7 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1179 Nach der Fusion mit der Hofmann-Ges. setzen sich die Betriebe der Ges. wie folgt zu- sammen: Die Ges. besitzt vier Eisenbahnwagenfabriken und eine Lokomotiv- u. Maschinen- fabrik. Von den Wagenfabriken ist die älteste das am Striegauer Platz gelegene etwa 3 ha umfassende Stammwerk I, welches mit dem Werke II von etwa 9 ha Flächeninhalt bis vor kurzem allein dem Eisenbahnwagenbau diente. Der Neubau der Wagenfabrik auf Grund- stück IV bedeckt etwa 15 ha, wozu noch ein für Vergrösserungszwecke erworbenes Gelände von etwa 48 ha getreten ist. Durch die Erwerbung der Hofmannschen Waggonfabrik kamen zu dem mit Fabrikanlagen belegten Areal weitere etwa 8 ha hinzu. Die Abteil. für Lokomotiv- und Maschinenbau umfasst eine Grundfläche von etwa 19 ha. Sämtl. Grundstücke liegen unmittelbar an den Hauptlinien der Staatsbahn und sind mit denselben durch Anschluss- gleise verbunden. Die älteren Teile verfügen über Dampfmaschinenanlagen mit einer Ge- samtleistung von etwa 1500 PS u. elektr. Kraftanlagen von etwa 760 Kw., ausserdem über Akkumulatorenbatterien mit einer Gesamtleistung von etwa 4300 Amp.-Std. In der neuen Wagenfabrik ist der Antrieb der Arbeitsmasch. durchweg elektr., der Strom wird geliefert von der elektr. Zentrale in der Abteil. für Lokomotiv- u. Maschinenbau. Für den Bau von Wagen stehen gedeckte Montage- u. Lackierhallen mit einer Grundfläche von zus. etwa 71 000 qm u. einer Gesamtgleislänge von etwa 8.5 km zur Verfügung. Die beiden grössten Hallen befinden sich in der neuen Wagenfabrik u. bedecken eine Grundfläche von etwa 28 000 qm. In sämtl. Werken sind die erforderlichen Werkstätten für Schmiede, Dreherei, Schlosserei usw. sowie Holzbearbeitung vorhanden. Sie bedecken zus. eine Grundfläche von etwa 46 000 qm. Die auf dem Grundstück III gelegene Abteil. für Lokomotiv- u. Maschinen- bau besitzt Montagehallen f. allgem. Maschinenbau, für den Bau von Dampfmasch. u. Rohöl- motoren, für Kesselbau, für Lokomotiv- u. Tenderbau sowie die erforderl. Hallen für die Metallbearbeitung, ausserdem eine Eisengiesserei, eine Gelbgiesserei sowie Werkstätten für Federfabrikation u. Herstell. von Pressteilen aller Art. Die Werkstättengebäude bedecken insgesamt eine Grundfläche von etwa 53 000 qm. Für die Lokomotivmontierung stehen etwa 1000 m Gleis zur Verfügung, ausserdem sind Gleisanlagen mit etwa 4 km Länge für den Verkehr zwischen den Werkstätten u. für Lokomotivprobefahrten vorhanden. Der Antrieb der Arbeitsmasch. erfolgt durchweg elektr. von einer Zentrale aus, die eine Leistung von 3750 KW. besitzt; ferner ist eine Akkumulatorenbatterie für eine Leistung von 3300 Amp.-Std. vorhanden. Auf dem Grundstück der Abteil. für Lokomotiv- u. Masch.-Bau befindet sich ausserdem das Verwalt.