――――― Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. ...... Oberschlesische Portland-Cement-Fabrik in Oppeln. Gegründet: 3./4. 1888. Besitz: Die früher L. Schottländers Erben gehörigen Zement- fabriken, übernommen für M. 2 435 000. Die Fabriken arbeiten jetzt mit 11 Dietzsch'schen Öfen. Die Grundstücke der Ges. haben zus. 95,38 ha Flächeninhalt, wovon 85,74 ha zus.- hängend in Oppeln, der Rest ausserhalb der Stadt; ungefähr e des Areals enthalten Kalk- steine für die Zementfabrikation. Das Werk wurde durch den Bau einer neuen grossen, auf 250 000 Fass Jahresproduktion eingerichteten dritten Fabrik (Kostenaufwand M. 1 094 441), welche im Frühjahr 1900 in Betrieb kam, bedeutend erweitert. Neubauten, Neuanschaff. u. Erwerb eines Grundstücks erforderten 1907 –1912: M. 121 935, 58 549, 4399, 18 284, 100 822, 3107, ausserdem 1912 M. 80 468 für Reparat. Eine vierte, technisch modern eingerichtete Fabrik für eine Jahresproduktion von 800 000 Fass, ist seit Anfang 1912 im Bau. Kostenaufwand bis Ende 1912 hierfür nebst Bahnanschluss zus. M. 1 519 023. 14 Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./4. 1889 auf M. 2 750 000 und lt. G.-V. v. 21./11. 1898 um M. 250 000 auf jetzigen Stand in 250 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien übernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten den Aktionären 11:1 bis 30./12. 1898 zu 154 %. 3 6113 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: Jede Aktie giebt 1 St., bei mehreren Aktien geben je 3 Aktien 1 St., überschiessende Aktien werden voll gerechnet. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 12 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. * Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch. u. Utensil. 1 458 326, Neu-Anlage 1 465 792, Bahn-Anlage 53 231, Debit. 409 411, Bankguth, 556 083, Effekten 95 695, Kassa 16 423, Wechsel 59 792, vorausbez. Feuerversich. 8900, Portland-Zement, Halbfabrikate. Material. u. Ersatzstücke 137 569. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 400 000, Spez.-R.-F. 400 000, Unterst.-F. 124 400 (Rückl. 10 000), Kredit. 49 822, unerhob. Div. 370, Div. 240 000, Tant. 29 268, Vortrag 17 364. Sa. M. 4 261 225. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 450 000, Reparat. 80 468, allg. Unk. inkl. Steuern u. Versich. 157 535, Gewinn 296 632. – Kredit: Vortrag 21 511, Bruttogewinn 963 125. Sa. M. 984 636. Kurs der Aktien Ende 1891–1912: 90, 60.70, 85.25, 99.50, 111.75, 138.50, 159, 185, 194.30, 118.50, 83, 103, 133.30, 190, 222, 216.75, 192, 194, 179, 181.25, 179.25, 154 %. Eingef. 4./9. 1888 zu 150 %. Notiert Berlin, Breslau. Dividenden 1888–1912: 10, 10, 8, 5½, 1½, 2½, 6, 6, 9, 11, 13, 13, 8, 3, 3, 6, 10½, 14, 17, 17, 16, 8, 3, 3, 8 %. Zahlbar spät. 1./6. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Altmann, Sophus Tetens. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Bankier Franz Leonhard, Stellv. Stadtrat Jul. Pringsheim, Oppeln; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Gg. Ledermann, Breslau; Gen.-Konsul Eug. Landau, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Breslau u. Berlin: Bank f. Handel u. Ind., S. L. Lands- berger. Oppelner Portland-Cement-Fabriken vorm. F. W. Grundmann in Oppeln. Gegründet: 17./8. 1872. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Portl.-Zement. Die Ges. übernahm die vormals Grund- mann'sche Cementfabrik in Oppeln für M. 2 100 000 u. später die Pringsheim'sche Cementfabrik in Königl.-Neudorf bei Oppeln. 1883/84 wurden die Fabriken umgebaut, 1890/91 Erweiterung der Neudorfer Fabrik. 1898/99 Rekonstruktion u. Erweiterung der Oppelner Fabrik. Zur Ab- rundung des Besitzes wurden 1899 mehrere grössere Steinbruchterrains für M. 88 067 u. 1902/3 weitere Grundstücke für M. 74 292 bezw. 27 826 erworben: auch 1904 Vergrösser. des Terrain- besitzes, wofür einschl. Neubauten, Anschaff. etc. M. 100 934 ausgegeben wurden. 1906 Bau von 2 Drehöfen in Oppeln, Kostenaufwand hierfür sowie für sonst. Neuanlagen u. Grunderwerb zus. M. 235 161, 1907–1912 M. 459 870, 100 718, 314 367, 34 470, 87 618, 166 190; ausserdem wurden 1908–1912 M. 194 760, 127 616, 86 429, 96 783, 140 791 für Reparaturen verausgabt. Die Pro- duktionsfähigkeit beträgt ca. 850 000 Fass. Der Wettbewerb zwischen den geeinigten alten schles. Portland-Zement-Fabriken u. den in u. bei Oppeln neu entstandenen Werken be- einflusste das Geschäftsergebnis des Jahres 1909 höchst nachteilig. Die Verkaufspreise gingen um 18 % zurück, u. der Absatz nahm unbefriedigend zu. Schon zu Beginn des Jahres 1909 ergab sich die Notwendigkeit der Betriebseinstellung der Neudorfer Fabrik, da zur Deckung des Bedarfs die Produktion des Oppelner Werkes ausreichte. Auch 1910 waren die Verkaufspreise gedrückte, besonders infolge der ausländ. Konkurrenz, die auch 1911 anhielt. Seit Anfang 1912 existieren Vereinbarungen hinsichtlich der Preise mit sämtl. Verbänden, sodass 1912 ein günstiges Resultat erzielt werden konnte. In Aussicht genommen ist die Verbesserung der Betriebseinrichtungen des Neudorfer Werkes. Kapital: M. 3 000 000 in 687 Aktien à Tlr. 500 = M. 1500, 2251 Aktien à Tlr. 200 = M. 600 und 2063 Aktien à Tlr. 100 = M. 300 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 2 400 000 auf M. 4 200 000 und Rückkauf von viermal M. 300 000 in den Jahren 1876, 1877, 1878 u. 1879. Die G.-V. v. 16./2. 1895 beschloss Neudruck der Aktien; der Umtausch erfolgte bis Ende Mai 89*