Salz- und Kall-Bergwerke. 1035 Kaliwerke Grossherzog von Sachsen Akt.-Ges., Sitz in Weimar. Geschäftsleitung u. Zweigniederlassung in Dietlas an Feldabahn. (Bis 1912: Gewerkschaft Grossherzog von Sachsen.) Gegründet: 7./5. 1912 als Akt.-Ges. mit Wirkung ab 71./1. 1912; eingetr. 7./6. 1912 in Weimar. Gründer: Gew. Grossherzog von Sachsen, Grossherzogl. Staats- u. Kammerfiskus, Weimar; Bankhaus S. Bleichröder, Berlin; Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie, Cöln; Gen.- Dir. Dr. Kubierschky, Eisenach. Das Unternehmen war urspr. eine Gew. Die Gew.-Vers. v. 2./4. 1912 beschloss die Umwandlung der Gew. in eine Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912 (A.-K. M. 6 000 000). Für je 1 Kux wurden 6 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 gewährt (Umtausch v. 16./9.–30./11. 1912). Die Gew. Grossherzog von Sachsen brachte ihr Unter- nehmen mit allen Aktiven u. Passiven gegen Gewährung von M. 5 996 000 Aktien zum Kurse von 116,8823 % in die Akt.-Ges. ein, indem sie ihr Vermögen gemäss § 180 des Weimarischen Berggesetzes vom 1.3. 1905 als Ganzes u. unter Ausschluss der Liquidation an die Akt.-Ges. übertrug u. zwar auf Grund folg. Aufstell. der Vermögenswerte u. Schulden: Grundstücke Dietlas u. Dorndorf 223 793, Bergwerk Dietlas 4 795 316, Fabrik Dorndorf 1 703 313, neue Schachtanlage 1 170 946, Anschlussbahn 346 268, Laboratorium 10 325, Drahtseilbahn 125 861, Beamten- u. Arb.-Wohnh. 281 787, Betriebsinventar 82 945, Fuhrwerk 8506, Kontorutensil. u. Mobil. 374, Ortsbeleucht.-Anlage Dietlas 8789, Rohsalz u. Fabrikate 67 103, Material. u. Reserveteile 174 730, Syndikats- u. Stammeinlage 17 475, Bankguth. 72 475, Debit. 178 149, Versich.-Prämien 17 696, Kassa 35 850, Effekten 6924, Kaut. 46 780; zus. M. 9 375 411. Dagegen übernahm die A.-G. folgende Schulden der bisherigen Gew.: Anleihe 1 425 000, rückständ. Anleihe-Zs. 16 211, unbezahlte Löhne 60 101, Kredit. 365 836, neue Bankschuld 500 000; zus. M. 2 367 149; somit Reingew. M. 7 008 262, beglichen wie oben vermerkt. Zweck: Ausbeutung der bisher der Gew. Grossherzog von Sachsen gehörigen Salz- u. Kalibergwerksberechtig. „Grossherzog von Sachsen“, „Dietlas“ u. „Dietlas 2*, belegen in den Bezirken des Grossherzogl. Sächs. Bergamts Dermbach u. des Herzogl. Meiningschen Bergamts Saalfeld u. verliehen laut Urkunden v. 16./3., 1./4. u. 26./6. 1896, 27./4. 1897, 27./2. 1907 u. 9./7. 1909, sowie die Ausbeutung etwaiger neu zu erwerbender Bergwerksberechtig., Herstell. u. Betrieb aller Anlagen u. Unternehm., welche die Ausnutz. jener Bergwerke u. Berechtig. u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Ver- wertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Aus- nutzung des Kalibergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Jetziger Besitz: Das Grubenfeld umfasst hauptsächlich den in dem Eisenacher Kreise des Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld nach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grundbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 qm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, 12 ha 21 a 18 qm Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Die Salzmühle, elektr. Zentrale, Ventilator-Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst u. die Mannschaftskaue waren November 1904 fertiggestellt. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Erwerb, bezw. zur Bestreitung der Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit Dez. 1908 auch Fabrikation von Brom. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnanschluss in Dorndorf an die Strecke Vacha Salzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf- Kaltennordheim. Die Veräusserung des Bergwerkunternehmens bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimmung des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas, Dorndorf u. Stadtlengsfeld 23 Wohnhäuser. Zugänge auf Anlage- Kti erforderten 1910 M. 348 150, 1911 M. 1 461 857, davon ca. M. 1 200 000 auf die neuen Schachtanlagen; Zugänge 1912: M. 2 423 912, davon M. 1 495 423 auf die neue Schachtanlage. Die Ges. begann Anfang 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichts- reichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte der eine Schacht bis Ende Januar 1913 eine Teufe von 290 m, der andere Schacht eine Teufe von 310 m. Die Kosten der Neuanlagen sind auf ca. M. 4 500 000 veranschlagt. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förder- abgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. beträgt ab 1./5. 1913 10.93 in Tausendsteln der Gruppe I–V, entsprechend der Kontingents- ziffer nach dem Reichskaligesetz. Produktion: 1909 wurde abgesetzt: 412 129 dz Rohsalze, 69 874 dz Chlorkalium zu 80 % einschl. Kalidünger, 32 609 dz Kaliumsulfate zu 99 %, 42 298 dz Kalidüngesalze zu 40 %,