Salz- und Kali-Bergwerke. 1027 schornstem, Bahnanschluss zur Station Sehnde, Werkstätten, Magazin, Wasserturm, Bureau- gebäude, Arb.-Schlafhaus u. Portiergebäude. Ausserdem ist eine komplette Chlorkalium- fabrik vorhanden, welche Mitte 1908 dem Betriebe übergeben u seitdem mehrfach erweitert wurde. Die Fabrik vermag werktäglich annähernd 6000 dz Rohsalz auf KCl zu verarbeiten. Eine Endlaugenkonzession besteht nicht, da die Verarbeitung von Hartsalzen u. Sylviniten keine Endlaugen ergibt. Das Werk verfügt ausserdem über eine Arb.-Kolonie (17 Wohnungen fertig, 14 im Bau) u. 4 Beamtenwohnhäuser. Die Belegschaft von Friedrichshall I beträgt zur Zeit 319 Mann. Seit 1908 gehört Friedrichshall dem Kalisyndikat an; seine augenblick- liche Quote (31./5. 1913) beträgt 11.66 Tausendstel. Die Förderung u. der Versand der Kalisalze wurde Ende Aug. 1907 aufgenommen. Absatz 1907–1912: 16 302.44, 76 627.22, 103 694.36, 94 031.58, 115 685.83, 127 228.42 dz K20, doch erhöhte sich der Absatz unter Berücksichtig. der Tausche u. Ubertrag. 1912 auf 155 566.42 dz K2 O. Die Ges. erzielte 1908–1912 aus diesen Produktionen einen Gesamterlös von M. 1 273 240, 1 650 963, 1 138 482, 1 564 293, 2 136 089 inkl. der durch Austauschverträge erzielten Einnahmen. Frieclrichshall II. Der Bau des zweiten Schachtes, der 1650 m von Schacht I gradlinig entfernt liegt, wurde Ende März 1911 begonnen. Der Schacht ist als zweiter fahrbarer Aus- gang entsprechend der Bergpolizeiverordnung u. als förderfähiger Schacht im Sinne des Kali- gesetzes ausgebaut u. war am 19./11. 1912 bis zur Sohle der Verbindungsstrecke 500 m unter Tage fertiggestellt. Der Durchschlag zwischen Werk I u. II erfolgte am 31./3. 1913. Am 1./4. 1913 erhielt Friedrichshall für den förderfertig hergestellten zweiten Schacht den beantragten 10 %igen Quotenzuschlag, am 1./6. 1913 das abgetrennte Werk Friedrichshall II auf Antrag eine besondere Beteilig.-Zifter in Höhe von 2.90 Tausendstel (Parität Prinz Adalbert). Mit der Verteufung des Schachtes Friedrichshall II ist man beschäftigt; Teufe Mitte Juni 1913 718 m. An Tagesanlagen sind auf Friedrichshall II vorhanden: eine elektr. Förderanlage, System Koepe, Förderhaus mit Förderturm, elektr. Freileitung von Schacht I nach Schacht II, Bahnanschluss an das Nordende des Übergabebahnhofes von wWerk Friedrichshall I, Kauen- u. Bureaugebäude, Sprengstoffmagazin. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./12. 1901 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, übernommen von dem Schlesischen Bank- verein in Breslau, angeboten den Aktionären 1:1 v. 12./7.–1./8. 1902 zu 103 %, Aktien- stempel u. Kosten zu Lasten der Ges. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss die Erwerbung sämtl. Geschäftsanteile der Bergwerks-Ges. Glückauf Sarstedt, G. m. b. H. gegen Gewährung von M. 1 250 000 in neuen Aktien von 1904. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss zu diesem Zwecke, sowie behufs Niederbringung eines Schachtes auf Sarstedt-Giften die Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000, div.-ber. ab 1./1. 1905. Die nicht zum Erwerb von Sarstedt be- nötigten 1000 Aktien wurden den alten Aktionären zu 103 % angeboten. Die G.-V. v. 21./6. 1905 erteilte die Genehmig. an den Vorst., die sämtlichen Anteile der Bergwerksgesellschaft Glückauf Sarstedt m. b. H. an die durch die Ges. Friedrichshall neu gebildeten Kaliwerke Sarstedt Act.-Ges. in Sehnde gegen Gewährung von nom. M. 1 650 000 Aktien dieser Ges. und M. 600 000 bar abzutreten. Diese Sarstedt-Aktien wurden Ende 1910 an die Handelsvereinigung A. G. in Berlin zu 120 % verkauft. Die Valuta wurde am 1./4. 1912 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; Tilg. lt. Plan von 1916–1933. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: I. Sicherungshyp. auf die Bergwerksgerechtsame nebst Schacht, Bergwerks- u. Fabrikanlagen. Aufgenommen zur Abstoss. von Bankschulden, zum Bau des zweiten Schachtes etc. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Deutsche Palästina-Bank, Handels-Vereinigung Akt.-Ges.: Breslau: Schles. Bankverein, E. Heimann. Kurs Ende 1912: 99.25 %. Eingeführt in Berlin am 13./6. 1912 zu 100.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1500 für jedes Mitgl., der Vors. das Doppelte), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 160000, Bergwerk: Schacht-Iu. Grubenbaue 2 898 694, Gebäude 553 419, Masch., Apparate u. Inventar 382 357, zus. 3 834 471 abz. 136 471 Abschreib. bleibt 3 698 000; Schacht II 1 137 688, Fabrik: Gebäude 465 952, Masch. u. Apparate 375 568, zus. 841 521 abz. 91 521 Abschreib. bleibt 750 000; Hilfswerke: Masch. Anl. einschliessl. Bahnanlage 1 258 704, Verwalt.-, Betriebs- u. Wohngebäude, Wege u. Einfriedigung 420 327, Inventar, Geräte, Werkzeuge u. Werkstättenmasch. 49 679, zus. 1 728 712 abzügl. 125 955 Abschreib. bleibt 1 602 757; Kalisalze, Kohlen u. sonst. Material. 293 961, Kalisyndikatstamm- einlage 13 700, Beteilig. 100 000, Kaut. 105 943, Kassa 6759, Bankguth. 3 241 453, Debit. 190 377. – Passiva: A.-K. 6 250 000, Oblig. 3 000 000, do. Zs.-Kto 75 450, R.-F. 100 000 (Rückl. 50 600), Spez.-R.-F. 150 000 (Rückl.), Res. f. Anleihe-Agio 60 000 (Rückl.), Talonsteuer-Res. 30 000 (Rückl.), Rückstell. für Syndikatsspesen u. Preisausgleiche 119 741, Kredit. 645 632, Lohn-Kto 19 256, Tant. u. Grat. 70 000, Div. f. 1912 625 000, unerhob. Div. 2320, Vortrag 153 239. Sa. M. 11 300 640. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. (einschl. sozialer Lasten) 185 663, Syndi- katsspesen, Preisausgleiche, Förderzins, Staatsabgaben, Oblig.-Zs. 594 901, Abschreib. 355 271, Gewinn 11 388 400. Kredit: Vortrag 138 586, Gewinn 2 136 089. Sa. M. 2 274 676. Kurs Ende 1912: 146 %. Die Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 13./6. 1912 zum ersten Kurse von 138 % 65*