Maschmen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1249 Kassa 1185, Waren 60 417, Schuldner einschl. Bankguth. 662 077. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 80 000 (Rückl. 8400), Disp.-F. 75 000 (Rückl. 35 000), Garant.-F. 20 000, Kredit. 70 762, Div. 104 000, Tant. 37 756, Grat. 4000, Vortrag 34 376. Sa. M. 1 225 895. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 34 495, Handl.-Unk. 86 778, Gewinn 223 532. – Kredit: Vortrag 27 716, Mieteerträgnis u. Zs. 19 853, Warengewinn 297 237. Sa. M. 344 807. Kurs Ende 1909–1912: 135.75, 137.75, 158.50, 190 %. Die Aktien wurden Anfang Oktober 1909 an der Münchner Börse eingeführt. Dividenden: Aktien 1898–1902: 8, 8, 0, 0, 0 %; abgest. Aktien 1903–1912: 4, 5, 7, 9 9, 9, 9, 10, 11, 13 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Carl Schäfer. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Carl Eswein, Bad Dürkheim; Stellv. Rechtsanw. Gust. 7 Lehmann, Ludwigshafen a. Rh.; Fabrikant Gust. Martin, Mülheim a. Rh.; Ant. Horkheimer, Frankf. a. M.; Arthur Netter, Ludwigshafen a. Rh. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen a. Rh.: Pfälz. Bank und deren Filialen.? Lübecker Maschinenbau-Ges. in Lübeck. Die a. o. G.-V. v. 25./4. 1911 genehmigte das Eingehen einer Interessengemeinschaft mit der Akt.-Ges. Orenstein & Koppel – Arthur Koppel in Berlin. Hiernach übernahm letztere Firma den Bau der kleineren Bagger. Sollte eine Ges. gegenüber der anderen mit Aufträgen im Vorteil sein, so hat sie an die notleidende Ges. Aufträge abzugeben. Die Wünsche der Kunden werden aber bei der Vergebung nach Möglichkeit berücksichtigt. Gegründet: 31./3. 1873; eingetr. 10./4. 1873. Zweck: Maschinenbau u. Eisengiesserei. Specialitäten: Fluss-, See- u. Trockenbagger, Kohlen-Bagger, Bagger u. Klappschuten, Taucherglocken, Exkavatoren, stationäre Dampf- maschinen u. Schiffsmaschinen, Dampfkessel, Coquillenhartguss, Walzen für Cement- u. Chamottmühlen, Schleif- u. Riffelmaschinen zum Bearbeiten von Hartgusswalzen, Trans- missionen, eiserne Baukonstruktion, Bauguss, Säulen, Fenster, Gitter. Die Grundstücke der Ges. liegen in Lübeck an der Carlstrasse 60/72, an der Einsiedelstrasse u. an der neuen Ringstrasse, jetzt nach Austausch u. Neuerwerbung von Areal 58 016 qm um- fassend (siehe unten). Die Gebäude bestehen aus Kontor-, Giesserei- Tischlerei, Zimmerei- gebäude, Schiffbauwerkstätten mit Schnürboden, elektr. Kraftzentrale, Maschinenwerkstatt u. Montagehalle, Hammerschmiede, Kesselschmiede, Glühofenanlagen, Gebäude für Acetylen- schweisserei, diverse Modellschuppen, Gebäude für Materialienlagerung, Unterkunftsraum für Arb., Portiergebäude mit Kantine usw. u. bedecken insgesamt eine Fläche v. 18 098 qm. Ca. 1000 Arbeiter. Die G.-V. v. 27./2. 1906 stimmte einem Vertrage mit dem Lübeckischen Staat betr. Austausch von Grundstücken gegen Zahlung von M. 150 000 seitens der Ges. zu, ausserdem fand Erwerb von Areal für M. 120 000 statt. Die Ausdehnung des Betriebes ist dadurch ermög- licht worden; die Neubauten fanden 1907/08 statt, Kostenaufwand über M. 3 500 000. Umsatz 1911: M. 5 296 500. 