1038 Salz- und Kali-Bergwerke. Die Gew. Orlas zu Nebra an der Unstrut (Kuxen-Erwerb siehe bei Kap.) verfügt über ein Feld von 19 400 000 am Grösse u. war 1909–1911 mit dem Ausbau ihres Schachtes beschäftigt, der in einer Tiefe von 529 m ein hochprozentiges Hartsalzlager aufgeschlossen hat. Der definitive Betrieb wurde im Herbst 1911 aufgenommen; vorläufige Be- teiligungsziffer bei der Verteilungsstelle für die Kaliindustrie betrug 4.23 Tausendstel, dann ab 1./5. 1913 9.18 Tausendstel. Absatz 1911 u. 1912: 8870 bezw. 41 427 dz K.0. Für 1912 noch ohne Gewinn. Die Gew. Nebra grenzt im Norden an die Gew. Orlas an u. besitzt zur Zeit ein Feld von 10 765 000 am Grösse. Der Schacht der Gew. Nebra, etwa 1200 m vom Orlasschacht entfernt, wurde im Okt. 1910 in Angriff genommen; er wurde bis Anfang 1913 bis auf 440 m Tiefe niedergebracht und hat inzwischen bei 455 m ein hochprozentiges Hartsalzlager angetroffen. Die definitiven Anlagen über Tage sind fertiggestellt u. in Be- trieb genommen. Durch Verbindung mit der Schachtanlage der Gew. Orlas wird die Zwei- schachtfrage für beide Gew. gelöst werden. Zwecks Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau hat die Gew. Orlas eine 4½ % zu 102 % rückzahlb. Oblig.-Anleihe in Höhe von M. 3 000 000 aufgenommen für die Westeregeln die Garantie übernommen hat. Ausserdem ist die Ges. W. bei der Kaligewerkschaft Hadmersleben beteiligt. Dieselbe schliesst sich mit ihrer 14 000 000 am grossen Gerechtsame im Westen an die Westeregelner Grubenfelder an. Der Schacht I der Gew. wurde im Laufe des Jahres 1910 fertiggestellt u. hat bei 560 m Tiefe ein hochprozentiges Hartsalzlager aufgeschlossen. Um einen zweiten fahrbaren Ausgang zu schaffen, ist in der Nähe von Schacht I ein zweiter Schacht ins Ab- teufen genommen, der bei 468 m Teufe das Hartsalzlager antraf u. der Mitte 1912 fertig- gestellt wurde. Für den Schacht I hat die Gew. von der Verteilungsstelle für die Kaliindustrie eine vom 1./2. 1911 ab giltige vorläufige Beteiligungsziffer erhalten, mit der sie dem Kali- syndikat G. m. b. H. beigetreten ist. BDie Beteiligungsziffer beläuft sich ab. 1./5. 1913 für Schacht 1 10.50 Tausendstel, für Schacht II 3.55 Tausendstel. Der Gesamtabsatz an reinem Kali betrug 1911 93 961 dz, 1912 199 505 dz K:0. Eine Ausbeute konnte in den Jahren 1910 u. 1911 noch nicht verteilt werden, doch kam 1912 erstmals eine solche von M. 400 pro Kux zur Ausschüttung. Sonstige Beteilig.: Die Gew. Georg u. Unstrut in Kleinwangen entstanden durch Konsolidation mehrerer an der Unstrut gelegener Einzelgew., an denen sich Westeregeln durch den G.-V.-Beschluss v. 6./3. 