1194 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. während die an dem Tage der Eintragung der Akt.-Ges. in das Handelsregister vorhandenen Rohmaterialien, fertige u. halbfertige Fabrikate, ferner die vorhandenen Kosten zum Buch- werte von der Ges. käuflich übernommen wurden. Die Ges. schloss das erste Geschäftsjahr (1910) mit einer Unterbilanz v. M. 137 225 ab, nachdem M. 30 865 zu Abschreib. auf Anlagen u. M. 12 388 zu Abschreib. auf zweifelhafte Forder. verwandt sind. Dieses ungünstige Ergebnis schreibt die Verwaltung lediglich dem Arbeiterstreik zu, der vom 1./6. 1910 bis zum Febr. 1911 dauerte, und beziffert den direkten u. indirekten Schaden, den er der Ges. im J. 1910 zugefügt hat, auf etwa M. 250 000. Im J. 1911 konnte die Unterbilanz von M. 137 225 auf M. 98 205 vermindert u. 1912 ganz getilgt werden. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Karosserien, Verdecken u. Automobilzubehörteilen, Erwerb von Grundstücken u. Anlagen zu diesem Zweck sowie Erwerb aller in das Fach schlagenden Unternehmungen, auch Betrieb aller nach dem Ermessen des A.-R. mit dem Zwecke der Ges. in Verbindung stehenden Geschäfte. Neubauten u. sonst. Anschaffungen erforderten 1911 u. 1912 ca. M. 300 000 bezw. 247 000. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 600 000, begeben zu pari. Von den nicht durch Sacheinlagen gedeckten Aktien (s. oben) haben gegen Barzahlung übernommen Ernst Strasser M. 230 000, Willy Vogel M. 124 000, Gen.-Dir. Gust. Braunbeck M. 10 000, Dir. Hans Pundt M. 25 000. Die G.-V. v. 25./3. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 1 000 000) in 400 Aktien, hiervon M. 100 000 von Gründern u. Mitgl. des A.-R. zu pari übernommen, restl. M. 300 000 angeboten den alten Aktionären; sämtl. M. 400 000 wurden zu pari plus Stempel u. 4 % Stück-Zs. ausgegeben. Im März 1913 suchte die Ges. bei ihren Gläubigern um ein Moratorium nach. Zur Beschaffung neuer Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 8./4. 1913 die Aktien im Verhältnis von 4: 1 zus. zulegen. Weiterhin wurde beschlossen, 6 % Vorz.-Aktien bis zum Höchstbetrage von M. 600 000 auszugeben, welche teilweise von Gläubigern gegen Aufzahl. übernommen werden sollten. Die Sanierung bezw. ein Arrangement mit Gläubigern ist aber gescheitert, denn am 14./5. 1913 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 139 851, Gebäude 446 700, Arb.-Wohn- haus 29 000, Masch. 192 200, Transmission u. Riemen 21 700, Werkzeuge 75 000, Inventar 109 500, Automobil 8657, elektr. Anlage 69 000, Schutzrecht 35 000, Telephonanlage 1, Versich. 4000, Debit. 324 649, Kassa 9572, Wechsel 1189, Fabrikat.-Material. 863 170. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 16 300, Warenschulden 785 188, Bankkto 215 474, Akzepte 300 102, transit. Kto 10 063, Gewinn 2064. Sa. M. 2 329 192. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 25 885, Handl.-Unk. 70 015, Betriebs-Unk. 351 824, Grundstückunterhalt. 7548, Abschreib. 61 363, Gewinn 100 270 (davon Tilg. des Verlustes aus 1911 98 205, Vortrag 2064). Sa. M. 616 907. – Kredit: Bruttogewinn M. 616 907. Dividenden 1910–1912: 0, 0, 0 %. Direktion: Carl Tönjes. Prokurist: A. M. Fischer, Delmenhorst. Lufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Emil Freytag, Zwickau; Stellv. Willy Vogel, Frankfurt a. M.; Bankier Otto Marx, Berlin; Fabrikbes. Herm. Herzog, Neugersdorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Deutsche Bank. Dessauer Waggonfabrik Akt.-Ges. in Dessau. Gegründet: 4./12. 1905; eingetr. 29./12. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb u. Betrieb des der Dessauer Waggonfabrik, G. m. b. H. früher ge- hörigen Fabriketablissements. Fabrikation von Waggons aller Art. 1906–1912 sind 520, 631, 619, 448, 427, 546, 679 Eisenbahnwagen im Werte von ca. M. 1 869 164, 2 508 505, 2 627 118, 1 908 994, 1 668 630, ca. 2 200 000, ca. 2 600 000 abgeliefert. Kapital: M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000. Genussscheine: Die a. o. G.-V. v. 25./7. 1908 beschloss die Ausgabe von je 3 Genuss- scheinen Serie A, B, C pro Aktionär. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch Auslos. im März auf 1./7. Aufgenommen von der Vorbesitzerin, der Deutschen Gasbahn-Ges. m. b. H. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 360 000. Zahlst. wie bei Div. u. Breslau: G. von Pachalys Enkel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 233 385, Gebäude 58 508, Betriebs- u. Werkzeugmasch. 5514, Material. u. Halbfabrikate 336 537, Werkstatt 15913, Werkzeug 1, Mobil. 1, Modelle u. Schablonen 1, Geleisanlage 1, Effekten 31 335, Kassa 3988, Kaut. 20 000, Asse- kuranz 14 624, Avale 100 000, Bankguth. 559 589, Debit. 227 567. – Passiva: A.-K. 250 000, Oblig. 360 000, do. Zs.-Kto 292, Kredit. 193 103, R.-F. 25 000, Spez.-R.-F. 225 000, von Wallen- berg'scher Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 5124, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. II 103 600 (Rückl. 10 000), Amortis.-F. 3897, Avale 100 000, Div. 62 500, do. an Genussscheine 187 500, Tant. 45 500, do. an A.-R. 21 893, Vortrag 3554. Sa. M. 1 606 966. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 218 859, Oblig.-Zs. 16 875, Steuern u. Abgaben 45 499, Amortis.-F. 3897, Abschreib. 15 026, Verlust a. Effekten 363, Gewinn 350 947. – Kredit: Vortrag 1780, Fabrikat.-Gewinn 615 013, Zs, 34 675. Sa. M. 651 469. Dividenden: Aktien 1905–1912: 6, 15, 20, 25, 25, 25, 25, 25 %. Genussscheine 1908–1912: M. 750, 750, 750, 750, 750 pro Aktie. Coup.-Verj.: 5 J. (K.)