1134 Metall-Industrie. Nietanlagen etc., die sämtlichen Einrichtungen für die Fabrikation von Pontons, Apparaten u. Behältern aus verzinktem Eisenblech für sämtl. industr. Betriebe, von Wellblechen aller Art, von verzinktem Material für Dacheindeckungen und Wandverkleidungen, sowie für die Herstellung von zerlegbaren Bauwerken aller Art und Grösse aus Wellblech, 2 Verzinkereien, eine maschinell betriebene Schreinerei u. eine mechanische Werkstatt. Der zum Antrieb der gesamten Werkanlagen erforderl. elektr. Strom von 220 Volt Spannung Wird in eigener Anlage erzeugt, die auch den Strom für die Beleucht.-Anlage liefert. Die hierzu dienende Dampfmasch.-Anlage besteht aus 3 modernen Maschinen mit zus. ca. 500 PS., die aus 2 Cornwallkesseln mit Überhitzeranlagen gespeist werden. Die elektr. Kraft- und Lichtanlagen sind durch eine grössere Akkumulatorenbatterie vervollständigt. Ferner vor- handen: 1 Direktorwohnhaus u. 3 einfache u. 8 doppelte Wohnhäuser für Beamte u. Arb., sowie Beamtenkasino. 1906 hat die Ges. den Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn u. die Verwaltungsgebäude neu errichtet, sowie den Umbau des alten Werkes zum grössten Teil durchgeführt. Um die Leistungsfähigkeit des Werkes weiter zu steigern u. die Betriebskosten zu reduzieren, fand 1908 noch der Neubau der Eisenkonstruktionswerk- stätten statt, dessen Kosten aus den vorhandenen Barmitteln bestritten wurden. Betriebs- umschlag 1903–1912: M. 1 708 316, 2 015 812, 2 134 134, 2 472 523, 2 759 384, 2 288 623, 2 304 050, 2 336 533, 4 820 696, 5 565 533; Bruttogewinn: M. 316 552, 285 052, 413 816, 551 606, 538 762, 479 938, 503 189, 462 471, 776 300, 726 800. Gesamtproduktion 4 859 400, 5 360 000, 6 279 000, 6 743 992, 7 580 625, 6 953 512, 7 266 931, 7 824 790, 15 888 703, 19 497 847 kg. Auftragbestand Anfang 1913 M. 1 982 000. Beamte u. Arbeiter Ende 1912 ca. 1000 Mann in Rheinbrohl u. Neuwied. Zugänge auf AnlageKti 1907–1912 M. 127 309, 90 950, 125 190, 112 379, 126 225, rd. 60 000. Am 1./1. 1911 erfolgte die Angliederung der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tief- bohrung u. Eisenkonstruktionen in Neuwied (siehe b. Kap.). Die vom Vorstande der Rhein- brohler Ges. anlässlich der Fusion zwecks Bewertung der übernommenen Aktiva von Neuwied aufgestellte Berechnung ergab, dass bis zum 11./2. 1911, dem Tage der Eintragung der Fusion in das Handelsregister, bei der Neuwieder Ges. ein Verlust in Höhe von M. 503 301 entstanden war. Andererseits wurde durch die Fusion ein Buchgewinn von M. 750 000 erzielt, wozu noch der bei der Neuwieder Ges. bestandene R.-F. von M. 70 000 trat. In. gesamt standen also M. 820 000 zur Verfügung. Dieselben wurden wie folgt verwendet: Zum Ausgleich des oben erwähnten Verlustes (503 301), zur Deckung der Fusionskosten (48 500), zur Abschreib. auf Anlagen (260 199), zur Rückstell. für Verluste (8000). Das Werk der Ges. liegt in Neuwied in unmittelbarer Nähe des Staatsbahnhofes. Der Grundbesitz umfasst ca. 40 000 qm, wovon ca. 10 000 am mit Fabrik- u. Wohngebäuden be- baut sind. An Betriebseinrichtungen bestehen: Maschinen, Werkzeuge, Kran- u. Nietanlagen für die Herstellung von eisernen Brückenkonstruktionen bis zu den grössten Spannweiten, sowie von Eisenhochbauten aller Art; ferner Betriebseinrichtungen für die Erzeugung von Kesseln, Blechbehältern etc. sowie eine mechan. Werkstätte u. Dreherei. Auch ist eine kleine maschinell angetriebene Schreinerei vorhanden. Für den Antrieb sämtl. Masch., sowie für die Beleuchtung des Werkes ist eine ausgedehnte elektr. Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Die Dampfmasch.-Anlage von 500 PS. besteht aus 2 Masch. nebst Dampfkesseln; eigener Anschluss an die Staatsbahn. Kapital: M. 2 300 000 in 1725 ab 1./1. 1906 gleichber. Aktien u. 575 Aktien, neuen eben- falls gleichber. Aktien v. 1911, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung 1897 um M. 500 000, 1899 um M. 500 000, 1900 um M. 500 000. Zur Begebung gelangten tatsächlich nur M. 250 000, so dass das A.-K. M. 2 250 000 betrug. Wegen weiterer Wandlung bezw. Herabsetz. des A.-K. auf den Betrag von M. 1 725 000 siehe Jahrg. 1909/10 dieses Buches. Die a. o. G.-V. v. 30./1. 1911 beschloss Erhöhung um M. 575 000 (auf M. 2 300 000) in 575 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1911, hiervon dienten M. 250 000 zu pari zum Erwerb der Akt.-Ges. f. Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisenkonstruktion in Neuwied (A.-K. M. 1 000 000, Div. 1905 bis 1909: 5, 9, 5, 6, 0 %), so dass also auf 4 Neuwieder Aktien 1 Rheinbrohler Aktie gewährt wurde. Die restlichen M. 325 000 neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 165 % über. nommen u. hiervon ein Teilbetrag den alten Aktionären v. 16./2.–2./3. 1911 6: 1. zu 180 % zum Bezuge angeboten. Agio mit ca. M. 166 000 in R.-F. Der Erlös dieser M. 325 000 neuen Aktien diente zur Verstärkung der Betriebsmittel, insbes. zur Tilgung der von der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisenkonstruktionen, Neuwied, übernommenen Schulden u. zum Ausbau dieses Unternehmens. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 u. höchstens 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000 jährlich), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück Rheinbrohl 406 022, do. Werk Neuwied 230 000, Gebäude Rheinbrohl u. Neuwied 720 000, Masch. do. 2, elektr. Anlage 2, Eisenbahn- Anschluss 2, Geräte, Werkzeug u. Utensil. 2, Fuhrwerk 1, Werksgleise 2, Patent-Verzinkerei 1, Menage-Geräte 1, Rohmaterial. u. Fabrikate 1 629 046, Kassa 13 370, Effekten 536 566, Debit.: 1. Aussenstände 895 314, 2. Guth. bei Bankiers 606 562, do. bei Reichsbank 1225, Lohn-Vorschuss 8874, Zwischenlöhnung 5739, Kaut.-Akzepte 10 000, Avale 81 911. – Passiva: A.-K. 2 300 000, Kredit. 695 372, Vorauszahl. auf übernommene Arb. 830 520, Lohn-Kto 27 936, R.-F. 410 000, Spez.-R.-F. 200 000, Arb.-Wohlf.-Kto 47 525, Arb.-Wohn.-Zuschuss-Kto 17 362, Delkr.-Kto 15 356, Kaut.-Akzepte 10 000, Avale 81 911, unerhob. Div. 1530, Talonsteuer-Res. 5000 (Rückl.), Tant. u. Grat. 76 000, Div. 322 000, Vortrag 104 132. Sa. M. 5 144 646. ―