Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1441 der Ges. in Charlottenburg u. teils zur Verstärk. der Betriebsmittel. Durch Beschluss der G.-V. vom 28./7. 1911 wurde das A.-K. um M. 999 800 in 998 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie zu M. 1800, welche pro 1911 halbe Div. erhalten u. im übrigen mit den alten Aktien gleiche Rechte haben, erhöht. Diese Kapitalserhöh. erfolgte zum Zwecke der Betriebserweiterung, insbes. einer Ausdehnung nach Osterreich-Ungarn, zu welchem Zwecke das gesamte A.-K. in Höhe von K 1 000 000 der hierzu gegr. Hruschauer Tonwarenfabrik Akt.-Ges. Hruschau (ÖOsterr. Schlesien) erworben wurde, wobei den Vorbesitzern 250 Stück von den vorerwähnten neuen Aktien der Ges. à M. 1000 nom. u. K 537 343.75 in Bar, zuzügl. 4½ % Zs. seit 1./1. 1911 gewährt wurden. Die restl. M. 749 800 neuen Aktien der Deutschen Ton- u. Steinzeugwerke sind von einem Konsort. unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnold, Dresden, zum Kurse von 124 % unter Ausschluss des Bezugsrechtes der alten Aktionäre übernommen worden, mit der Verpflichtung, rund M. 600 000 derselben den alten Aktionären zu 130 % zum Bezuge anzubieten. Agio mit M. 108 681 in R.-F. Zur Stärkung der Betriebsmittel emittierte die Hruschauer Tonwaren-Fabrik im J. 1912 eine Hypoth.-Anleihe im Betrage von K. 500 000, für die die Deutschen Ton- u. Steinzeugwerke Zs. u. Kap. garantierten. Im J. 1912 konnten die Hruschauer Werke nur die Abschreib. verdienen. Im Jahre 1891 erwarb die Ges. von der benachbarten Zuckerfabrik Münsterberg ein grösseres Terrain mit Baulichkeiten und Gerechtsamen zur Ausdehnung ihres Betriebes. Der Preis hierfür besteht in einer Jahresquote von M. 30 000 auf den Grundbesitz der Berliner Ges. in Münsterberg eingetragene Rente auf die Dauer von 40 Jahren, wogegen der Ges. eine Gewinnbeteil. an der Zuckerfabrik (10 % nach 4 % Div.) bis ult. 1930 eingeräumt ist. Die bisher geleisteten Anzahlungen von in Summa M. 420 000 sind in den Aktiven der Bilanz nicht aufgeführt. Das erworbene Terrain ist mitverpfändet für eine Kautionsanleihe der Zuckerfabrik Münsterberg im ursprünglichen Betrage von M. 570 000, jetzt noch M. 315 227. Die Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik willigte in die Mitübertragung dieser Hypoth. unter der Massgabe, dass sie daraus niemals in Anspruch genommen werde, und ist ihr zur Sicherheit hierfür überdies eine Kautionshypothek von M. 570 000 (jetzt noch M. 278 500) auf den gesamten Besitz der Zuckerfabrik eingetragen worden. Letztere arbeitet mit M. 750 000 A.-K. u. hat seit Bestehen des Rentenvertrages – 1893/94, 1908/09 u. 1909/10 – über 4 % Div. verteilt, wodurch den Steinzeugwerken M. 17 500, 4907.78 u. 5429.80 zugeflossen sind. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (bis 1. Juli 1895 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. und 1./7., Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % Ende Jan. auf 1. Juli. Die Anleihe ist als erststellige Kautionshypothek auf den Grundbesitz in Münsterberg, Reindörfel u. Leipe zu Gunsten der Firma Gebr. Arnhold ein- getragen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1912 noch M. 297 000. Kurs in Dresden Ende 1897–1912: 103, 101.25, 99.50, 98.50, 97, 99.50, 101, 100.50, 102.25, 101.50, 96.75, 100.25, –, –, –, 96 %. Anleihe der Vereinigten Thonwarenwerke A.-G. (von den Steinzeugwerken mit über- nommen): M. 550 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1903, rückzahlbar zu 103 %, Stücke I. Reihe 150 (Nr. 1–150) à M. 1000, II. Reihe 800 (Nr. 151–950) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden als Pfandhalter u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 bis längstens 1928 durch jährl. Ausl. von mind. 2½ % u. ersp. Zs. im Juli (zuerst 1904 auf 2./1. n. J.); ab 1905 verstärkte Tilg. auch durch Rückkauf oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe hat auf den gesamten Grund- besitz der Ges. erste Hypoth. erhalten; Gesamttaxwert der bestellten Sicherheiten im Sept. 1903 M. 2 820 950, worin das zur Hypoth. zugehörige Zubehör (maschinelle Einricht. etc.) nicht mit einbegriffen war. Die Anleihe diente zur Ausführung von Neubauten u. Tilgung von Hypoth. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.) Zahlst. s. unten. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 402 000. Kurs in Dresden Ende 1904–1912: 101.75, –, –, –, –, –, –, –, 97 %. Zugel. M. 550 000 im April 1904, davon M. 203 500 unter der Hand untergebracht; zur Zeichn. aufgelegt 14./4. 1904 zu 101 % zuzügl. Stück-Zs. u. Schlussscheinstempel. Hypotheken (am 31./12. 1912): M. 479 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: Je M. 100 Grundkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (ist erfüllt); etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von je. M. 2000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. für Super-Div., Remunerationen, Vortrag etc. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grund u. Boden 540 448, Gebäude 2 706 065, Grund- stück u. Gebäude Charlottenburg, Berlinerstr. 23 602 775, ein Drittel Anteil am Grundstück Charlottenburg, Sophie-Charlotte Str. 5 nebst Gebäude 80 465, do. Lichtenberg: Grund u. Boden 72 249, do. Gebäude 12 136, Arb.-Wonhäuser 65 397, Ton-Ind.-Masch. u. Utensil. 431 817, Modelle 1, Normalspurbahn 91 827, neue Förderanlage 19 582, Pferdeeisenbahn 1, Tonge- winnungsrecht 1, Patente 1, Wirtsch.-u. Fuhrwerksinventar 1, Effekten 2 577 743, Kaut. 3584, Wechsel 24 506, Kassa 30 066, vorausbez. Feuerversich. 8118, Bankguth. 748 502, Debit. 1 057 096, Vorräte d. Münsterberger Abt. 718 269, do. der Abt. Charlottenburg, Bettenhausen, Krausch- witz, Muskau u. Lugknitz 763 940, Aval-Hypoth. 1 112 500. – Passiva: A.-K. 7 000 000, Prior.- Pfandbr. 600, do. Oblig. 699 000, R.-F. I 708 701, do. II 350 000. Hypoth. 479 000, Delkr.-Kto 25 000, (Rückl. 6753), Coup. 5363, unerhob. Div. 1810, Partial-Oblig.-Amort. 5675, Kredit. 344 452, Aval-Hypoth. 1 112 500, Tant. u. Grat. 99 901, do. an A.-R. 48 126, Div. 700 000, Vortrag 86 968. Sa. M. 11 667 098. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. 1. 91