Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 1307 Kurs der Aktien Ende 1900–1912: In Berlin: 119, 101.25, 126.50, 138.50, 141.75, 130.50, 122.50, 106, 01, 99, 82.40, 77.75, 76.25 %. Eingef. 9./1. 1900 durch die A.-G. für Montan- industrie in Berlin. Erster Kurs 10./1. 1900: 105 %. – In Hamburg: 118, 100, 126, 137, 142, 128. 120.50, 106.25, 90, 97, 82, 77, 76 %. Eingef. März 1900 durch das Bankhaus Magnus & Friedmann in Hamburg. Erster Kurs 19./3. 1900: 127 %. Lieferbar seit April bezw. Mai 1903 an beiden Plätzen sämtl. 2200 Aktien. Dividenden: 1891–97: 0 %, Vorz.-Aktien 1898: 4 %; St.-Aktien 1898: 4 %; gleichber. Aktien Lit. A 1899–1912: 8, 9, 9, 9, 8, 7½, 5, 6, 7, 4, 4, 0, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gerhard Barg, Alfr. Mehlhorn. Prokuristen: H. Hill, Carl Zentner. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Kontre-Admiral a. D. C. Paschen, Homburg v. d. H.; Franz Friedmann, Bank-Dir. Dr. Krauss, Otto Loeck, Hamburg; Franz Horn, Lübeck; Konsul Aug. Cords, Rostock. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Hamburg: Magnus & Friedmann; Hannover: Commerz- u. Disconto-Bank. Eiderwerft, Aktien-Gesellschaft in Liqu. in Tönning. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1909/10 II. Bd., Seite 666/668 dieses Jahrbuches. Im Febr. 1910 beantragte die Ges. die Konkurseröffnung über ihr Vermögen, doch lehnte das Amtsgericht Tönning den Antrag mangels einer Masse ab. Der Ges. fehlte es an Betriebsmitteln. Da dieselbe auch die für die Anleihen fälligen Zinsen nicht mehr zahlen konnte, kam es auf Antrag der Mitteldeutschen Privatbank als Treuhänderin der Hypoth.- Anleihen I u. II am 14./6. 1910 zur Zwangsversteigerung der Gesamtanlagen. Die Inhaber von Schuldverschreib. der Ges. haben das Höchstgebot von M. 160 000 abgegeben. Der Be- trieb ging an die Werftbetriebs-Ges. m. b. H. in Tönning über (St.-Kap. M. 2 800 000). Dem Vernehmen nach besteht die Absicht, die Werfteinrichtungen in Händen zu behalten, bis sich ein günstiger Zeitpunkt zu ihrer Veräusserung bietet. Ma hofft auf diese Weise wenigstens noch etwas Geld zu retten. Immerhin werden die Verluste für die einzelnen Beteiligten bedeutend bleiben. Die Aktionäre (M. 1 653 000 A.-K.) verlieren alles. Von den Inhabern der Schuldverschreib. erhielten aus der Zwangsversteigerung die der I. Em. M. 111.39 für Stücke à M. 1000, die Obligationäre der II. Em. M. 70.92 für Stücke à M. 1000 (Zahlstelle hierfür Mitteldeutsche Privatbank, Hamburg). Die III. Em. fiel glatt aus. Eine Anzahl Obligationäre hatte gegen die Bankfirma Magnus & Friedmann, die Unterzeichner des Emiss.- Prospektes, Klage bei der Staatsanwaltschaft erhoben, doch hat dieselbe ein Einschreiten abgelehnt. Neuerdings hat 1911 das Oberlandesgericht eine Voruntersuchung gegen die Unterzeichner des Anleihe-Prospektes von 1905, Schömer, Scharbau u. Trost sowie William Friedmann angeordnet. Die Eiderwerft-A.-G. beschloss am 4./5. 1911 die Liquidation. Die Firma ist am 6./2. 1913 erloschen. Kapital: M. 1 653 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist verloren, ausserdem sindlM. 1 605 472 Kredit. leer ausgegangen. Schlussbilanz am 20. Jan. 1913: Aktiva: Verlust M. 3 258 472. – Passiva: A.-K. 1 653 000, ausgefallene Forder. 1 605 472. Sa. M. 3 258 472. Liquidatoren: Wm. Schömer, J. K. Behrens. Aufsichtsrat: Rechtsanw. J. Hagemann, Tönning; Rentier Gerrit Galles, Albert Weber, Hamburg; Bankier Ernst Magnus, Hannover. Bremer Vulkan, Schiffbau u. Maschinenfabrik in Vegesack. Gegründet: 23./10. 1893; eingetr. 11./12. 1893. Domizil bis 1898 in Grohn bei Vegesack. Zweck: Neubau u. Reparatur von Schiffen, Fahrzeugen, Masch. u. Masch.-Teilen aller Art, Anlage von Werften, Kesselschmieden, Eisen- u. Metallgiessereien, Schiffahrtsbetrieb. Spezialität: Passagier- u. Frachtdampfer moderner Typs, u. zwar bis zu den allergrössten Dimensionen. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung von der FirmaJoh. Lange in Grohn deren Etablissements für M. 225 000, ferner 1895 für M. 500 000 von der in Liquid. getretenen Bremer Schiffsbau-Ges. deren sämtl. in Vegesack, Fähr u. Lobbendorf liegenden Grundbesitz nebst Geschäftsbetrieb. Die jetzigen, in den letzten J. bedeutend vergrösserten Anlagen des Bremer Vulkan liegen am rechten Weserufer im Stadtbezirk Vegesack u. Gemeindebezirk Fähr-Lobbendorf u. bedecken einen Flächenraum von 33 ha 19 a 79 qm. Die Wasserfront beträgt etwa 1.3 km. Der Grund u. Boden steht im Eigentum der Ges. Das Werk besitzt 6 Hellinge für den Grossschiffbau. Die errichteten Schiffs. u. Masch.-Bau-Werkstätten, Kesselschmiede, Kupferschmiede, Tischlereien, Eisen- u. Metallgiessereien sind mit allen Einricht. der modernen Technik ausgerüstet worden. Das Werk ist mit der Staatsbahn durch ein eigenes Bahnanschlussgleis verbunden. Die Anlagekonten erfuhren 1901–1909 einen Zuwachs von M. 1 665 598, 3 751 710, 930 000, 893 493, 835 413, 750 503, 444 014, 143 265, ca. 1 000 000 u. zwar speziell für den Bau der neuen Giesserei, des Bollwerks etc., Zugänge 1910–1912 M. 318 835, 1 385 084, 820 215. Gesamtabschreib. 1893–1912 M. 5 082 789. In.- folge Mangel an neuen Aufträgen sowie wegen gedrückten Preisen blieb der Umsatz 1908 gegen das Vorjahr fast um die Hälfte zurück. 1909 haben sich dann die ungünstigen Ver- hältnisse noch weiter verschärft, so dass der Betrieb auf der Werft nur in ganz geringem