1911 beteiligt hatte. Die beiden Gew. nahmen im Anfange des J. 1912 unweit des Ortes Grosswangen das Abteufen auf u. stellten die Tagesanlagen, die soweit wie möglich gleich für den definitiven Betrieb eingerichtet sind, zum grossen Teile fertig. Die elektr. Fördermasch. wurden eingebaut u. mit der Errichtung der nach der Eisenbahnverlade- station bei Kleinwangen führenden Drahtseilbahn begonnen. Die Braunkohlengewerkschaft Archibald in Westeregeln besitzt ein Grubenfeld von 54 300 000 am Grösse u. hat darauf die 3 Schachtanlagen Schneidlingen, Cäsar u. Hake- born errichtet. Die 3 Schächte sind imstande, arbeitstäglich 40 000 hl Rohbraunkohle zu fördern, sodass hiermit nicht allein der Kohlenbedarf der Consol. Alkaliwerke W., sondern auch noch ein beträchtlicher „Fernabsatz gedeckt werden kann. Die Schachtanlage Cäsar besitzt ausserdem noch eine Überlandzentrale mit einer Gesamtleistung von 4500 Kilowatt, die die gesamten Betriebe der Consol. Alkaliwerke W. u. der Gew. Hadmersleben, sowie einige Ortschaften in der Umgebung mit elektr. Energie versorgt. Infolge der umfangreichen Neubauten hat die Gew. von der Verteilung einer Ausbeute im Jahre 1910 Abstand genommen. Archibald hatte im J. 1911 u. 1912 einen Braunkohlenabsatz von 5 354 418 bezw 6 320 120 hl. Die elektr. Zentrale erzeugte 6 232 100 bezw. 8 231 487 Kw.-St. Aus dem Kohlen- u. Strom- verkaufe erzielte die Gew. einen Bruttogewinn von M. 384 989, aus dem für 1911 eine Ausbeute von M. 150 Ppro Kux zur Ausschüttung gelangte; Gewinn 1912 M. 435 805 mit M. 50 pro Kux Ausbeute. Die Beteil. bei der Gew. Thüringen ergab für 1910–1912 eine Ausbeute von M. 400, 300 u. 250 pro Kux; Gew. Asse zahlte 1910 M. 400; 1911 u. 1912 nichts; die Kaliwerke Salzdetfurth verteilten an Div. für 19021912: 10 11, 13, 14, 14, 12, 10, 9, 15, 18, 24 %. Die Beteil. bei der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack wurde 1911 verkauft. Kapital: M. 17 636 000, und zwar M. 13 636 000 in 13 636 St.-Aktien (Nr. 1–13 636) à M. 1000 u. M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Letztere mit Vorz.-Div. von höchstens 4½ % mit Nachzahlung, jedoch ohne Anspruch auf weitere Div. Urspr. A.-K. M. 7 000 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Dez. 1895 um M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien à M. 1000, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 21. ãquni 1899 um M. 1 400 000 (auf M. 12 400 000) in 1400 St.-Aktien, div.-Der. ab 1. Jan. 1900, behufs Erwerbung der Genussscheine, wozu auch noch M. 1 400 000 aus dem Spez.- R.- F. ver- wendet wurden. Auf je 5 eingereichte Genussscheine wurde unter Vergütung von 1 % Aktienstempel eine neue Aktie ausgefolgt. Die a. o. G.-V. vom 6./3. 1911 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 800 000 in 2800 St.-Aktien. Hiervon dienten M. 2 100 000, begeben zu 200 %, div.-ber. ab 1./1. 1912, zum Erwerb von 700 Kunxen der 1000 teiligen Kali- gewerkschaft Orlas in Nebra sowie von 70 % der an den Bergwerksbesitz der Gew. Orlas angrenzenden sogen. Unstrutfelder einschl. der Gew. Nebra. Da die Alkaliwerke Westeregeln bereits mit 25 % an diesen Unternehm. beteiligt waren, so verfügen sie jetzt über 950 Orlas- kuxe u. einen Anteil von 95 % an dem übrigen Felderbesitz. Die restlichen M. 700 000 neuen Aktien der Em. v. 6./3. 1911, div.-ber. ab 1./1. 1911, wurden von dem Konsort. Mittel- deutsche Creditbank etc. zu 180 % übernommen, angeboten den alten Aktionären 12: 1 im