Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1479 Zweck: Weiterführung des bisher unter der Firma Heinrich Knab, Kunststein- u. bau- keramische Fabrik in Steinfels betriebenen Geschäfts, Ausnützung und Verwertung der mineralischen Vorkommen in Steinfels, Erzeugung von Lithin, Kunststeinen u. ähnlichen Produkten u. Handel mit solchen. 1912 Erricht. einer Zentralkraftanlage. Kapital: M. 600 000 in 200 Vorz.- u. 400 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Die Div. der Vorz.-Aktien ist auf 6 % beschränkt, auch geniessen die- selben keinen Nachzahl.-Anspruch. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte u. Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Landwirtschaft 393 772, Industrieanlagen 309 893, Wohngebäude 72 960, Bergbau 75 200, Waren 133 446, Debit. 110 392, Effekten 10 860, Kassa u. Wechsel 914. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 209 432, Depositen 143 000, Kredit. 74 211, Tratten 30 000, R.-F. 4442, Gewinn 46 352. Sa. M. 1 107 439. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 43 657, Zs. 14 284, Abschreib. a. Anlagen 22 338, do. a. Dubiose 7600, Reingewinn 46 352. – Kredit: Vortrag 12 404, Fabrikat.- u. Landwirt- schafts-Kto 121 828. Sa. M. 134 232. Dividenden 1910–1912: Vorz.-Aktien 6, 6, 6 %; St.-Aktien 5, 5, 0 %. Direktion: Karl Knab. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Hugo Auvera jun., Hohenberg a. d. Eger; Stellv. Komm.-Rat Adolf Künneth, Münchberg; Bankier Dr. August Schneider, Dir. der Bayerischen Treuhand- A.-G., München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bayreuth: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; München: J. N. Oberndoerffer. Stettiner Chamottefabrik, Actien-Gesellschaft vorm. Didier in Stettin, Schwarzer Damm 13a. Fabrik in Bodenbach a. Elbe und Arbeitsstätte in Niederlahnstein a. Rhein. Gegründet: 17./12. 1872; eingetr. 24./12. 1872. Zweck: Fabrikat. von feuerfesten Produkten (Chamotte-Retorten und Steine), Betrieb und Bau von Gasanstalten. Ausführung von Müllverbrennungsanlagen. Die Gesellschaft erwarb die früher von A. H. Zander zu Pommerens- dorf bei Stettin unter der Firma „Stettiner Chamotte-Fabrik Didier“ betrieb. Fabrik; sie besitzt ein Grundstück in Rosawitz-Bodenbach (Böhmen) nebst einer Chamottefabrik; ferner ein Grund- stück mit einer Chamotte-Fabrik in Niederlahnstein a. Rh. Sie erbaute u. besitzt die Gasanstalt in Lobositz (Böhmen) (Konc. bis 1915), während die in Delitzsch u. Nieder-Ingelheim 1904 an die Thüringer Gas-Ges. in Leipzig für M. 550 000 mit M. 105 085 Gewinn verkauft sind. Die Stettiner Anlagen wurden nach und nach auf ihre jetzige Ausdehnung erweitert; sie liegen an der Oder und in der Nähe des Bahnhofes Pommerensdorf, haben aber an letzteren keinen Gleis-Anschluss. Die Wasserverladung erfolgt im eigenen Kanal und im städtischen Gaskanal. Das Grundstück hat eine Gesamtfläche von 285 460 qm; es grenzt an die Oder, wird von einer Seite vom Gaskanal begrenzt und besitzt einen Stichkanal für See- und Flussschiffe. Als Betriebskraft dienen 4 Dampfmaschinen mit 450 PS. und 5 Dampfkessel mit 861 am Heizfläche. Eine elektr. Anlage für Kraft und Licht, sowie 2 Hängebahnen mit Seilbetrieb für Beförderung der Rohstoffe in die Fabrikräume und eine zweite für Be- törderung der Rohstoffe aus den Schiffen unter Schutzdächer und auf Halden sind im Betrieb; 2 fahrbare Drehkräne dienen zur Entladung der Rohstoffe. An Arbeitsmasch. sind im Betriebe: 10 Kollergänge, 4 Walzwerke mit Brecher, 11 Ton- schneider. Ferner sind vorhanden: Eine grosse Schmiede u. mech. Werkstatt für Eisenkon- struktion für den Betrieb und Neubauten mit den entsprechenden Werkzeugmasch., sowie eine Tischlerei mit den erforderlichen Holzbearbeitungsmasch. zur Anfertigung von Formen und eine eigene Wasserleitung. In Stettin ca. 200 Beamte u. 1040 Arb., in Niederlahnstein ca. 30 Beamte u. 360 Arb., in Bodenbach ca. 210. 1907–1912 fanden auf allen Etablissements der Ges. grössere Neubauten bezw. Anschaffungen statt, die M. 408 317, 480 943, 495 552, 458 259, 263 659, 85 007 erforderten. Sämtliche Anlagen sind ohne Belastung. 1899 übernahm die Didier-Ges. zwecks Erweiterung ihrer Thätigkeit von der mit jetzt M. 3 750 000 Stammkapit. ausgestatteten Firma „Ver. Chamotte-Fabrik (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.“' sämtl. Anteile (damals M. 3 000 000). Diese Firma beschäftigt sich mit Herstellung von Chamottewaren u. Thonverkauf u. hat Fabriken resp. Anlagen mit wertvollen Thonlägern in Saarau, Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendorf (Schles.). ferner in Rupersdorf u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz, Haingrün, Halbstadt (Böhmen). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 ar 24 qm; dazu kommen an Tongrundstück-Besitz in Saarau und den benachbarten Dörfern 80 ha 82 ar 59 qm sowie auf anderen Tongrundstücken in Saarau und nächster Umgegend dauernd ein- getragenen Ton-Förderberechtigungen 7 ha 33 ar 60 qm. Die gewonnenen Tonmengen be- trugen in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 75 675 t. Bei Annahme dieser Durch- schnittsziffer würde der taxierte Tonvorrat auf den eigenen und fremden Tongrundstücken etwa 90 Jahre ausreichen. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch un- angetastet, da die Tonförderung zurzeit auf Pachtgruben geschieht. Für Abtret. der Ge- schäftsanteile hat die Stettiner Ges. gezahlt: M. 2 000 000 neu ausgegebener Aktien mit