Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1395 Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von ca. 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Transportbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Fabrikation des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine Jahresprodukt. von 3 500 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen Oefen. Das Rohmaterial wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschluss- gleis versehen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. ca. 320 Arbeiter. Die in Lengefeld er- richtete Arbeiterkaserne und Kantine ist mit Schlafräumen für ca. 100 Arb. errichtet. Die Firma bringt einen wasserdichten Zement unter dem Namen „Dr. Kerstens Edel-Zement wasserdicht“' in den Handel. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1.72. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären vom 20.–29./7. 1899 5: 3 zu 102.50 % angeboten. Hypotheken: M. 203 000 auf Kösen u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrundstücke in Dresden-Striesen, Altenberger Strasse 42, eine Hypoth. von M. 32 000 zu 4 %. Zur Sicher. der Bankschulden, deren urspr. Höhe die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 500 000 jetzt auf rund M. 500 000 ermässigt hat, sind Sicherungshypoth. im Gesamt- betrage von M. 1 406 000 eingetragen. Gen.-Vers.: Spät. April. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1904/1905 vom 1./2.–31./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Die Tant. des Vorst. sowie die feste Vergüt. an A.-R. von zus. M. 7000 werden unter Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück 549 684, Gebäude 156 134, Masch. 16 622, Geschirre 6390, Werkzeuge u. Utensil. 15 966, Fähre 5639, Eisenbahnanschlussgeleise 95 274, Rollbahn 33 745, Drahtseilbahn 24 896, Kalkbrennerei Freiroda 37 386, Ziegeleigebäude 79 396, do. Masch. 40 065, Arbeiterkaserne u. Kantine 56 649, Zementfabrikgebäude 1 165 069, do. Masch. 361 191, Hausgrundstück Dresden 47 059 abz. 32 000 Hypoth. bleibt 15 059, „Katze“. Neubaukto 10 419, Debit. 465 472, Kassa 6636, Wechsel 28 132, Kaut. 40 369, Beteilig. 12 750, Effekten 1100, Hypoth. 1500, Rohmaterial u. Vorräte 223 890. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 203 000, Banken-Kredit. 555 823, Kredit. 168 515, Akzepte 136 327, Kaut. 2500, do. Wechsel 6000, do. Bürgschaft 33 000, Delkr.-Kto 21 308 (Rückl. 20 000), Talonsteuer-Res. 8000 (Rückl. 4000), unerhob. Div. 730, R.-F. 44 890 (Rückl. 9117), Spez.-R.-F. 100 000, Div. 140 000, Grat. 8000, Vortrag 21 348. Sa. M. 3 449 443. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 116 289, Zs. u. Provis. 65 765, allg. Handl.- Unk. 114 492, do. Betriebs-Unk. 32 634, Gewinn 202 466. – Kredit: Vortrag 20 112, Fabrikat.-Kto 506 895, Miete u. Pacht 4640. Sa. M. 531 648. Kurs Ende 1909–1912: –, –, 75, 97.50 %. Eingeführt in Leipzig am 20./7. 1909. (Kurs am 14./6. 1910: 81 %.) Dividenden: 1898/99–1904/1905: 8, 9, 4, 0, 0, 0, 0 %; 1905 (11 Mon.): 0 %; 1906–1912: 4, 8, 6, 0, 0, 5, 7 %. Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Kersten, Stellv. Louis Kersten, Stellv. Dr. Felix Kersten. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rentier Franz Gontard, Stellv. Bank-Dir. Dr. Ernst Schön, Leipzig; Bank-Dir. Bleckert, Erfurt; Kgl. Handelsrichter John Guttsmann, Charlottenburg; Baumeister Ed. Steyer, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Erfurt: Fil. d. Mitteldeutschen Privatbank (Erfurter Bank); Berlin: A. Busse & Co. A.-G. Breitenburger Portland-Cement-Fabrik in Lägerdorf, Sitz in Hamburg, Rathausmarkt 8. Gegründet: 15.3. 1884; eingetr. 4./4. 1884. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Portland-Zement, Kalk, Düngekalk, Roh- u. Schlemm- kreide u Ziegeleiprodukten einschl. verwandter Geschäfte. Zementabsatz 1897–1907: 235 468. 283 010, 273 226, 274 371, 250 998, 304 124, 379 075, 365 985, 506 334, 745 930, 735 164; später nicht veröffentlicht. Die Ges. betreibt eine Zementfabrik in Lägerdorf. Sie besitzt von der Holsteinischen Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H. zu Lägerdorf, Geschäftsanteile im Nennbetrage von M. 195 000 von dem M. 200 000 betragenden St.-Kapital, mit M. 315 000 zu Buche stehend. Diese Ges. hat am 30./10. 1905 die sämtlichen Vermögensgegenstände und Vorräte der am 1./5. 1905 in Konkurs gegangenen Lägerdorfer Portland-Cement-Fabrik erworben. Die Fabriken beider Gesellschaften liegen unmittelbar nebeneinander an dem Breitenburger Schiffahrtskanal, haben zus. eine Wasserfront von über 500 m. sind durch Gleise und gemeinsame Elektrizitätsanlagen verbunden u. haben eine gemeinschaftliche Verwaltung. 88*