Salz- und Kall-Bergwerke. 1029 Dividenden: 1905–1910: 0 % (Bau- u. Vorrichtungsjahre der Gew. Glückauf-Sarstedt); 1911–1912: 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Feise. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Stellv. Dr. phil. Max Schoeller, Gen.-Dir. Alfr. Scheller, Berlin; Gen.-Dir. Paul Linke, Slaventzitz: Fabrikbes. Komm.-Rat Dr. Weil, Görlitz; Kammerpräsident Karl Kuenzig, Donaueschingen. Zahlstellen: Sehnde: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Palästina-Bank.* Kaliwerk Steinförde Akt.-Ges., Sitz in Steinförde bei Wietze (Kreis Celle.) Gegründet: 21./3. 1906; eingetragen 21./4. 1906. Sitz bis 17./5. 1907 in Hannover, Aon da ab in Steinförde. Gründer: Die Internationale Bohr-Ges. Erkelenz; Herm, Schüler, Bochum; Stern & Co., Hans Winbeck, Hannover; Wulkow & Cornelsen, Hamburg. Ein Konsort. übernahm im Februar 1906 von der Firma André, Mendel & Co. in London die Steinförder Kaliverträge. Für die Förderung der Kalisalze ist irgend welcher Förderzins an die Grundbesitzer des betreffenden Terrains nicht zu zahlen, vielmehr ist nur eine jähr- liche Abgabe von rund M. 12 000 zu leisten. In die Akt.-Ges. wurde bei der Gründung die Gerechtsame für M. 2 000 000 eingebracht, wovon M. 1 000 000 in vollgezahlten Aktien zu leisten waren und M. 1 000 000 durch Übernahme einer zu Gunsten der Firma Andreé, Mendel & Co. in London eingetragenen Hypothek, die seit Okt. 1907 vollständig getilgt ist. Die M. 3 000 000 nicht vollgez. Aktien wurden an Anteilseigner der Kalibohr-Ges. Albrechts- hall derart zum Bezug angeboten, dass für jeden Anteil dieser Ges. unter Zuzahl. von M. 450 bar M. 3000 Steinförder-Aktien mit 25 % Einzahl. gegeben wurden, wobei also der Anteil von Albrechtshall mit M. 300 bewertet wurde. Da Steinförde nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse verfügt, ist es kaum zu bezweifeln, dass dio A.-G. nach Fertigstell. der Schachtanl. sich ebenso rentieren wird, wie jedes andere gute Kaliwerk. Die Berechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen u. erreichte derselbe im Mai 1911 die Endteufe von 715 m. Im Anschluss hieran wurde der Ausbau des Schachtes ausgeführt. Das Auffahren der Förder- u. Wettersohle in 700 bezw. 660 m Teufe wurde Ende Sept. in Angriff genommen, die gesamte Streckenlänge betrug am Schlusse des J. 1911 610 m. Zwecks Klärung der Lagerungsverhältnisse wurde in 520 m Teufe eine Horizontalbohrung ausgeführt u. durch sie in 101 bezw. 450 m Entfernung vom Schachte zwei Kalilager von 7 resp. 20 m Mächtigkeit, bestehend aus Hartsalz u. Carnallit, nachgewiesen. Der Streckenbetrieb auf der 700. u. 660-m-Sohle ergab ferner folgende Aufschlüsse: 700-m-Sohle, 8S m westl. des Schachts, 3 m Hartsalz, 3½ m Carnallit, 700-m-Sohle, 7 m östl. des Schachts, 30 m Carnallit. 660.m-Sohle, 20 m westl. des Schachts, 5 m Hartsalz, 7 m Carnallit, 660-m-Sohle, im Schacht u. östl. von ihm, 30 m Carnallit in wahrer Mächtigkeit. Die regelmässige Förderung wurde Ende 1912 aufgenommen. Vorläufige Beteil. im Kalisyndikat ab 1./9. 1912 3.27 Tausendstel, vermindert ab 1./5. 1913 auf 2.56 Tausendstel. Die Ges. war auf Grund dieser Aufschlüsse in der Lage, mit einer Chlorkaliumfabrik auch gleichzeitig den Bau einer Sulfatfabrik in Angriff nehmen zu können, welche Bauten Ende Juli 1912 beendet wurden. Die Ges. hat 1912 die Aufschlussarbeiten in weiterem Umfange, als es bislang möglich war, fortgesetzt. Der Bau der Tagesanlagen wurde im April 1911 begonnen u. insbesondere folgende Bauten fertiggestellt: Die Rohsalzmühle, das Kesselhaus, Förder- maschinen-Gebäude, Transformatorenstation, Rohsalzschuppen, Brunnenhaus, Kantine mit Arbeiter-Schlafhaus u. ein Direktorwohnhaus, Verwaltungsgebäude u. Chlorkalium- fabrik. Der Bau der Grubenanschlussbahn ist Mitte 1912 beendet und behördlicherseits abgenommen. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes (Ges. m. b. H. Julius Wilhelm) wurde am 29./12. 1911 begonnen. Der Schacht ist ca. 200 m westlich von Schacht I an- gesetzt. Mit dem weiteren Abteufen ist eine Unternehmerfirma beauftragt. Die Bestellung einer selbständigen Salzabbaugerechtigkeit erfolgte 1911. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch erworbenen Wege u. Wasserläufe rd. 734 ha, gelegen in der Ge- markung Steinförde. Die Abflusswässer der Chlorkaliumfabrik werden durch eine 300 mm Rohrleitung, die auf dem Fabrikhofe des Werkes beginnt, nach der Aller geführt. Die Konz. für die Erbauung der Chlorkalium-Fabrik u. für die Ableitung der Abwässer in die Aller ist erteilt worden, u. zwar für eine Verarbeitung von 2500 dz tägl. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: Bis Juni 1913: M. 3 900 000 in 300 abgest. St.-Aktien u. 3600 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Aktien, von denen M. 1 000 000 vollgez. Aktien als Teilzahl. für die Berechtsame valutieren (s. oben), während auf M. 3 000 000 bei der Gründ. 25 % eingez. u. restliche 75 % in Raten von 15 bezw. 20 % eingefordert wurden u. zwar die letzte Rate am 4./1. 1908. In der G.-V. am 8./4. 1910 ist das A-K. durch Zus. legung der Aktien von 4:3 auf M. 3 000 000 herabgesetzt und durch Ausgabe von M. 900 000 in 1000 Vorz.-Aktien zu pari gleichzeitig wieder auf M. 3 900 000 erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche das Be- zugsrecht auf Vorrechts-Aktien ausgeübt ist, erhielten ebenfalls den Charakter von Vorrechts- Aktien mit den unten angegebenen Vorrechten. Auf 900 Vorrechtsaktien wurde das Bezugs- recht ausgeübt u. sind damit durch Stempelaufdruck weitere 2700 Vorrechtsaktien geschaffen, sodass danach in Summa 3600 Vorz.-Aktien vorhanden sind. Die 14 nicht eingereichten