Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Gesenkschlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Auto- matenabteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- u. Wagenschlosserei, Wagen- montierung; ausserdem eine Karosseriebauabteil. u. Reparaturwerkstätte, ferner eine Gas- anstalt für Betriebszwecke. Zur Zeit sind beschäftigt in den Untertürkheimer Werken: 265 Beamte, 2993 Arb. Unter der Firma „Daimler-Motoren-Ges., Zweigniederlassung Berlin- Marienfelde“ betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übernommene Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Schiffsmotoren, stationären Motoren, Lokomobilen, Motorschienenfahrzeugen u. Dieselmotoren befasst. Die Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde besitzt ein Verwaltungs- gebäude, eine Probierstation, mehrere Hallen- u. Shedbauten, ein Wagenmontierungsgebäude, ein Magazin, ein Okonomiegebäude u. eine eigene Reparaturwerkstätte. Die Masch.-Anlage enthält Sauggasmasch. von zus. ca. 1300 PS. zum Antrieb der Dynamos. Zur Zeit 140 Be- amte u. ca. 1244 Arb. An Grundstücken besitzt die Ges.: 6070 qm in Cannstatt, 218 834 qm in Untertürkheim, wovon etwa die Hälfte überbaut ist, u. 148 904 qm in Marienfelde, wovon 20 600 qm überbaut sind. Durch eigene Aussenbeamte geleitete Verkaufsstellen bestehen in Berlin, Frankf. a. M., Breslau, Magdeburg, Hamburg, Dresden, Leipzig, Strassburg, Düssel- dorf, Cöln, Dortmund u. Moskau. Den meisten Verkaufsstellen sind Reparaturwerkstätten u. Garagen angegliedert. Gesamtumsatz der Daimler-Ges. 1906/07: M. 20 851 381, 1907/08: M. 16 057 909, 1908: M. 9 796 651 (9 Monate), 1909: M. 12 458 458, 1910: M. 20 264 868; für 1911 u. 1912: Nicht veröffentlicht. 1912 Erwerb von Grundstücken in Berlin Unter den Linden Nr. 50/51, durchgehend nach Mittelstr., behufs Baues eines eigenen grossen Ge- schäftshauses für Ausstellungs- u. Büroräume; Eröffnung am 1./9. 1913. Auch in Unter- türkheim u. Marienfelde fanden 1912 Erwerbungen von Grundstücken statt. Die Ges. ist, abgesehen von einigen kleineren Beteilig. im Gesamtbetrage von rund M. 270 500, die mit rund M. 7 zu Buche stehen, bei folg. Unternehm. beteiligt: 1) bei der Mercédes Société Francaise d'Automobiles, Paris (A.-K. frs. 1 250 000) mit frs. 1 227 500; 2) bei der Milnes Daimler Ltd. London. Das Kapital der Ges. von nom. £ 20 000, worauf 7½ % eingez. sind, befindet sich ganz im Besitze der Daimler-Motoren-Ges. Diese engl. Ges. ist eine mit Reparatur- u. Fabrikationsanlagen verbundene Verkaufs-Ges. für Gross- britannien u. die britischen Kolonien; 3) bei der Oesterr. Daimler-Motoren-Akt.-Ges., Wien. Diese Ges. wurde im J. 1910 mit einem A.-K. von nom. K 4 400 000 gegründet, an dem die Daimler-Motoren-Ges. mit rund nom. K 1 107 000 beteiligt ist. Sie erwarb das Gesamt- unternehmen der Oesterr. Daimler-Motoren-Ges. m. b. H. Die Ges. besitzt in Wiener Neu- stadt neu eingerichtete Fabrikanlagen. Auf die Beteilig. wurden 1911 grosse Abschreib. gemacht. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 gleichber. Aktien à M. 1000, davon 3111 neue Aktien v. 1911. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- fahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motoren-Ges. ohne Liqu.; 2) Erhöhung des A.-K. a) um M. 1 100 000 durch Ausgabe von 1100 Aktien Lit. A à M. 1000 gegen Barzahlung des Nennbetrages, b) um M. 1 166 000 durch Ausgabe von 1166 Aktien Lit. B à M. 1000 u. Gewährung derselben an die Aktionäre der Motorfahrzeug- u. Motoren- fabrik Berlin, A.-G., gegen Hingabe von deren Aktien im Betrage von nom. M. 2 332 000 in Gemässheit des oben erwähnten Fusionsvertrages. Die M. 900 000 alten Aktien und die neu ausgegebenen M. 1 100 000 Aktien, an Geh. Kommerz.-Rat M. von Duttenhofer zu pari über- lassenen, waren den übrigen Aktien gegenüber bevorrechtigt. Näheres über die jetzt hin- fällig gewordenen Vorzugsrechte der Aktien A siehe in den früheren Jahrgängen dieses Handbuches. A.-K. somit von 1902–1908 M. 3 166 000 in 2000 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1 bis 2000) u. 1166 Aktien Lit. B sämtl. à M. 1000. Lt. G.-V. v. 8./2. 1908 wurden die Aktien Lit. B zur Gleichstellung mit den Aktien Lit. A um nom. M. 834 000 also auf M. 332 000 herabgesetzt. Lt. G.-V. v. 6./4. 1908 wurde dann das A.-K., u. a. zwecks Ablös. der besond. Gewinnanteilsrechte der Aktien Lit. A Nr. 1–900, um M. 2 557 000 Aktien wieder erhöht. A.-K. somit 1908–1911 M. 4 889 000 in 4889 gleichber. Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 25./4. 1911 beschloss behufs Abstossung von Kredit. u. zur Verstärk. der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 111 000 (also auf M. 8 000 000) in 3111 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben an ein Konsort. (Württ. Vereinsbank u. Deutsche Bank) zu 150 % mit der Verpflicht., von den übernommenen Aktien M. 2 445 000 den alten Aktionären 2:1 zu 161.50 % anzubieten (geschehen v. 4.–24./5. 1911), eingezahlt sofort 25 % u. das Aufgeld, weitere 50 % am 30./6. 1911 u. restl. 25 % am 1./10. 1911 eingezahlt. Agio mit M. 1 768 756 in R.-F. Anleihe: M. 2 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1907 in 25 Jahresraten durch Verlos. im Dez. auf 1./7. Zur Sicherstell. der Anleihe sind auf den im Eigentum der Ges. befindlichen, früher der Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin, Akt.-Ges. gehörigen Grundstücke in Marienfelde, Mariendorf u. Grünau, Hypoth. bestellt. Bezüglich der Sicher.-Hypothek ist die Württemb. Vereinsbank als Vertreterin der jeweiligen Gläubiger bestellt. In gleicher Weise ist ihr die Vertretung der Gläubiger bezügl. des Pfandrechts übertragen. Aufgenommen zur Zahlung der Gläubiger der Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin. Nach regelmässiger u. a. o. Verlos. waren Ende 1912 noch in Umlauf M. 2 003 500.