1372 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. Im Geschäftsjahre 1912 umfasste die Produktion der Fabriken in Göschwitz u. Schönebeck zus. ca. 1 100 000 Fass, wozu noch 150 000 Fass Beteilig. an der Zementfabrik Thuringia traten. Die Ges. besitzt folgende, auf Konsortial-Kto ver buchte Beteilig.: Das ganze M. 250 000 betragende Stammkapital der „S. Dünkler, Kalkwerke u. Cemenfkalkfabrik G. m. b. Förderstedt. Aus dem Förderstedter Kalksteinbruch bezieht das Schönebecker Werk ton- haltigen Mergel, der bei der Kalksteingewinnung abfällt. Das Förderstedter Werk ist 1909 bis 1911 ausgebaut worden; die neue Ofenanlage kam im März 1911 in Betrieb. Ferner ist die Ges. an dem M. 200 000 betragenden Stammkapital der von ihr gegründeten Cementfabrik Thuringia, G. m. b. H., Unterwellenborn, mit 70 % beteiligt. Die Gründung erfolgte zur Ver- wendung der Schlacke des angrenzenden Hochofenwerks der Maximilianshütte. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./12. 1887 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 11./8. 1888 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 31./10. 1891 um M. 150 000, It. G.-V. v. 2./11. 1898 um M. 170 000 in 170, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 5:1 bis 1./12. 1898 zu 110 %, u. zwecks Beteilig. an Mitteld. Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Kommandit-Ges. auf Aktien, in Schönebeck a. E. (s. oben) lt. G.-V. v. 11./11.1899 um M. 230 000 (auf M. 1 250 000), div.-ber. ab 1./1. 1900. Am 26./11. 1904 beschloss die G.-V. Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz. Aktien der Mitteldeutschen Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Ausgabe von M. 1 000 000 neuer, ab 1./1. 1905 div.- ber. Akfien, womit das A.-K. auf den Stand von M. 2 250 000 gebracht wurde. Nahbefes hierüber S. Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner beschlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges. eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-An- leihe von M. 1 000000, eingetr. mit M. 1 150000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen u. sie dem Bankhause Zuckschwerdt & Beuchel in Magdeburg zu pari zu überlassen (s. unten). Auch der Erlös der verkauften Aktien wurde zur Tilg. des vom Schönebecker Werke genommenen Bankkredites verwendet. Es kostete demnach der Erwerb des Vermögens der Schönebecker Ges. der Göschwitzer M. 310 000 als Gegenwert der in ihrem Besitze befindl. Schönebecker Aktien, M. 27 000 Barzahlung für rückst. Div. der Vorz.- Aktien, M. 540 000 in neuen Aktien, M. 13 973 an Kosten u. ausserdem wurden für event. weitere Kosten M. 40 000 in Res. gestellt, zus. M. 930 973. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 in 500 neuen Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Lands- berger mit der Verplflichtung begeben worden, zur Bezahlung der restlichen Anteile der S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalk-Fabrik G. m. b. H. die erstgenannten 66 Aktien zum Einstandspreise der Ges. zurückzugeben u. ferner den Kommanditisten auf je 6 alte Aktien 1 neue zu 130 % zuzügl. 4 % Zs. auf den eingezahlten Betrag v. 15./6. 1909 ab u. des Schluss- scheinstempels zum Bezuge anzubieten (ist erfolgt); eingez. 25 % (div.-ber. ab 15./6. bis 31./12. 1909 mit 5 %) u. das Agio beim Bezuge, restliche 75 % am 31./12. 1909; Agio der letzten Emiss. mit M. 117 221 in R.-F. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 550 000 (auf M. 3 300 000) in 550 Aktien mit Div.-Ber. ab 1. /1. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 0 465 der Erlös dieser Emiss. dient zum Bau einer Rotierofen- Anlage in Göschwitz. Anleihe Göschwitz I: M. 350 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 1 105 = Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. im Nov./Dez. auf 1./7. Diese Anleihe ist hypoth. zu gunsten der Bankfirma A. Spiegelberg in Hannover eingetragen. Die Stücke dieser Anleihe konnten v. 1.–15./10. 1909 gegen solche der neuen 4½ An- leihe v. 1909 (s. unten) umgetauscht werden, wobei den Besitzern der älteren Anleihe eine Vergüt. von ½ % gewährt wurde. Zahlst.: Hannover: A. Spiegelberg. Ende 1912 noch in Umfauf M. 101 000, welche zum 1./7. 1913 gekündigt sind u. zur Rückzahl. kommen. Anleihe Göschwitz II: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1909, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen des Bank- S. L. Landsberger in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1913 bis spät. 1938 durch jährl. Auslos. im III. Quartal (zuerst 1912) auf 2/ (erstmals 1913); ab 1./1. 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf die Göschwitzer Fabrik etc. Die verpfändeten Werte standen in der Bilanz v. 31./12. 1908 mit M. 1 389 402 zu Buch. Auf dem verpfändeten Besitztum haftet z. Z. noch eine ältere Kaut.-Hyp. für obige 4 % Anleihe, von welcher jetzt noch die zum 1./7. 1913 bereits zur Rückzahlung gekündigten M. 101 000 in Umlauf sind. Von der neuen 4½ % Anleihe ist zunächst nur ein Betrag von M. 885 000 zur Ausgabe ge- langt. Die restlichen M. 115 000 bleiben in Verwahrung der zum Treuhänder bestellten Bankfirma S. L. Landsberger mit der Massgabe, dass sich von der älteren u. von der neuen Anleihe zus. zu keiner Zeit mehr als ein Betrag von M. 1 000 000 im Umlauf befindet. So- mit darf die neue Anleihe zu diesem vollen Betrage erst dann ausgegeben werden, wenn die ältere Anleihe vollständig getilgt ist. Der Erlös der Anleihe dient zur Abstossung von Bank- schulden u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1909–1912: 102.25, 101.30, 102.10, 99.80 %. Eingeführt daselbst am 24./8. 1909 zum ersten Kurse von 101.50 %. Anleihe Schönebeck: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1904. Tilg. ab 1910 bis 1934 zu 103 %. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 1 150 000 auf den Grundbesitz in Schönebeck. Noch in Umlauf Ende 1912: M. 925 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.