.. Metallindüstele Actien-Gesellschaft für Federstahl-Industrie vormals A. Hirsch & Co. in Cassel, Filialen in Aschersleben u. Wiesensteig. Gengründet: 28./8. 1886. Übernahme der Corsettenfedernfabrik von A. Hirsch & Co. in Cassel für M. 926 000. Zweck: Herstell. von Gegenständen, welche ganz oder zum Teil aus Federstahl oder 92 anderen Metallen bestehen, insbes. von derart. für die Korsettenfabrikat. bestimmten Gegen- ständen, sowie die Herstell. von Masch. u. Apparaten, die zur Fabrikation solcher Artikel bestimmt sind. Sie ist berechtigt, ähnliche u. verwandte Geschäfte neu zu errichten, von Dritten zu erwerben oder sich an schon bestehenden in irgendwelcher Form zu beteiligen. Desgleichen ist die Ges. zum Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten, Masch. u. Werkzeugen, welche mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes im Zus. hang stehen, berechtigt. Die Ges. befasst sich auch mit dem Betrieb von Gas-, Wasser- u. Elektrizitäts- werken. Die Hauptfabrikations-Anlagen der Ges. befinden sich in Cassel u. bestehen in einer Federstahlfabrik, einem Walzwerk u. einer Masch.-Fabrik. In Cassel werden zurzeit 4600 Arb. u. 55 Beamte beschäftigt. Ausserdem besitzt die Ges. Filialen in Aschersleben sowie in Wiesensteig i. Württ. Die Fabrikat. der Ges. beschränkte sich bei ihrer Gründung auf Korsettfedern, ist aber seitdem erweitert worden auf Feinwalzwerksprodukte, technische Federn aller Gattungen, Fahrrad- u. Militärbedarfs-Artikel u. umfasst heute die Erzeugung von Bandstahlen aller Qualitäten u. der daraus herzustellenden Artikel. Umsatz 1897–1910: M. 1 641 000, 1 466 000, 1 591 700, 1 667 000, 1 462 042, 1 372 512, 1 506 244, 1 434 963, 1 250 367, 1 411 010, 1 326 000, 1 211 000, 1 471 000, 1 702 000; für 1911 u. 1912 nicht veröffentlicht. Die Ges. gehört dem Korsettfeder-Syndikat u. dem Taillenstab-Syndikat an, die bis 1916 laufen, sowie dem Kaltwalzwerk-Syndikat an Die Hassia, Masch.-Fabrik G. m. b. H. in Cassel, von der die Federstahl-Ges. das ganze St.-Kap. von M. 500 000 besitzt, betrieb bis 1912 im wesentlichen die Projektierung, Bau u. Einricht. von Gas-, Wasser- u. Elektriz.-Werken u. führte namentlich auf letzterem Gebiet grosse Installationsarbeiten aus, während der Fabrikationsbetrieb auf den Bau von Apparaten u. leichteren Eisenkonstruktionen zugeschnitten war. Der Betrieb dieser Gas-, Wasser- u. Elektriz.-Werke wurde nach Fertigstell. von der Hassia-Ges. selbst übernommen. In der Fabrik werden etwa 40–50, auf den auswärtigen Montagestellen etwa 300 Arb. u. in den Büros 35–40 Beamte, zumeist Ingenieure u. Techniker, beschäftigt. Der Anteil der Akt.-Ges. für Federstahl-Ind. am Reingewinn der „Hassia“ betrug 1908–1911: M. 12 167, 113 550, 293 574, 109 334; 1912: Nichts. Die Beleucht.-Unternehmungen umfassen Beteiligungen an nachfolg. Ges. m. b. H.: Gaswerk Ottendorf-Moritzdorf b. Dresden, Gaswerk Steinau in Hessen- Nassau, Gaswerk Oberaula in Hessen-Nassau, Gaswerk Lorsch a. d. Bergstr., Elektr.