Salz- und Kali-Bergwerke. 1037 Kurs der Aktien: Die Zulass. derselben zur Notiz an der Berliner Börse wurde im Dez. 1912 von S. Bleichröder in Berlin beantragt, war aber bis Juli 1913 noch nicht erfolgt. Dividende 1912: 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kaufm. Dir. Johs. Bohnstedt, Dietlas; Fabrik-Dir. Karl Hepke, Dorndorf. Prokurist: Gruben-Insp. Heinr. Evertsbusch, Dietlas. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. S. Alfred Freih. von Oppenheim, Cöln; Stellv. Dr. jur. Alfred List, Berlin; sonst. Mitgl. Gen.-Konsul Dr. von Schwabach, Berlin; Dr. Hans Freih. von Steffens, Arlaching; Hauptm. a. D. Carl von Hinkeldey, Naumburg; Bergrat Ed. Othberg, Eschweiler-Aue; Bergrat Gust. Kost, Hannover; Rechtsanw. Seyffert, Cöln; ein Vertreter der Sachsen-Weimar. Reg. (z. Z. Ministerial-Dir. Dr. Viktor Neumann, Weimar). Zahlstellen: Weimar: Ges.-Kasse; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: S. Bleichröder. Consolidirte Alkaliwerke Actien-Gesellschaft für Bergbau u. chemische Industrie zu Westeregeln. Gegründet: 25./1. 1881 mit Wirkung ab 1./1. 1881; eingetr. 24./2. 1881. Die Ges. über- nahm bei ihrer Gründung das Kali- u. Steinsalzbergwerk Douglashall zu Westeregeln u. die chem. Fabrik von Hugo Sholto Douglas ebendort für zus. M. 13 000 000. Zweck: 1. Bergbau jeder Art; 2. Verarbeitung und Verwertung von Bergwerks- erzeugnissen; 3. Herstellung und Verwertung von chemischen Erzeugnissen; 4. Betrieb sonstiger industrieller Unternehmungen; 5. Erwerb von bergbaulichen, industriellen und hkommerziellen Unternehmungen jeder Art sowie die Beteiligung an solchen Unternehmungen. Die Ges. betreibt den Bergbau auf Kalisalze in ihren in den Gemarkungen Westeregeln, Egeln u. Tarthun gelegenen Grubenfeldern. Sie besitzt hier die drei selbständigen Kaliwerke Westeregeln, Tarthun I u. Tarthun II. Das Kaliwerk Westeregeln hat ein Feld von 23 800 000 qm Grösse u. ist durch den unweit des Ortes Westeregeln gelegenen Schacht III aufgeschlossen. (Schacht I u. II im Jahre 1891 ersoffen.) Schacht III verfügt über hoch- prozentige Kainite u. Hartsalze, die in Tiefen von 230 bis 412 m anstehen. Die Schacht- anlage ist so eingerichtet, dass sie täglich 16 000 dz Salz verarbeiten kann. In einer Entfern. von 1200 m westlich von Schacht III wird ein zweiter Schacht abgeteuft, der, um der Forderung des zweiten fahrbaren Ausganges zu genügen, mit den Bauen des Schachtes III verbunden werden soll. Der Schacht wird voraussichtlich Mitte 1913 fertiggestellt sein. Das Kaliwerk Tarthun I besitzt ein Feld von 12 300 000 qm Grösse, das durch den etwa 1 kKm von dem Orte Tarthun entfernt gelegenen Schacht IV aufgeschlossen ist. Der Schacht hat in einer Tiefe von 300 m ein durchschnittl. 45 m mächtiges Kalisalzlager angetroffen, das infolge seiner grossen Mächtigkeit einen lohnenden und nachhaltigen Gewinnungsbetrieb gestattet. An das Kaliwerk Tarthun I schliesst sich nach Osten zu das Kaliwerk Tarthun II an, das ein Feld von 10 200 000 am Grösse besitzt u. durch den 300 m tiefen Schacht VI ausgerichtet ist. Der Schacht baut auf dem gleichen Salzlager wie der Schacht IV u. ist auch mit ihm durch mehrere Strecken verbunden, soclass für beide Anlagen die Zweischacht- frage gelöst ist. Die auf den bisherigen drei Kaliwerken gewonnenen carnallitischen Rohsalze werden zur Weiterverarbeitung den bei Westeregeln gelegenen chem. Fabriken zugeführt, in denen sämtl. handelsüblichen Salzmarken hergestellt werden. Die Fabrik nimmt insofern eine Sonderstellung unter den übrigen Kalifabriken ein, als sie, um sich im Falle eines Konkurrenzkampfes vom eigentlichen Kalimarkt möglichst unabhängig zu machen, einen grossen Teil der gewonnenen Salze in ihren umfangreichen elektro-chem. Anlagen weiter- verarbeitet u. hieraus Kalilauge u. Chlorkalk herstellt. Die Beteilig. von Westeregeln im Kalisyndikat beträgt nach dem Reichskaligesetz ab 1./1. 1913 26.76 Tausendstel für 3 Schächte. Von dem Gesamtabsatz der Syndikatswerke entfielen 1905–1912 zur Lieferung auf die Consolidierten Alkaliwerke Westeregeln: Chlor- kalium 53 828, 69 876, 71 585, 59 814, 62 914, 62 170, 56 806, 68 476 dz, schwefelsaure Salze: 20 436, 23 795, 39 778, 36 585, 34 457, 59 269, 54 099, 19 283 dz, Kali-Düngesalze 20–40 %: 24 164, 47 083, 25 690, 23 254, 21 837, 25 331, 24 334, 68 845 dz, Kali-Rohsalze: 157 247, 95 871, 82 446, 86 616, 78 123, 103 672, 81 679, 122 150 dz. Ausserdem lieferte die Ges. Kieserit in Blöcken u. kKalziniert: 32 345, 35 982, 23 570, 4266, 28 474, 5272, –, – dz. Von vorstehendem Absatz im Jahre 1912 entfallen auf den eigenen Anteil 278 754 dz, während die Ges, die übrigen Quantitäten reines Kali auf Grund von Quotenkäufen geliefert hat. Während der eigene Anteil in 1909 noch 197 331 dz K20 betrug, ist er in 1910 auf 175 363 dz zurück- gegangen, aber 1911 u. 1912 auf 182 960 bezw. 278 754 dz K20 gestiegen. Beteiligungen der Ges. Westeregeln: Die Gew. Rossleben, davon 697 im Besitz v. W., besitzt ein Grubenfeld von 52 200 000 qm Grösse, das sie durch einen 400 m tieren Schacht aufgeschlossen hat. Der Schacht steht bereits seit dem Jahre 1905 in Förderung u. dient hauptsächlich zur Gewinnung von Kalirohsalzen. Die auf der Schachtanlage befindl. chem. Fabrik wurde ausgebaut u. Ende 1911 in Betrieb genommen. Zur Lösung der Zweischacht- frage brachte die Gew. in der Nähe von Wendelstein einen zweiten Schacht nieder, der 1912 das Hartsalzlager antraf. Die Gew. ist Gesellschafterin des Kalisyndikats u. besass am 1. 5. 1913 eine gesetzl. Beteiligungsziffer von 11.80 Tausendstel für Schacht Rossleben u. vom 1./5. 1913 ab eine vorläufige Beteiligungsziffer in Höhe von 3.60 Tausendstel für Wendel- stein, zus. 18.35 Tausendstel. Rossleben zahlte 1907–1912 Ausbeuten a M. 650, 550, 500, 600, 600, 600 pro Kux. Absatz 1912: 199 505 dz K20.