1424 Cement-, Kalk-, Gips- Mörtel-Werke Aufsichtsrat : (4–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stellv. Komm.-Rat Konsul E. G. Nordahl, Stadtrat Eug. Zander, Stettin; Sanitätsrat Dr. Steinbrück, Bollinken. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Lothringer Portland-Cement-Werke Sitz in Strassburgi. Els. Centrale in Strassburg i. E., Kaiser Friedrichstr. 17, Fabriken in Diesdorf u. Heming in Lothr. Gegründet: 6./6. 1891, eingetr. 1./7, 1891. Firma lautete bis Ende 1898 Lothr. Portl.- Cement-Werke Diesdorf mit Sitz in Diesdorf, dann Sitz in Metz mit Verwalt. in Strassburg, lt. G.-V. v. 13./9. 1911 auch der statutar. Sitz nach Strassburg verlegt. 0 Zweck: Betrieb der Zementfabriken zu Diesdorf u. Heming, Herstell. u. Verkauf von Zement u. verwandten Erzeugnissen, sowie daraus gefertigt. Waren. Die G.-V. v. 22./12. 1898 beschloss Vereinig. mit der A.-G. Elsass-Lothr. Portl.-Cement-Werk zu Heming. Produktionsfähigkeit der in der Nähe des Saarkohlenbeckens für Bahn- u. Wassertransport günstig geleg. Anlagen zu Diesdorf u. Heming jährl. ca. 800 000 Fass à 170 kg; tatsächl. Produktion 1906 u. 1907:; 303 012, 392 860 Fass; später nicht veröffentlicht. Auf beiden Fabriken, die ein Areal von ca. 700 000 qm umschliessen, ist 1904 das Drehrohrofen-System eingeführt; Deckung der Kosten hierfür u. f. andere Neuanlagen (ca. M. 500 000) erfolgte aus der 1904 begebenen 4½ % Anleihe; 1906–1912 Zugänge auf Anlagen M. 183 473. 196 051, 135 720, 81 830, 25 483, 1 279 641, ca. 320 000. 1909/11 fand der Umbau d. Heminger Werkes nach dem Dickschlammverfahren statt (Kosten ca. 1 100 000, oben mit einbegriffen); auch bei d. Diesdorfer Werk wurden weitgehende Verbesser. vorgenommen. Grundbes. 17 ha 68 a 95 am Fabrikterrain u. ca. 70 ha für lange Jahre reichende Kalk- u. Thonfelder. Der Betrieb des Heminger Werkes wurde am 1./11. 1905 eingestellt. 1906 tand dann Verpacht. des Werkes an die Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. in Metz statt, doch wurde bereits am 1./1. 1907 der Betrieb wieder für eigene Rechnung übernommen unter gleichzeitiger Übernahme des der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. zustehenden Kontingents f. das Diedenhofener Werk, dessen Zementfabrikation eingestellt wurde. Gleich- zeitig erwarben die Lothringer Portland-Cementwerke die Mehrheit des M. 1 000 000 betragen- den Stamm.-Kap. der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. mit Sitz in Strassburg (Div. 1902–1911: 5, 5, 6, 8, 0, 6, 6, 4, 4, 5 %), indem für jeden St.-Anteil à M. 1000 1 neue Aktie à M. 1000 oder M. 1200 bar gewährt wurden. Die Ges. gehört der Süddeutschen Cement-Verkaufsstelle in Heidelberg an u. hat sich ferner bei dem Rheinisch-Westfäl., sowie bei dem Belgischen Cementsyndikate ein allerdings nicht erhebliches Absatzquantum gesichert. Die Ges. ist bei anderen Ges. mit ca. M. 1 182 000 beteiligt, darunter befinden sich Aktien an Portl.-Cementfabrik Gebr. Spohn in Blaubeuren (A.-K. M. 2 500 000, Div. 1904–1912: 6, 10, 14, 14, 13, 10, 6, 8, 8 %), die oben erwähnten Anteile der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. u. die Beteilig. an der Süd- deutschen Cementverkaufsstelle in Heidelberg. Die Ges. litt 1909 unter geringerem Absatz u. dem Rückgang der Verkaufspreise. Mit Rücksicht auf die letzteren, die Kosten der Neubauten (S. oben) u. die durch dieselben nötig gewordenen ausserordl. Abschreib. auf die alten Anlagen wurde für 1909 von der Ausschüttung einer Div. abgesehen; auch Vorst. u. A.-R. verzichteten auf Tant. Von dem Reingewinn für 1909 von M. 344 465 wurden M. 200 000 für ausserord. Abschreib. bezw. Neuanlagen zurückgestellt u. M. 132 465 vorgetragen. 1910 konnten trotz eines scharfen Konkurrenzkampfes 5 % Div. verteilt u. M. 175 000 zu a. o. Abschreib. infolge Neuanlagen verwendet werden. 1911 fand vollständige Angliederung der Heminger Portland- Cementwerk-A.-G. statt (siehe bei Kap.) Auch wurde unter Umtausch von Aktien ein Ab. kommen mit der Süddeutschen Cementwerke A.-G. in Neunkirchen getroffen (siehe bei Kap.) Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Stempelaufdruck, aus dem die Firmenänd. v. 22./12. 1898 ersichtlich, erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 800 000 in 800 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899 von diesen Aktien erhielten 200 Stück die bisherigen Diesdorfer Aktionäre zu 135 %, die äbrigen 600 Stück wurden in Tausch gegen 600 Stück Aktien der angegliederten A.-G. Elsass-Lothring. Portland-Cement-Werk zu Heming gegeben (s. oben). Die G.-V. v. 6./4. 1900 beschloss Zwecks der Beschaffung von Mitteln für Neuanlagen und Betriebserweiterungen weitere Erhöhung um M. 700 000 (auf M. 2 500 000) in 700 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien; übernommen von einem Konsortium, und zwar M. 200 000 zu 140 %, M. 500 000 zu 155 %, u. von diesem M. 180 000 den Aktionären 103 1 v. 15.–30./5. 1900 zu 140 % angeboten u. M. 20 000 dem Vorst. u. den Beamten der Ges. zu den gleichen Bedingungen überlassen; die restl. 500 Aktien dienten zur Einführung an den Börsen Berlin u. Frankf. a. M. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 27./4. 1907 um M. 1 250 000 in 1250 Aktien. Hiervon wurden vorerst nur M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 emittiert, und zwar dienten 652 Aktien zu pari zum Umtausch gegen Geschäftsanteile der Ges. für Kalk. u. Cement-Industrie in Metz u. Aktien des Heminger Portland-Cementwerkes-A.-G. in Saarburg (Div. 1904–1910: 4, 3, 5, 5, 5, 3, 4 %). Restliche 48 Aktien wurden gegen bar zu 117.50 % plus 4 % St.-Zs. begeben. Erst 1908 fand die Emiss. der weiteren, ab 1./1. 1908 div.-ber. 550 Aktien statt, angeboten den alten Aktionären Nr. 1–2500 vom 20./5.–3./6. 1908 5: 1 zu 112.50 % plus- 4 % Stück- Zs. ab 1./1. 1908. Die a. o. G.-V. v. 13./. 1911 genehmigte einen Fusionsvertrag, durch. welchen die Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg ihr Vermögen als Ganzes mit Wirkung ab 1./1. 1911 an die Lothringer Werke übertrug gegen Gewährung v. M. 3000 neuen Aktien dieser Ges. für je M. 4000 Heminger Aktien (eine grössere Anzahl Heminger Aktien war bereits im Besitz der Lothringer Werke). Ferner wurde ein Abkommen genehmigt