―――― ―― 1406 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Firma Westhoff & Frie in Vellern deren Wasserkalkwerke in Neubeckum samt Grundstücken, Kalksteinfeldern, Gebäuden, Masch., Vorräten etc. im Gesamtwerte von M. 525 350. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken oder Kalkwerken. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Vellern, Kirchspiel Beckum u. Neubeckum in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neubeckum der Strecke Köln–Berlin der Staatseisenbahn; der Versand der Erzeugnisse erfolgt mittels mit dieser durch Anschlussgeleis verbundenen Linie. Das Rohmaterial zur Kalk- u. Cementfabrikation wird in den 2½ km südlich vom Werke gelegenen Kalksteinfeldern (Grösse rund 250 preuss. Morgen = 64 ha) gewonnen, die durch ein Schmalspurbahngeleise mit der Fabrik verbunden sind. Die Felder führen unter einer Abraumdecke von 0.5–1.00 m Stärke ein erstklassiges Rohmaterial für die Kalk- u. Cementfabrikation. Dasselbe ist in dem gesamten Felderbesitz in einer durch- schnittl. Mächtigkeit von mind. 10 m durch Bohrungen u. Schurfschächte nachgewiesen. Es steht demnach 10 * 640 000 = 6 400 000 cbm Kalksteinboden an. Es ist damit zu rechnen, dass nach Abzug von 8 % Abraum etwa also rund 5 900 000 cbm dieses Materials zur Cement- fabrikation geeignet sind. Ausser den Kalksteinfeldern hat die Ges. Liegenschaften in Grösse von rund 25 ha, worauf sich die Fabrikgebäude, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiter wohnhäuser nebst den dazu gehörigen Gärten, ferner Grundstücke, die zu kulturellen Zwecken benutzt werden, befinden. Die Kraftanlage besteht aus 2 Compounddampf- masch. von normal je 650 eff. PS u. 1 Compounddampfmasch. von normal 175 eff. PS. Die Kessel- anlage hat 7 Cornwallkessel von 96 qm Heizfläche u. 9½ Atm. Überdruck. Ausserdem eigene elektr. Licht- u. Kraftanlage vorhanden. Für die Cementfabrikation dienen 8 Dietz'sche Doppelöfen. Der Kalk wird in 2 grossen Kalkringöfen mit je 16 Kammern gebrannt. Cement- versand 1903–1912: 275 843, 377 984, 281 124, 307 076, 310 317, 305 649, 257 609, 405 743, 316 846, 361 059 Fass à 170 kg bei einer Produktion von 337 068 Fass à 170 kg in 1912. Herstell. von Wasserkalk 1903–1912: 16 903, 14 223, 12 411, 14 913, 13 250, 11 036, 6684 14 767, 13 857, 8656 t, von Schlagsteinen 5834, 4933, 5925, 4926, 1350, 2711, 2587, 1125, 247, 247 t. Ca. 200 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Cementsyndikat in Bochum mit einer Beteiligung von 390 000 Fass an, hiervon Absatz 1908 nur 55 %, 1909 nur 47.34 %, 1910 nur 57.40 %, 1911 nur 56.80 %, 1912 nur 58.95 %. Die Ges. hat zwei Beteiligungsziffern von zus. 157 000 Fass (C. Stockmeyer in Brackwede u. Lüdenscheider Portl.-Cem.-Fabr. in Brügge) für die Dauer des Syndikats erworben. Die Fabrik wird dadurch in die Lage versetzt, auch bei der Einschränkung ihre Leistungsfähigkeit ganz ausnutzen, voll absetzen u. dadurch erheblich billiger arbeiten zu können. Die Ges. Mark ist ferner beteiligt bei der Westfäl. Cementsack- Centrale G. m. b. H. in Beckum. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000. Die G.-V. v. 23./5. 1911 beschloss Erhöh. um M. 750 000 in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, an- geboten den alten Aktionären 3: 1 vom 5.–20./6. 1911 zu 105 %, eingez. 25 % u. das Agio beim Bezuge, restl. 75 % am 29./12. 1912. Bis ult. 1911 waren nur M. 367 000 auf die neuen Aktien eingezahlt bezw. gezeichnet. Weitere M. 133 000 wurden in der G.-V. v. 11./5. 1912 von einem Konsort. übernommen, so dass von zus. M. 500 000 neue Aktien begeben u. das A.-K. nunmehr M. 2 750 000 beträgt. Restl. M. 250 000 genehmigte Aktien sollen später begeben werden. Der Erlös dient zum Ausbau des Werkes, besonders zur Anlage von 2 neuen Rotieröfen, die im Oktober 1913 betriebsfertig werden. Die Jahresproduktion wird dadurch auf 1 200 000 Fass gebracht werden. Hypoth.-Anleihe: Die G.-V. v. 15./6. 1901 beschloss Aufnahme einer solchen in Höhe von M. 750 000 zu 5 %, die durch A.-R.-Beschl. auf M. 1 000 000 erhöht worden ist. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. im I. Sem. auf 2./1. (zuerst 1907). In Umlauf Ende 1912: M. 442 500, unbegeben M. 435 000, die sich im Depot der Märkischen Bank in Bochum befinden. Zahlst. Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Bochum: Märkische Bank u. deren Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind, 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 9000 feste Vergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 245 512, Kalksteinfelder 305 744, Fabrik- gebäude 1 072 827, Kalköfen 67 228, Wohngebäude 234 710, Masch. 438 951, Se 40 500, Anschlussgleise 18 630, Lichtanlage 5105, Werkzeuge 1, Laboratorium 1, Mobil. 1, Kantinen-Inventar 1, Kassa 4286, Vorräte an Cement etc. 156 725. Wertp. 220 228, Oblig.- Depot bei Märk. Bank 435 000, vorausbez. Versich. 1500, Debit. 366 752, Bankguth. 723 920, Avale 110 000, Beteilig.-Kto: Cement-Syndikat Bochum 19 500, Westf. Kalkverein Dortmund 1600, Westf. Cementsack-Zentr. 16 400. – Passiva: A.-K. 2 750 000, Oblig. 442 500. do. nicht begebene 435 000, do. -Zs. 11 375, R.-F. I 240 000 (Rückl. 35 000), do. II 90 000, Talonsteuer- Rückstell. 10 000, Beamten-Unterst.-Kto 7060 (Rückl. 1000), Werks- do. 10 068 (Rückl. 1000), Arb.- do. 2488, Wohlf.-Einricht. 5000 (Rückl. 1000), Avale 110 000, Kredit. 77 490, Div. 110 000, Tant. 12 315, Vorbereitung von Neubauten 10 458, Vortrag 131 371. Sa. M. 4 485 127. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 24 0175, Steuern 33 773, Oblig.-Zs. 22 125, Talonsteuer-Rückst. 2500, Abschreib. 110 256, Reingewinn 332 145. – Kredit: Vortrag 104 360, verf. Div. 150, Cement 367 096, Kalk 14 827, Steine 84, Zs. 30 418, Miete u. Pacht 7880. Sa. M. 524 816. Kurs Ende 1909–1912: 148.90, 127.25, 120.80, 90.25 %. Die Einführung der Aktien an