0 1472 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. steine. Die Ges. besitzt ein Areal von ca. 20 ha. Die Baulichkeiten bestehen aus 4 grossen Brennöfen, einem Kessel- u. Maschinenhause, Kontorgebäude, Wirtschaftsgebäude. Die Werke sind ausgestattet mit 2 Dampfanlagen in einer Gesamtstärke von 350 HP. sowie mit einer elektr. Licht- u. Kraftanlage. Zur Mauersteinfabrikation sind 3 Schneckenpressen u. zur Dachsteinfabrikation 2 Aufbereitungsanlagen u. 6 Walzpressen vorhanden. Die 4 Brenn- öfen haben jeder eine von der Aussentemperatur vollständig unabhängige Trockenanlage. Normalspuriges Anschlussgleis mit der Staatsbahn vorhanden. In 1912 fand Umbau eines Ofens u. Einricht. einer künstlerischen Trockenanlage mit M. 120 306 Kostenaufwand Sstatt, auch wurde der Arealbesitz vergrössert, wofür M. 117 834 verausgabt wurden, so dass jetzt die Ges. für ca. 75 J. Rohmaterial (Lehm) besitzt. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000, erhöht behufs Rück- zahl. von Hypoth. lt. G.-V. v. 30./3. 1905 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, angeboten den Aktionären zu pari. Nochmals erhöht zwecks Erbauung eines neuen Ofens lIt. G.-V. v. 21./3. 1908 um M. 100 000 in 100 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 8.–21./4. 1908 zu pari. Ein grosser Teil der Aktien befindet sich im Besitz der Leipziger Immobilien-Ges. Hypotheken: M. 250 000, ausserdem M. 83 835 Restkaufgelder auf Grundstücke. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. über 10 % des A.-K. hinaus, 5–10 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 243 300, Gebäude 545 578, Masch. 117 000, Geräte 7000, Huntebahn 12 400, Ladestrang 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 20 500, Pferde u. Geschirre 2000, Effekten 4000, Debit. 53 860, Bankguth. 24 491, Wechsel 3565, Kassa 6932, fertige u. halbf. Fabrikate sowie zur Fabrikat. erforderl. Material. 97 702. – Passiva: A.-K. 300 000, Hypoth. 333 835, Kredit. 145 188, R.-F. 30 000 (Rückl. 4500), Ern.-F. 50 000, unerhob. Div. 70, Talonsteuer-Res. 2000 (Rückl. 1000), Delkr.-Kto 15 000, Div. 45 000, Tant. an Vorst. u. Grat. 5595, do. an A.-R. 3035, Vortrag 8606. Sa. M. 1 138 331. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Kohlen u. allg. Fabrikat.-Unk. 363 345, Gehälter, Versich. u. allg. Unk. 54 063, Reparat. 16 420, Zs. 20 770, Abschreib. uneinbringlicher Forder. 570, Abschreib. 50 154, Reingewinn 82 737. – Kredit: Vortrag 6285, Fabrikationserlös 577 335, Pacht-Zs. 4242. Sa. M. 588 063. Kurs Ende 1911–1912: 125, 117.50 %. Die Aktien wurden am 15./5. 1911 zum ersten Kurs von 112 % an der Leipziger Börse eingeführt. Dividenden 1900–1912: 10, 6, 6, 8, 8, 6, 7, 7, 7, 7, 7, 9, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Willy Riedel, Leipzig; E. B. Melzer, Reuden. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Franz Gontard, Stellv. Baumeister Ed. Steyer, Bank-Dir. Dr. Wilh. Just, Leipzig. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Vereinigte Chamottefabriken (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. zu Saarau in Schles. Obwohl diese Ges. m. b. H. im Mai 1911 an den Geldmarkt mit einer Anleihe heran- getreten ist, hat dieselbe weitere Daten als solche, welche der Prospekt von 1911 brachte, nicht veröffentlicht. Besonders die Bilanzen für 1911 u. 1912 nebst Dividendenangaben sind nicht erschienen. Gegründet: Die G. m. b. H. ist hervorgegangen aus der im J. 1850 begründeten Chamotte- fabrik von C. Kulmiz, die zuletzt als G. m. b. H. in Ida- u. Marienhütte bei Laasan bestand. Die Ges. wurde im J. 1899 mit dem Sitze in Saarau, Kreis Schweidnitz, gegründet. Zweck: Kauf u. oerkauf, Betrieb, Pachtung u. Verpachtung von Fabriken zur Ver- wendung n ChamottVeerde u. anderen verwandten Artikeln, sowie der Erwerb von Grund- stücken zu diesem Zwecke; Erwerb, Pachtung u. der Betrieb von Tongruben. Die Fabriken stellen feuerfeste Produkte, wie Retorten, Chamottesteine, feuerfeste Ziegel etc., her. Ins- gesamt werden in den Fabriken 75 Beamte und ca. 1450 Arb. beschäftigt. Jahresproduktion 1908–1910: 152 256, 140 032, 139 610 t. Die Fabrikanlagen der Ges. bestehen aus der Stamm- fabrik in Saarau und der 1904 angekauften Chamottefabrik der vormaligen Firma Gebr. Langer in Saarau, ferner der 1890 erbauten Filialfabrik Halbstadt (Böhmen) u. der 1900 in Betrieb genommenen Filialfabrik Marktredwitz (Bayern). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 a 24 qm; dazu kommen an Tongrundstück-Besitz in Saarau und den be- nachbarten Dörfern 80 ha 82 a 59 qm sowie auf anderen Tongrundstücken in Saarau und nächster Umgegend dauernd eingetragenen Ton-Förderberecht. 7 ha 33 a 60 qm. Die ge- wonnenen Tonmengen betrugen in den letzten 10 Jahren durchschnittl. 75 675 t. Bei An- nahme dieser Durchschnittsziffer würde der taxierte Tonvorrat auf den eigenen u. fremden Tongrundstücken etwa 90 Jahre ausreichen. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch unangetastet, da die Tonförderung zurzeit auf Pachtgruben geschieht. Die Masch. u. maschinellen Nebenbetriebe der Saarauer Fabrik bestehen in der Hauptsache aus 6 Koller- gängen, 4 Brechwalzwerken. kombiniert mit 4 Steinvorbrechern, 2 Riffelwalzwerken, 2 Glatt- walzwerken, 5 Kugelfallmühlen, 4 Ziegelstrangpressen u. verschied. Spezialpressen, 10 Cha- mottemischmasch. Die Fabrik besitzt eigenes Elektrizitätswerk mit 2 Dampfturbodynamos von 2000 PS. Gesamtleistung, die der Erzeugung des Stromes für 45 Drehstrom-Motore dienen, sowie 4 Dampfkessel mit 834 qm Heizfläche. Ferner besitzt das Werk eine Kaolin-