Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1255 Kesselbau etc. Besondere Spezialität d. Stammwerkes Buckau ist die Herstell. u. Lieferung voll- ständiger Einricht. für Braunkohlenbrikettfabriken, Abraumbaggern. Im Sudenburger Werke werden hauptsächlich Einricht. für Zuckerfabriken u. Kalksandsteinfabriken hergestellt. Die Werkstätten sind mit Transport- u. Verladeeinricht. für die Fertigfabrikate u. Arbeitsstücke versehen. Das Buckauer Stammwerk besitzt 2 getrennte elektr. Kraftzentralen von zus. 950 PS. Das Sudenburger Werk besitzt eine elektr. Kraftzentrale von 200 PS. Beide Fabriken besitzen eigene Versuchsstationen, das Buckauer Werk solche für Brikettier-Anlagen, das Sudenburger Werk solche für Ziegelei- u. Kalksandsteinfabrikations-Anlagen. Die Be- sitzungen der Maschinenfabrik Buckau zerfallen in zwei Teile: das Stammwerk in Magdeburg- Buckau mit einem Flächeninhalte von ca. 6.4 ha (davon bebaut ca. 3 ha) u. das Zweigwerk in Magdeburg-Sudenburg mit einem Flächeninhalte von ca. 3.5 ha (davon bebaut ca. 1.5 ha). Beide Werke sind durch Anschlussgleise mit den Bahnhöfen der Staatseisenbahn verbunden. Das Stammwerk Buckau wird ausserdem von der Sülze, einem Nebenfluss der Elbe, durch- schnitten. Da dieser von dem Werke ab schiffbar ist, hat die Fabrik Gelegenheit zum Bezuge und zur Verladung von Materialien auf dem Wasserwege. Ein zur Rettung einer Forderung 1902 erstandenes Braunkohlenbergwerk in der Niederlausitz wurde 1903 an die Gew. Merkur weiterverkauft; das Kaufgeld ist grösstenteils durch 4½ % Oblig. der Gew. erlegt, von denen ein grösserer Betrag bereits wieder verwertet ist. Anfang 1912 geriet die Gew. Merkur in Konkurs, so dass sich auf das Engagement (Ende 1911 M. 1 064 817) eine Abschreib. von M. 480 000 als notwendig erwies. Unter Mitwirk. der Masch.-Fabrik Buckau ist 1912 behufs Ankaufes der Bergwerksgerechtigkeiten, der Fabrik u. der Grundstücke die „Braunkohle A.-G.“' mit einem A.-K. von M. 500 000 gegründet worden; die Ges. ist daran mit M. 120 000 beteiligt, eingez. vorerst 50 %. Nachdem in der Bilanz pro 1912 auf das Engagement Merkur-Braunkohle eine weitere Abschreib. von M. 344 817.55 vorgenommen war, stand dasselbe per 31./12. 1912 mit M. 300 000 zu Buche. Mit Rücksicht auf Aussenstände wurden aus dem Gewinn 1905 M. 265 000 zurückgestellt u. 1906 abgeschrieben. Die G.-V. v. 18./4. 1906 beschloss den Erwerb der Masch.-Fabrik, Eisen- u. Metallgiesserei von Röhrig & König in Magdeburg (jetzt Abt. Sudenburg) mit Wirkung ab 15./8. 1906 für ca. M. 1 400 000, zu welchem Zwecke eine 4½ % Anleihe von M. 1 000 000 (siehe unten) aufgenommen wurde. Der Abschluss für 1906 ergab einen Gewinn von etwa M. 790 000. Die Verwaltung beschloss, von diesem Gewinn etwa M. 154 936 zu Abschreib. zu verwenden, eine Extra- Abschreib. auf Debit. von M. 228 960 vorzunehmen und den Rest von M. 408 734 mit Rück- sicht auf einen im März 1907 im Vergleichswege erledigten Prozess zurückzustellen; betraf die Lieferung einer grösseren Brikettfabrik für Netolitz. Von der Zahlung einer Div. für 1906 wurde abgesehen. Auch von dem Gewinn für 1907 wurden noch M. 213 088 zu Abschreib. auf Fabrik Netolitz verwendet. Das Geschäftsj. 1911 ergab nach ordentl. Abschreib. von M. 297 989 einen Reingewinn von M. 737 326, wovon M. 480 000 zu Extra-Abschreib. auf das Kto Gew. Merkur (s. oben) verwendet wurden, restl. Reingewinn von M. 257 326 kam zur Verteil., doch konnten nur die Vorz.-Aktien Div. erhalten. Grundstücksankäufe u. Auf- wendungen für Neubauten, Masch. etc. erforderten Zugänge 1908–1912: M. 360 452, 208 691, 193 000, 229 728, 374 045. Zahl der Arb. u. Beamten ca. 1800. Umsatz 1906–1910: M. 7 800 000, 11 200 000, 9 400 000, ca. 9 000 000, ca. 10 000 000; 1911 um M. 1 800 000 u. 1912 um M. 1 300 000 höher als in Vorjahren. Kapital: M. 6 000 000 in 3580 Aktien (Nr. 1–3580) à M. 300 und 1605 Aktien (Nr. 3581 bis 5185) à M. 1200 u. 2500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2500) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 074 000, erhöht 1893 auf M. 1 710 000 u. lt. G.-V.-B. vom 28./10. 1899 um M. 540 000 in 450 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1200, übernommen von einem Konsortium, von diesem M. 284 400 angeboten den Aktionären 12.–22./12. 1899 zu 150 %; auf M. 7200 alte Aktien entfiel eine neue, ferner erhöht zwecks Verstärkung des Betriebskapitals und zur Vervollkommnung der Werkstatt- einrichtungen lt. G.-V.-B. v. 4./6. 1901 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 625 Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1901, übernommen von einem Konsortium zu 132 %, angeboten den Aktionären 26./6.–10./7. 1901 zu demselben Kurse; auf nom. M. 3600 alte Aktien eine neue zu M. 1200. Zur Deckung von Bankkrediten u. Acceptverpflichtungen beschloss die a. o. G.-V. v. 16./9. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 in 2500 Vorz.-Aktien à M. 1200, hiervon wurden zunächst M. 1 999 200 (1666 Aktien à M. 1200) mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909 an die Deutsche Bank in Berlin zu 103 % überlassen, angeboten den alten St.-Aktionären 3: 2 vom 29./9.–16./10. 1908 zu 107 % abz. 6 % Stück-Zs. bis 31./12. 1909. Die weiteren M. 1 000 800 Vorz.-Aktien (834 Stück) mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909 sind 1909 zur Begebung gelangt, u. zwar zu 110 % an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären in Juni-Juli 1909 zu 118 %. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl-Verpflichtung u. zwar auf den Div.-Schein desjenigen Jahres, aus dessen Ertrag die Ergänz.-Zahlung erfolgt. Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien aus dem Gesellschaftsvermögen den Nennbetrag ihrer Aktien sowie diejenige Summe, welche sie weniger als 6 % Div. für die früheren Jahre erhalten haben; alsdann erhalten die St.-Aktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien. Ein etwa verbleibender Restbetrag wird auf sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 in 30 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Diese Anleihe hat keine hyp. Sicherheit. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 550 000. Kurs in Magdeburg Ende 1897–1912: 101.75, –, –, –, –, 99.75, –, –, 102, –, –, –, 96, 98, 98, 95 %.