1912 M. 4 192 658. Anfang Mai 1913 lagen für M. 4 009 000 Orders vor (i. V. M. 2 316 000). Im Geschäftsj. 1910 ruhte während eines 8½ wöchentl. Streiks die Arbeit fast ganz, so dass verschied. grössere Objekte, die bis Ende 1910 zum Versand kommen sollten, erst mit mehrmonatl. Verspät. zur Ablieferung gebracht werden konnten; es wurde für 1910 nur ein Bruttogewinn von M. 112 006 erzielt, dagegen erforderten Abschreib. auf Debit. M. 189 940, do. auf Anlagen M. 112 006, zus. M. 301 946, so dass sich eine Unterbilanz von M. 189 940 ergab, die aus dem R.-F. Deckung fand. Wegen Geschäftsj. 1911 siehe unten bei Sanierung. Kapital: M. 4 300 000 in 3300 St.-Aktien Lit. A u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in 1000 Aktien à Tlr. 200, herabgesetzt lt. G.-V. v. 19./5. 1889 auf 500 000, indem für je 2 Aktien à Tlr. 200 u. M. 150 bar 1 neue Aktie à M. 1000 gewährt wurde; lt. G.-V. v. 21./2. 1891 Erhöhung des A.-K. auf M. 750 000. Lt. G.-V. v. 21./8. 1895 sollte zur Tilg. eines Bilanzverlustes u. Stärkung der Betriebsmittel des A.-K. dann so verändert werden, dass für 4 Aktien u. M. 1000 bar 5 Vorz.-Aktien, oder f. 4 Aktien ohne Zuzahlung Vorz.-Aktie gegeben wurden. Dieser Beschluss ist derart ausgef., dass 822 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 3 St.-Aktien à M. 1000, zus. M. 825 000 existierten; Buchgewinn von M. 81 000 diente zur Tilg. der 31./12. 1895 M. 76 362 betragenden Unterbilanz, Rest vorgetragen. Lt. G.-V. v. 24./5. 1897 ist zur Stärkung der Betriebsmittel dadurch eine neue Kap.-Anderung bewirkt, dass für 4 Vorz.-Aktien u. M. 1000 bar 5 neue Vorz.-Aktien à M. 1000 gewährt u. die restl. Vorz.-Aktien im Verhältnis 10: 1 neue solche zus. gelegt wurden. 660 Vorz.-Aktien wurden dergestalt in 825 neue solche umgewandelt, während für die restl. 162 Vorz.-Aktien 16 neue solche aus- gegeben sind. Danach betrug das A.-K. M. 844 000 in 841 neuen Vorz.- u. 3 St.-Aktien. Buchgewinn M. 145 880, wovon M. 100 000 zu Abschreib., der Rest zum R.-F. Lt. G.-V. v. 18./4. 1899 wurde den restierenden 3 St.-Aktien das Recht eingeräumt, gegen Zuzahl. von je M. 500 in 1 neue Vorz.-Aktie umgewandelt zu werden. Hiervon haben 2 St. Aktien Gebrauch gemacht. Lt. G.-V. v. 27./11. 1899 ist die Bezeichnung „Neue Vorz.-Aktien“ auf- gehoben u. sind die Aktien als solche Lit. A bezeichnet, gleichzeitig auch 256 neue Aktien Lit. A zur Verstärkung der Betriebsmittel ausgegeben. Letztere zu 102 % an ein Bankhaus begeben u. M. 120 000 den Aktionären 7: 1 v. 27./12. 1899 bis 10./1. 1900 zu 107 % angeboten. Agio von 2 % in den R.-F. Lt. G.-V. v. 26./4. 1900 ist dann auch der einen St.-Aktie das gleiche Recht wie den Aktien Lit. A. zugesprochen, so dass das A.-K. ab 1900 M. 1 100 000 in gleichberechtigten Aktien à M. 1000 bestand. Nochmals erhöht zwecks Neubauten u. An- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 79