Verpflichtete sich, Neubleicherode gegenüber in dem oben genannten Feldesteil zwischen den Dörfern Bischofferode und Holungen eine Schacht- anlage in der Weise anzulegen, dass der Schachtpunkt südl. der Chaussee zwischen den genannten Orten, und zwar noch innerh. der Gemarkung Bischofferode liegt. Bismarckshall u. Neubleicherode verpflichteten sich gegenseitig, nach Vorschrift der Bergbehörde auf mög lichst kurzem Wege eine unterird. Verbindungsstrecke ihrer beiden Schächte herzustellen, jede Partei auf eigene Kosten bis zur Grenze ihres Bergwerkseigentums. Die Verbindungs- querschläge sind so anzulegen, dass die Bergwerke beider Ges. jederzeit wasserdicht abge- schlossen werden können. Jede dieser beiden Ges. kann ohne Entgelt den Schacht der anderen als zweiten fahrbaren Ausgang gemäss den bergpolizeil. Vorschriften benutzen und hat den unterird. Verbindungsweg innerh. ihrer Feldesgrenzen einschl. des Schachtes stets in einem betriebssicheren Zustande zu halten. Die Konsolidierung der neu erworbenen Grubenfelder und die Bildung der 100 teiligen Gewerkschaft Weidtmanshall erfolgte am 27./7. 1909 (s. oben). Sämtl. 100 Kuxe von Weidtmanshall sind im Besitz von Bismarckshall. Von den zu Mutungszwecken nieder- gebrachten Bohrungen sind 6 Bohrungen zum Aufschluss der Felder durch die Kalilager gestossen. Die Aufschlussbohrungen haben 8–10 m starke, hochprozentige Hartsalz- und Sylvinitlager bei fast horizontaler Lagerung nachgewiesen. Carnallite sind mit keiner Bohrung festgestellt, sodass ein Absatz der anstehenden Salze ohne fabrikatorische Ver- arbeitung möglich ist. Mit dem Abteufen des Schachtes von Weidtmanshall ist in der Gemarkung Bischofferode am 4./1. 1909 begonnen worden. Der im Buntsandsteingebirge angesetzte Schacht steht bis 144 m Teufe in Eisen ausgebaut. Von dieser Teufe ab sind nur völlig trockene Buntsandsteinletten durchfahren, deren Abschluss durch ein 2 Stein starkes Schachtmauerwerk erfolgte. Im Febr. 1910 stand der Schacht in einer Teufe von 460 m. Ende April 1910 wurde dann in einer Teufe von 571½–576½ m ein Sylvinitlager ar.getroffen. Die Endteufe beträgt 599.5 m. Der Chlorkaliumgehalt des Kalilagers beträgt im Durchschnitt 20.85 %, derjenige der mittleren 3 m des Lagers 24.30 %. Diese Beschaffenheit der Salze gestattet, dieselben direkt aus der Grube ohne. Aufbesserung als marktfähige Ware absusetzen. Über Tage sind die definitiven Anlagen, wie Mühle u. Fördermaschinen- haus, Kesselanlage mit Brunnen u. die Sielleitungen etc. fertiggestellt. Eine Fabrik wird nicht gebaut. Die Förderung wurde ab 1910 sukzessive aufgenommen; die Aufnahme in das Kalisyndikat erfolgte Anfang 1911 mit 4.22 Tausendstel; jetzige Beteilig.-Ziffer nach dem Reichskaliges. ab 1./5. 1913 10.32 Tausendstel. Der Anschluss der Grubenbahn ist bei Bischofferode, einer Station der Staatsbahnlinie Bleicherode-Herzberg erfolgt. Ab 1./1. 1912 hat Bismarckshall den Betrieb von Weidtmanshall gepachtet. Zweck: 1) Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken; 2) gewerbsmässige Verwertung von Bergwerks- oder Fabrikerzeugnissen; 3) Beteil. bei anderen Unternehm.; 4) Erwerb u. Verwertung von Grund- stücken, Bergbaugerechtsamen und Bergwerkseigentum; 5) die Ausführung von Bohrungen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Inh.-Aktien à M. 1000. Zur Beschaffung der für den Ausbau der neuen Bergwerksanlage Weidtmanshall bei Bischofferode benötigten ca. M. 2 000 000 Mittel (iehe oben) beschloss die G.-V. v. 22./3. 1909 eine Zuzahlung von 40 % = M. 400 auf jede Aktie eeinzuziehen. Dieser Beschluss sollte hinfällig werden, wenn nicht für mindestens M. 3 750 000 Aktien die Zuzahlung erklären würden; bis 14./6. 1909 waren die Zustimmungserklärungen auf M. 3 924 000 Aktien eingelaufen, sodass der G.-V.-B. v. 7./6. 1909 wegen Zus. legung der Aktien 571 sowie die Ausgabe von M. 2 000 000 neuer Aktiennicht durchgeführt wird. A.-K. somit M. 5000000 in 3924 Vorz.-Aktien u. 1076 St.-Aktien. Nach G.-V. v. 11./2. 1910 wurden die Inhaber der restlichen 1076 St.-Aktien aufgefordert, die Zuzahlung von 40 % bis 1./5. 1910 zu leisten, was auf 1036 Stück geschah. Die verbleibenden 40 St.-Aktien wurden dann lt. G.-V. v. 3./5. 1910 5 23 zus. gelegt; es wurden je 5 St.-Aktien in 3 Vorz.-Aktien verwandelt: ausserdem wurde das A.-K. um M. 16 000, also wieder auf M. 5 000 000 erhöht. A.-K. somit lt. gerichtl. Eintrag. YV. 6./9. 1910 M. 5 000 000 in 5000 Vorz.-Aktien zu M. 1000, gleichberechtigt. M. 2 581 000 Vorz.-Aktien gingen im Mai 1910 aus dem Besitz eines Bankenkonsortiums in den Besitz der Gew. Wintershall zum Kurse von ca. 145 % über. St.-Aktien sind seit 1910 nicht mehr vorhanden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält 5 % Tant. (ausser zus. M. 15 000 fester ) ahresvergüt.). Wegen Div. siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bergwerksberechtsame 2 434 801, Grundeigentum 157 153, Wege u. Werkplatzanlage 34 393, Schacht- u. Grubenbau 1 962 507, Anschlussgleis 438 879, Bergwerksgebäude 473 814, Betriebsmasch. u. Apparate 118 455, Kesselanlage 233 879, Wasser- u. Kanalisationsanlage 38 634, elektr. Anlage 249 850, Mühleneinricht. 69 550, Mobil. u. Betriebsgeräte 129 027, Fabrikgebäude 553 834, Fabrikmasch. u. Apparate 537 878, End- laugenabführung 171 824, Material.-Bestände u. Säcke 137 896, Fabrikationsgebäude 10 000, Kassa 6966, Hypoth. 48 000, Kaut. 57 700, Syndikatsstammeinlage 3100, (Aval-Debit. 2 310 050), Beteilig. 3 662 682, Debit. 16 243. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 984 000, Akzepte 1 325 080, (Aval-Kredit. 2 310 050), Kredit. 3 238 067. Sa. M. 11 547 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 79 088, Gen.-Unk. 48 385, Zs. u. Agio 203 601, Syndikatsspesin, Prov. u. Rabatte 3887, Reichsabgabe 3285, Versich. 2838, Abschreib.