Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1439 Mitglied von seinem einjährigen Kündigungsrecht am 1./1. 1915 auf den 1./1. 1916 Gebrauch macht. Gründer: Die Ziegeleibesitzer: Akt.-Ges. Möncheberger Gewerkschaft, Friedr. Düssler, Ferd. Hammann, Maurer- und Steinhauermeister Christian Schütz, Ludwig Krapf, Eduard Lautenschläger, G. F. Engelbrecht Witwe & Co., H. Ritter, G. Seidler & Co., Friedr. Tiessen C. Zulehner & Co., Casseler Boden-Akt.-Ges., Heinr. Arnold, Ziegelwerk Vollmarshausen G. m. b. H. Vollmarshausen, Dampfziegelei Guntershausen Hans Mergard, Guntershausen. Zweck: Alleinankauf und Verkauf der von den Ringofenziegeleien von Cassel und Um- gebung produzierten Ziegelsteine. Der Ges. ist seitens der syndizierten Werke der Verkauf von Ziegelsteinen innerhalb einer Entfernung von 7½ km von Cassel übertragen worden. Ausserhalb dieses Umkreises ist der Verkauf den einzelnen Werken überlassen geblieben. In Cassel existieren gegenwärtig ca. 25 Ziegeleien, von denen weitaus die grösste Anzahl mit Dampfbetrieb arbeitet. Kapital: M. 90 000 in 90 Aktien à M. 1000, eingez. 25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa 6208, Wechsel 4779, Inventar 640, Rest- einzahl.-Kto 67 500, Debit. 101 791. – Passiva: A.-K. 90 000, Bankkto 45 290, Kredit. 41 491, Grat. an A.-R. 3600, Reingewinn 537. Sa. M. 180 920. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 11 247, Handl.-Unk. 11 431, Zs. 2061, Abschreib. 80, Kontokorrent 139, Grat. an A.-R. 3600, Reingewinn 537. – Kredit: Back- steine 27 578, Fuhrlöhne 1519. Sa. M. 29 097. Dividenden 1909–1912: 0 %. Direktion: Kaufm. Joh. Konr. Mandt, Ziegelmeister Nik. Fleischmann, Cassel. Aufsichtsrat: Vors. Carl Engelbrecht, Stellv. Friedr, Tiessen, H. Mergard, Güntershausen; Heinr. Arnold, Cassel; Jakob Rewald, Vollmarshausen. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berlinerstrasse 23, mit Fabriken in Münsterberg in Schles., Krauschwitz, Muskau-Lugknitz, Bettenhausen-Cassel, Westend-Charlottenburg. Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen; die Rohleistenfabrik wurde 1907/08 liquidiert, da nicht gewinnbringend. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben in Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv, überwiegend vierstöckig. Das Anschlussgleis, Bahn von Werk Münsterberg nach der Station Münsterberg u. Schienennetz auf dem Fabrikgrundstücke, hat eine Länge von ca. 4 km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 qm) dient als Lagerplatz. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Gesellschaft mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug und wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Das Vermögen der Charlottenburger Ges. ging unter Ausschluss der Liquidation als Ganzes mit Wirkung ab 1./1. 1904 an die Steinzeug-Werke über. Grundstücke und Gebäude des Werkes Char- lottenburg der Vereinigten Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904k gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlass. für auf den 3 Provinzwerken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Lugknitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1906–1912 M. 316 433, 126 053, 128 447, 163 092, 139 352, 356332, 108 635, davon ent- fallen 1911 M. 232 370 auf den Neubau Berlinerstr. in Charlottenburg. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstell. säurefester Gefässe spez. von Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinen- gebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau ent- halten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Nettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1904–1912: M. 2 556 444, 2 645 270, 3 045 086, 3 291 449, 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140, 3 117 689, 3 382 216. 1906 Erwerb eines Grundstückes in Heiligensee b. Berlin (ca. 10 ha) für M. 134 665, das 1907 behufs schnellerer Verwert. in ein Konsort. eingelegt wurde, an welchem die Ges. beteiligt blieb; dieses Grundstück wurde 1908 mit einem Gewinn von M. 139 851 verkauft. Im J. 1910 Erwerb des dritten Teils eines der Masch.-Fabrik O. Stegmeyer, Charlottenburg, Sophie-Charlottenstr. 5, gehörigen Grundstückes von 8S ar 90 qm. Auf dem Grundstück befindet sich ein Fabrikgebäude mit linkem Seitenflügel u. Quergebäude, dreistöckig, welches gemeinschaftlich von der Ges. u. der Firma O. Stegmeyer