Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1483 Gebr. Sixt in Waiblingen in den Besitz der Ges. übergegangen. Der Grundbesitz der Ges. setzt sich zusammen aus dem alten Waiblinger Werk an der Bahnlinie Waiblingen- Gmünd-Aalen gelegen, mit Bahnanschluss versehen, hat eine eigene Druckwasserleitung und umfasst 39 ha 50 a Areal, davon 15 ha ausgebeutet und Ackerfelder bezw. Bauplätze, das übrige Lehmfelder sind, 12 Gebäude, 3 Ring-, 1 periodischer Ofen. Werk II. Direkt am Bahnhof Waiblingen gelegen mit Geleiseanschluss u. Areal 11 ha 93 a in Waiblingen u. 1 ha 83 a in Endersbach, wovon 7 ha 50 a Ackerfelder bezw. Bauplätze u. ausgebeutet, alles übrige Lehmfelder sind, 6 Gebäude, 2 Ringöfen. Zus. 500 Arbeiter, Sommer- und Winterbetrieb. Die Firma Gebr. Sixt G. m. b. H. besteht noch als selbständige Ges., die sämtl. Anteile sind aber seit 1./1. 1901 im Besitz der Dampfziegelei Waiblingen. Jahresproduktion der beiden Werke beträgt ca. 30 000 000 gewöhnl. Mauersteine und (als Spezialitäten) Verblend- und Formsteine, Dachdeckungsmaterial. Neu aufgenommen wurde die Kunststeinfabrikation, sowie die patentierten Schoferkamine. Neben der eigenen Fabrikation betreibt die Ges. ein Handels- geschäft in Baumaterialien, wie Steinzeugröhren, Bodenbelagen u. Wandbekleidungen etc. Ausserdem ist die Ges. an der A.-G. Dampfziegelei Neckargartach beteiligt. Die Ges. litt 1908 u. 1909 unter dem Rückgang der Bautätigkeit. Die Ges. gehört dem Verkaufsverein südd. Ziegelwerke an. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1897 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu pari, und lt. G.-V. v. 10./11. 1899 um M. 200 000 (auf M. 600 000) in 200 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien, übernommen von der Württ. Vereinsbank 70 Stück zu 175 %, 130 Stück zu 160 %, letztere angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1912 um M. 200 000 (auf M. 800 000) in 200 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, angeboten den alten Aktionären zu 125 %, eingez. 25 % u. das Agio sofort, 50 % am 1./7. u. 25 % am 1./10. 1912. Hypotheken: M. 464 936. Darlehen: M. 240 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., alsdann 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Güter, Gebäude, Masch., Inventar 803 153, Lager 283 900, Debit. abz. Kredit. 315 079, Beteilig. b. fremden Unternehm. 391 110, Kassa 7860, Wechsel 1477, Postscheck 7286. – Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 464 936, Darlehen 240 000, R.-F. 173 842, Pens.- u. Unterst.-F. 12 000, Delkr.-Kto 10 000, Talonsteuer-Res. 3000 (Rückll. 1000), Bank-Kto 66 724, Div. 28 000, Vortrag 11 362. Sa. M. 1 809 867. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 29 993, Betriebskto 478 930, Unk. 89 442, Reparat. 42 890, Amortis.-F. 42 807, Arb.-Unterstütz.-F. 4489, Reingewinn 40 362. – Kredit: Vortrag 10 495, Bruttogewinn 718 420. Sa. M. 728 915. Kurs Ende 1904–1912: 155, 156, 154, 150, 149.75, –, 120, 150, 147 %. Zugelassen im April 1904; erster Kurs: 145 %. Notiert in Stuttgart. Dividenden 1896–1912: 15, 15, 12, 12, 10, 8, 10, 10, 10, 9, 10, 10, 5, 5, 5, 8, 4 %. Coup.- Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Friedr. Schofer. Prokuristen: Friedr. Rückle, Th. Braun, W. Schofer jr. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Hofrat Dr. Ed. von Pfeiffer, Stellv. Kaufm. Gustav von Müller, Herm. Ostertag, Stuttgart; Otto Sixt, Cannstatt. Zahlstellen: Eig. Kasse; Stuttgart: Württ. Vereinsbank. Chamotte- und Klinkerfabrik Waldsassen, Akt.-Ges. in Waldsassen in Bayern. Gegründet: 9./5. 1902 mit Wirkung ab 10./4. 1902; eingetr. 8./10. 1902. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. Die Magdeburger Privatbank legte in die neue A.-G. das Fabrikanwesen der falliten früheren Chamottefabrik Waldsassen samt Zubehör im Reinwert zu M. 150 000 gegen Gewährung von Aktien der neuen Ges. in gleicher Höhe ein. Zweck: Herstellung von Ton-, Porzellan- und Chamottewaren u. der Handel damit. 1906 bis 1908 Neubau eines Kammerringofens, der bis ult. 1908 M. 197 976 Kostenaufwand erforderte. Zugänge 1910 u. 1911: M. 53 940 bezw. 22 000. Die Unterbilanz erhöhte sich 1908 von M. 34 785 auf M. 84 920; 1909 ohne Verlust, 1910 auf M. 108 285 erhöht. (Sanierung S. bei Kap.) Kapital: M. 198 000 in 146 Vorz.-Aktien u. 52 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1910: M. 250 000. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1909 beschloss: 1. Das A.-K. wird zum Zwecke der Beschaffung weiterer Betriebsmittel durch Ausgabe von Vorz.-Aktien bis zum Betrage von M. 250 000 zu 100 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. vom 1./1. 1910 an, sowie des Schlussnoten- u. Aktienstemp. erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche die Aktionäre eine Zuzahlung von 50 % leisten, werden in Vorz.-Aktien durch Abstempel. verwandelt. 2. Das A.-K. wird behufs Beseitigung bezw. Abminderung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 84 570, dann Ende 1910 M. 108 285) durch Zus. legung aller nicht nach Nr. 1 in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien von 2:1 durch Abstempel. herabgesetzt. 3. Die Vorz.-Aktien erhalten eine 6 % Vorz.-Div., darauf die St.-Aktien 4 % Div., ein dann noch verbleibender Rest wird zwischen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien verteilt. Frist zur Abstempel. der Aktien, Zuzahl. wie Zus. legung 15./6. 1910. Die Durchführ. der G.-V.-B. vom 18./5. und 7./12. 1909 ergab durch Zuzahlung: auf 146 Aktien M. 73 000; durch Zus. legung: von 104 Aktien M. 52 000, Aktienstempel M. 4380,