Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. 1415 Der Absatz leidet unter der belgischen u. ausserhalb des Syndikats stehenden deutschen Konkurrenz. Ein Prozess mit dem Cement-Syndikat wurde 1912 durch Vergleich beendet. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. 1890/91 Errichtung der Cementfabrik Lengerich; hat jetzt 300 000 Normalfass Cement jährl. Produktionsfähigkeit. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektr. Antrieb; hierdurch wurde der Bau einer 1902 in Betrieb gesetzten Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk ermöglicht. Durch die Teutoburger Waldbahn hat das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals erhalten. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst mit ca. 82 ha f. Cementfabrikat. vorzügl. geeignetem Kalkmergellager; daselbst Bau der Ende 1898 in Betrieb gesetzten Cementfabrik Friedrichshorst. Jetzige Jahresprod. in Friedrichshorst 400 000 Fass. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teildes Gutes Friedrichshorst, sowie das der Ges. gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp mit ca. 9 ha unverritzten Kalkfeldern sind ver- pachtet. In Beckum u. Friedrichshorst sind eine Anzahl einfache u. Doppelarbeiter- u. Beamtenwohnhäuser errichtet; der Bau solcher wird fortgesetzt. Im Betrieb in Friedrichshorst sind 13 Schneider-Cementöfen, sowie ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Von den Kalk-Ringöfen befinden sich 6 auf Lengericher Terrain, 2 in Friedrichshorst; auf dem Lengericher Werke wurde 1908/10 eine Kalkmühle errichtet u. verbessert; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge, daselbst ist 1906 ein 2. Ringofen errichtet u. das Werk 1908 weiter ausgebaut. 1907 Ankauf der kleinen Kalk- brennerei Tepe in Hankenberge mit Bruchgerechtigkeiten. Produktionsfähigkeit der gesamten Kalkwerke ca. 400 t arbeitstäglich. Gesamtgrundbesitz ca. 345 ha. Gesamtabschreib. bis Ende 1912 M. 5 122 405, Ausgaben für Grundstücksankäufe, Neuanlagen, Verbesserung der maschin. Anlage u. Öfen etc. 1910 M. 251 584, 1911 M. 463 731. Da das Lengericher Zementwerk nicht mehr den an ein modernes Werk zu stellenden Ansprüchen ent- sprach, wurde 1911/13 neben dem jetzigen Werke eine moderne Zementfabrik mit Drehöfen- anlage erbaut u. zwar für eine Erzeugung von jährl. 600 000 Fass, auch auf dem Werke in Friedrichshorst wurde mit der Anlage von 2 Drehöfen vorgegangen. Die Neuanlagen er- forderten 1912 M. 1 928 297, davon entfallen ca. M. 1 1000 000 auf Lengerich u. ca. M. 700 000 auf Friedrichshorst. Nach Fertigstell. der neuen Fabriken im Mai 1913 sollen die jetzigen Werke teilweise zur Herstell. von gemahlenen Kalk u. Düngemergel umgebaut werden. Nach Fertig- stellung der Neu- u. Umbaut. in Lengerich u. Friedrichshorst, deren Kosten durch eine Anleihe ev. Hypoth. beschafft werden sollen, wird die Gesamtleistungsfähigkeit der Zementwerke der Ges. um ca. 1¼ Mill. Fass erhöht u. zus. ca. 2 000 000 Fass betragen. Im J. 1910 hat die Ges. das Kalkwerk nebst Steinbruch der Firma Windmöller & Cie. in Lengerich erworben. Das dem Lengericher Be- triebe benachbarte Werk hat 3 Kalkringöfen mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 25 000t gebr. Kalk. Die Produktionsfähigkeit der Lengericher Kalkwerke erhöhte sich damit um ca. 50 %. 1911 Erwerb eines grösseren Grundkomplexes mit gutem Kalksteinvorkommen in Dissen. Kabpital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./7. 1897 um M. 800 000 und lt. G.-V. v. 21./4. 1898 um M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in 2500 Aktien, übernommen von den bisherigen Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./1. u. 1./7. Ende 1912 noch nicht begeben M. 138 500, ausgelost M. 240 000, in Umlauf M. 121 500. Tilg. ab 1901 jährl. mit 4 %. Die Anleihe lastet hypoth. auf dem Lengericher Werke. Kurs in Essen Ende 1898–1912: 100.50, 100.50, –, –, –, –, –, –, 98.25, 98, 98, 98, 98, 98.50, 96 %. Hypotheken: M. 315 465 (Restkaufgelder), eingetragen auf Recklinghausen, Horstkotten, Friedrichshorst. Die Aufnahme weiterer Hypoth. auf den wertvollen Grundbesitz der Ges. ist in Aussicht genommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. A, 4 % Div. u. weitere Rücklagen, vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 15 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. 1 Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Lengerich: Cementfabrik u. Kalkwerke, Verwalt.-Gebäude, Arb.-Kantine u. sämtl. Nebenanlagen 2 498 417, Beamten- u. Arb.-Wohnungen etc. 187 809; Beckum: Grundstücke in Beckum u. Mühlenanlage in Neubeckum 3554, Arb.-Wohnhäuser 1403, Cement- u. Kalkwerke Friedrichshorst u. sämtl. Nebenanlagen 2 252 862, Dir.-Wohnung mit Garten 34 161, Verwalt.-Gebäude 28 229, Arb.-Wohnhäuser 75 141, Gut Friedrichshorst 96 761, Nordbergshof 155 882, Gut Königskamp 23 578, Grandwegskamp 14 241, Horstkotten 59 510, Grundstücke in Rheine 6400, Hankenberge: Kalkwerke mit sämtl. Nebenanlagen 165 786, Arb.-Wohnhäuser etc. 33 896, Dissen: Grundstücke u. Gebäude 103 657, Lokomotiven, Transportwagen u. sonst. Mobil. 152 283, Säcke 88 736, Vorräte in Ganz- u. Halbfabrikaten u. Vorricht.-Arbeiten 217 199, Kassa 30 075, Wechsel 12 452, Depot d. A.-R. 70 000, Debit. 629 533, Effekten 20 559. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Anleihe 121 500, do. Zs.-Kto 14 040, R.-F. A 227 942 (Rückl. 17 415), do. B 15 801, Delkr.-Kto 10 000 (Rückl. 2086), Hypoth. 315 465, A.-R. Depot 70 000, Kredit. 1 357 233, Div. 225 000, do. alte 1340, Tant. an A.-R. 15 000, z. Wicking-Stiftung 2000, Vortrag 86 812. Sa. M. 6 962 136. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 398 339, Gewinn 348 314. – Kredit: Vor- trag 65 527, Überschuss aus allgem. Betrieb einschl. Zs., Erlös a. Mieten u. Pächten etc. 681 126. Sa. M. 746 653. Kurs Ende 1899–1912: 191.80, 129, –, 74.90, 97.75, 133, 139, 177.50, 138.75, 135, 127.10 7