Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1459 Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Konsul J. L. Kruft, Essen; Stellv. Komm.-Rat E. Bellardi, Crefeld; Dir. Ewald Küppers, Essen; Geh. Justizrat Fritz Görz, Mainz; Gen.-Dir. a. D. Aug. Spannagel, Düsseldorf. Zahlstellen: Cöln: Eigene Kasse, Bergisch Märkische Bank; Eschweiler: Eschweiler Bank; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind.; Saarbrücken: Gebr. Röchling; Cöln u. Coblenz: Leop. Seligmann; Düsseldorf: Bank f. Handel u. Ind. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen, A.-G., in Kolbermoor, Zweigniederlassungen in Hebertsfelden u. Vilsbiburg. Gegründet: 27./4. 1896. Zweck: Erwerb resp. Fortbetrieb der früher in dem Besitze der Kommandit-Ges. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen befindl. Thonwaren- fabrik Kolbermoor und in Hebertsfelden etc. Spezialität: Falzziegel, Biberschwänze, Ver- blendsteine, gewöhnl. Maschinensteine aller Art, Terracottawaren, Backsteine, auch Betrieb einer Torfstecherei. Neubauten erforderten 1910 u. 1911 M. 310 259 bezw. 40 000. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1898 um M. 100 000, div.-ber. ab 1./1. 1898, bezogen von den Aktionären zu 140 %. Hypotheken: I. M. 272 769 (Stand Ende 1912). II. M. 90 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., über die Verwend. des noch verbleib. Restes beschliesst die G.-V. gemäss den gesetzl. Bestimmungen auf Vorschlag des A.-R. Letzterer erhält ausser einer festen Jahresvergütung von M. 2000 pro Mitgl. eine Tant. von 10 % des Reingewinnes, wie er sich nach § 245 des H.-G.-B. ergiebt. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil., Masch. u. Einricht. 1 060 827, Kassa u. Wechsel 11 932, Waren 228 216, Torf 45 969, Material. 41 096, Debit. 298 856. — Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. I 272 769, do. II 90 000, do. Vilsbiburg 29 215, R.-F. I 80 000, do. II 100 000, Kredit. 150 224, Gewinn 164 688. Sa. M. 1 686 897. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 44 201, Zs. 21 037, Verlust auf Torfproduktion 1131, Gewinn 164 688. – Kredit: Vortrag 31 012, Gewinn a. Waren 196 167, Pachterträg- nisse 3877. Sa. M. 231 057. Dividenden 1896–1912: 8, 8, 9, 9, 10, 10, 6, 4, 4, 8, 10, 8, 4, 5, 8, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 9 ―(K9) Direktion: Bruno Koppisch. Prokurist: Walter Koppisch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat O. von Steinbeis, Brannenburg; Stellv. Dir. O. von Bippen, Speyer; Dir. Chr. Eberle, Rosenheim; Frau Olga von Mettenheimer, Rotenburg. „Reussengrube“ Erdfarben- und Verblendsteinfabrik in Kretzschwitz bei Gera-Reuss. Gegründet: 4./9. bzw. 5./5. 1891; eingetr. 15./6. 1891. Zweck: Gewinnung und Verarbeitung von Farbenerden und Ton, Herstellung von Ver- blendsteinen u. anderen Produkten der Thon-Ind. (Verblender, Formsteine u. Terrakotten); Erwerb u. Betrieb diesem u. ähnl. Zwecken dienender Anlagen u. Bergwerksberechtig., sowie Erwerb, Einricht. u. Betrieb an diese Bergwerke u. Anlagen sich anlehnender industr. Anlagen. Die der Ges. gehörige „Reussengrube“ liegt ca. 8 km von Gera-Reuss Jj. L. entfernt und ist durch Anschlussgleis mit der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn verbunden. Das Werk befasst sich mit der Herstellung feiner und feinster Tonwaren, hauptsächlich mit der Fabrikation von Verblend-Form-Profilsteinen, Bauterrakotten u. glasierten Tonwaren; neuer- dings werden auch Dachsteine fabriziert. Die zur Fabrikation erforderlichen Rohmaterialien werden in den eigenen, unmittelbar am Werke gelegenen Tongruben gewonnen. Die Gruben liefern hervorragende Tone, welche frei von jeden fremden Beimischungen sind, und sich deshalb zur Herstellung feiner Tonwaren ganz vorzüglich eignen. Der Grundbesitz beträgt 57.25 preuss. Morgen = 146.731 qm. Die Gebäude befinden sich sämtlich in gutem bau- lichen Zustande; sie sind bei zwei Feuerversich.-Ges. mit 430 436 M. versichert. Etwa 200 Arbeiter u. Beamte. Die Ges. litt 1907–1909 unter der ungünstigen Konjunktur in der Verblendstein-Ind.; 1910 auch unter den Streiks u. Arb.-Aussperrungen im Baugewerbe, für 1908 konnte deshalb nur ein Gewinn von M. 4170 erzielt werden, für 1909 ergab sich sogar ein Verlust von M. 152 711, wovon M. 86 043 aus dem R.-F. Deckung fanden u. M. 66 667 vorgetragen wurden; 1910 stieg dann der Verlust um M. 244 252, also auf M. 310 919. Auch das J. 1911 verlief ungünstig, so dass die Unterbilanz nach M. 35 409 Abschreib. auf M. 357 638 stieg. Wegen Sanierung siehe bei Kap. 1912 besserten sich die geschäftlichen Verhältnisse. Kapital: Bis 1913: M. 310 000 in 310 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 180 000 Ser. I, Erhöh. v. 19./3. 1896 um M. 120 000 Ser. II, v. 25./5. 1899 um M. 60 000 Ser. III, begeben zu 105 % v. 3./8. 1901 um M. 60 000 Ser. IV. Die G.-V. v. 1./5. 1903 beschloss fernere Erhöhung um M. 150 000 Serie V. begeben zu 105 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1905 um M. 50 000 Serie VI (auf M. 620 000) in 50 Aktien, begeben zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 9./7. 1908 be- schloss nochmalige Erhöhung um M. 155 000 (auf M. 775 000) in 155 Aktien mit Div.-Ber. 929