-Gebäude mit sämtl. techn. u. kaufmänn. Bureaus. Der Betrieb der Eisenbahnwagenfabrik am Striegauer Platz wurde im Laufe des J. 1912 ein- gestellt u. nach der neuen Fabrik in Klein Mochbern verlegt. In gleicher Weise hat die Ueberführung des Betriebes der früheren Hofmannschen Fabrik in der Holteistrasse nach dem neuen Werke in Klein Mochbern stattgefunden. Die dadurch frei gewordenen Grund- stücke, welche in guter Stadtgegend von Breslau gelegen sind, sollen verwertet werden. Die Zugänge auf Anlage-Kto betrugen 1912: für Grundstücke M. 15 880, für Gebäude u. Immobil. M. 1 165 317, für Masch. M. 1 111 361, für Werkzeuge u. Utensil. M. 303 567 (dieser Posten ist bereits wieder voll abgeschrieben). Die Ges. gehört für ihre Eisenbahnwagen- fabrikation der Norddeutschen Wagenbauvereinigung, für ihre Lokomotivfabrikation dem Lokomotivenexportverbande an: beide Verbände laufen bis 1915. Kapital: M. 16 575 000, u. zwar M. 3 300 000 in 11 000 St.-Aktien à Tlr. 100 = M. 300 u. 9975 St.-Aktien (Nr. 13 701–23 675) à M. 1000, sowie M. 3 300 000 in 2200 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2200) à M. 1500. Das urspr. A.-K. von M. 2 880 000 in St.-Aktien wurde 1872 um M. 1 230 000 auf M. 4110 000 erhöht u. 1874 um M. 510 000 u. 1877 um M. 300 000 (auf M. 3 300000) reduziert. Die Vorz.-Aktien ausgegeben lt. G.-V.-B. vom 28./4. 1897, angeboten bis 3./7. 1897 den Grün- dern zu 100 %, den Aktionären zu 104 %. Die a. o. G.-V. v. 5./2. 1912 hat beschlossen, das A.-K. um M. 9 975 000 durch Ausgabe von 9975 St.-Aktien à M. 1000 zu erhöhen. Nach § 4 des Ges.-Vertrages waren die ersten Zeichner der bei Gründung der Linke-Ges. im J. 1871 geschaffenen Aktien berechtigt, bei späteren Emissionen die Hälfte der zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen; diese Befugnis ist jedoch durch Abfindung der Be- rechtigten mit M. 578 100 gegenstandslos geworden. Diese M. 9 975 000 neuen St.-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1912, sind mit den alten St.-Aktien gleichberechtigt. Von denselben dienten M. 1 125 000 zur Durchführung des mit der Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Akt.-Ges. zu Breslau abgeschlossenen Fusionsvertrages, die restlichen M. 8 850 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel. Diese Verstärkung des Betriebskapitals war notwendig, weil der Bau der neuen Waggonfabrik in Klein Mochbern die disponiblen Gelder der Ges. fast vollständig in Anspruch genommen hat, und die Erweiterung der Geschäfte die Bereithaltung grosser flüssiger Mittel erforderlich macht. Durch den zwischen der Breslauer Akt.-Ges. für Eisenbahnwagenbau u. Masch.-Bau-Anstalt Breslau u. der Woggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Akt.-Ges. Anfang 1912 abgeschlossenen Fusionsvertrag, der von den am 5./2. 1912 abgehaltenen a. o. G.-V. beider Ges. genehmigt worden ist, wurde das Vermögen der letztgenannten Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Linke-Ges. übertragen, wobei der Gewinn der Hofmann-Ges. für 1911 der übernehmenden Ges. zufloss. Dagegen wurden den Aktionären der Hofmann-Ges. (A.-K. M. 1 125 000) nom. M. 1 125 000 neue Linke-St.-Aktien sowie M. 150 000 in bar gewährt; es entfallen hiernach auf je nom. M. 3000 Hofmann-Aktien 3 neue Linke-St.-Aktien à nom. M. 1000 u. M. 400 in bar. Die an die Hofmann-Aktionäre zu leistende Barzahlung von M. 150 000 fällt dem Geschäftsjahr 1912 zur Last. Die Linke-Ges. hat sich ferner verpflichtet,