1414 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Domäne Königl. Sacrau bei Oppeln, für denselben Preis, u. zahlte an die Erben des Domänen- pächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweige, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundsfücken. Die Fabrik ist in den Jahren 1906/07 auf dem Terrain der früheren Staatsdomäne Sacrau bei Oppeln erbaut worden. Der Gesamtbesitz der Ges., welcher seiner ganzen Länge nach unmittelbar an der schiffbaren Oder liegt und von zwei Chausseen und der Bahn Groschowitz-Brockau durschnitten wird, umfasst eine Oberfläche von 168 ha 31 a 17 qm. Hiervon bilden 50 ha das Fabrikgrund- stück, in welchem Gebäude und Hofraum 7 ha 65 a 20 am in Anspruch nehmen; die rest- lichen 118 ha 31 a 17 am, die auch für andere industrielle Betriebe verwertbar sind bilden das unter Domänen-Grundstücks-Konto verbuchte Domänengrundstück. In ca. 600 m Ent- fernung von der Fabrik liegt der mit ihr durch eine Drahtseilbahn verbundene Steinbruch, in welchem das erforderliche Rohmaterial an Kalk, Mergel und Ton gewonnen wird. Zur Fabrikanlage gehören 5 Dampfkessel, eine Hauptbetriebsdampfmaschine von 1500 PS und eine Reservedampfmaschine von 700 PS, 4 Drehöfen mit einer jährlichen Produktionsfähigkeit Yon mehr als 500 000 Fass, ferner 2 Silos mit einem Fassungsraum für ca. 100 000 Fass Zement. Die Ges. besitzt eine eigene Bahnhofsanlage: Tarifstation Oppeln-Silesiaweiche, eine eigene Verladestelle an der Oder sowie daselbst eine Pumpgstation, die die Werksanlagen mit dem nötigen Wasser versorgt. Die Anlage kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Zugänge auf Anlage- Kti erforderten 1909–1912: M. 372 785, 197 056, 36 426, 82 577. Abschreib. seit 1907–1912: M. 1 113 609. Etwa 600 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Abschnitten verpachtet. Die Silesia ist bei der Ges. Textilose G. m. b. H. in Berlin mit M. 12 000, sowie bei der ebenfalls 1911 gegründeten Oppelner Textillosewerk G. m. b. H. mit M. 300 000 St.-Anteilen Lit. A u. M. 100 000 St.-Anteilen Lit. B beteiligt; letztere mit M. I1 zu Buch stehend. Der Betrieb dieser Ges. wurde Anfang 1913 aufgenommen. Silesia ist auch bei der Schles. Eisenbetonbau-A.-G. in Kattowitz mit nom. M. 282 000 Aktien beteiligt (Div. 1911–1912: 0 Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 580 000 zu 4 % Verzinsl. u. per 1./4. 1914 kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. nackt G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Anlage, Fabrikterrain, Steinbruch, Fabrikgebäude, Masch., Eisenbahnanschluss, Kleinbahn zur Oder-Verladestelle, Inventar, Fuhrpark, Beamten- u. Arbeiterwohnung., Schlafräume, Kantine ctc. 2 230 000, Kassa 208, Wechsel 21 563, Effekten u. Beteilig. 621 004, Avale 5000, Versich. 4208, Inventur-Bestände 274 599, Bankguth. u. Debit. 743 016, Domänengrundstück 416 237, Vorkaufsrecht auf 50 Mergen Perwin . — Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 580 000, R.-F. 250 000, do. II 150 000 (Rückl. 30 000), Wohlf.-F. 40 000 (Rückl. 10 000), Kredit. 254 941, Avale 5000, Div. 325 000, Tant. 47 190, Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 2500), Delkr.-Kto 85 000 (Rückl. 42 500), Vortrag 68 707. Sa. M. 4 315 839. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs. etc. 185 195, Abschreib. 302 615, Gewinn 525 897. – Kredit: Vortrag 87 529, Überschuss aus der Zementfabrik, den Neben- betrieben u. Beteilig. 926 179. Sa. M. 1 013 709. Kurs Ende 1912: 165 %. Die Aktien wurden Mitte April 1912 an der Berliner Börse zugelassen; erster Kurs am 22. April 1912: 167 %. Dividenden 1907–1912: 0 % (Baujahr), 4, 4, „ Direktion: Kaufm. Dir. Rich. Friedlaender, techn. Dir. Ing. Wilh. Leonardy. Prokurist: Walter Bordellé. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Major a. D. Herm. von Nimptsch, Stellv. Rich. Gravenstein, Fabrikbes. S. Cassirer, Rob- Friedlaender, Prokurist Arthur Guttmann, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Oppeln: Fil. der Bank f. Handel u. Ind., Fil. von Eichborn & Co. e 3 Wickingsche Portland-Cement- u. W asserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikation u. allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Versand 1903–1912: 5641, 5225, 4484, 5245, 4881, 4042, 7433, 8209, 10 206, 10 026 Doppelwagen Kalk à 10t u. 468 208, 549 938, 392 298, 506 515, 488 546, 418 462, 379 766, 454 103, 441 602, 429 528 Fass Cement à 170 kg. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat mit 900 000 Fass Anteilziffer an. Der Absatz dieses Cement-Syndikats er- reichte zwar 1909 dieselbe Höhe wie im J, 1908, durch die Aufnahme neuer Fabriken sank aber der prozentuale Absatz der Gesamtproduktion von 55.17 % im J. 1908 auf 47.34 % im J. 1909; 1910 wieder erhöht auf 57.40 %, doch bei sehr niedrigen Preisen, 1911: 56.8 %, etwas höher.