-Werk Goldbach-Hösbach b. Aschaffenburg, Elektr.-Werk Ostheim i. d. Röhn, Elektr.-Werk Uder, Prov. Sachsen, Elektr.-Werk Eisdorf i. Harz, Gas- u. Elektr.-Werk Grevenmacher i. Luxem- burg, Gaswerk Plochingen in Württ., Gaswerk Ebersbach-Reichenbach in Württ., Gas- werk Sieglar, Spich bei Troisdorf, Freigerichter Gaswerk Somborn (Bez. Cassel), Gaswerk LTurn bei Teplitz, Wasserwerk Karlstadt in Bayern. Mit den betreffenden Gemeinden sind ausschliessliche Konz.-Verträge auf 30–50 Jahre abgeschlossen worden. Ein Abgaben- sowie ein Heimfallsrecht der Gemeinden ist in den Konz.-Verträgen nicht vorgesehen. Nach Ab- lauf der Konz. sind die Gemeinden berechtigt, die Betriebe zu bereits jetzt festgesetzten Kaufpreisen zu übernehmen. Im J. 1912 hat sich das Geschäft im Fabrikationsbetrieb der Ges. weiter befriedigend entwickelt. Dagegen wurde der Abschluss ungünstig beeinflusst durch die Verluste der Tochterges., der „Hassia“, Gas- u. Elektr.-Betriebsges. m. b. H. Der aus der Beteilig. an der „Hassial, entstandene schwere Verlust in Höhe von M. 517 404 ist hervorgerufen worden einerseits durch die unsachgemässe Leitung eines inzwischen ausgetretenen Vorstands- miitgliedes, andererseits durch die Auflös. der von der „Hassia“ betriebenen verlustbringenden Fabrikat.- u. Installat.-Geschäfte. Die Akt.-Ges. hat es für richtig gehalten, diese Fabrikat.- Tätigkeit der „Hassia“ ganz einzustellen u. die „Hassia“ in eine reine Betriebsges. für die von ihr erbauten Gas-, Elektr.- u. Wasserwerke umzuwandeln. Diese Massnahmen haben der Akt.-Ges. grössere Verluste verursacht, als vorausgesehen werden konnte. Die Akt.-Ges. war aber in der Lage, diese Verluste durch den erheblichen Gewinn (M. 516 505), den sie im J. 1912 durch den Verkauf der Beyenburger Aktien, sowie durch die Gewinne der Fabrikat.-Zweige hatte, nicht nur auszugleichen, sondern auch Abschreib. vorzunehmen u. einen entspreclienden Gewinnüberschuss auszuweisen. Die „Hassia-Werke“' stehen heute mit M. 5 584 335 zu Buch, nachdem darauf die in der Bilanz für 1911 als Reserve für Beleucht.-Anlagen ausgewiesenen M. 500 000 abgeschrieben sind. Aus dem in 1912 erzielten Gewinn wurden weitere M. 125 000 für Beleucht.-Werke zurückgestellt. Ausserdem hat die Akt.-Ges einen Ern.-F. geschaffen, der jetzt mit den bisherigen Zuweisungen M. 194 675 beträgt Im J. 1912 hat die Akt.-Ges. sämtl. Werke fertiggestellt, mit Ausnahme des Elektr.-Werkes Eisdorf-Osterode, welches in Kürze den vollen Betrieb aufnehmen wird. Diese Anlage wird nach Vollendung einen Wert von etwa M. 2 000 000 repräsentieren. Durch langjährige Verträge mit Behörden, grossen Werken u. ca 50 Gemeinden erscheint für dieses Werk nicht nur die Retabilität gesichert, sodern es verspricht eine Anlage mit guten Gewinn- aussichten zu werden. Von den übrigen Anlagen zeigen die schon ein bis zwei Jahre in Betrieb befindlichen eine langsam aber stetig zunehmende Entwickelung. ―― =