Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1487 gegangene Bautätigkeit, die Arbeitseinstellungen auf dem Baumarkte haben den Absatz sehr ungünstig beeinflusst. Dazu sind die Preise zurückgegangen, wogegen sich die Herstellungs- kosten beträchtlich vermehrt haben; eine Besserung der Verhältnisse war sobald nicht zu erwarten. Hierzu kam der Tod des Vorstandsmitgl. Gustav Koehler und infolgedessen die Kündigung eines Kredits von M. 244 000 u. einer Hypoth. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1907 beschloss deshalb die Auflös. der Ges. und die Liquidation des Unternehmens. Die Fürsten- walder Fabrikanlage wurde an Hans Koehler für M. 210 000 verkauft, sodass die Fürsten- walder Konten in der Liquidationsbilanz vom 1./10. 1907, die einen Verlust von M. 445 875 aufwies, nicht mehr vorkamen. Die im Besitz der Ges. verbliebenen Hausgrundstücke in Berlin, Steinstr. 26, 27 u. 28 wurden anfangs 1909 verkauft u. zwar konnte dabei unter Berücksichtig. der zu zahlenden Provis. annähernd der Buchwert (M. 300 000) erzielt werden. Für die Ges. wurde hinter der auf dem Grundstücksbesitz lastenden Hypoth. von M. 194 200 eine zweite Hypoth. von M. 45 000 auf vier Jahre eingeräumt, der Rest wurde in bar regu- liert u. kam die Ges. dadurch in die Lage, im April 1909 eine erste Rückzahl. von 10 % an die Aktionäre zu leisten; auch das gesamte Warenlager bis auf einen kleinen Rest konnte 1909 verkauft werden. Eine Veräusserung des noch im Besitz der Ges. befindlichen Grund- stücks in Neuenhagen nebst der darauf befindlichen Fabrikanlage konnte noch nicht realisiert werden, doch ist inzwischen ein Teil des Grundstücks vermietet. Oben genannte Aktien- hypoth. von M. 45 000 kam Anfang 1913 an die Ges. zur Auszahl. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien Lit. B à M. 1000, von denen M. 300000 abgest. sind. Näheres über die Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Ab 20./4. 1909 kam die erste Liquidationsrate von 10 % = M. 100 zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: A.-K.-Rückzahl. 100 000, erworbene Hypoth. 45 000, Grundstück Neuenhagen 75 000, Gebäude do. 175 000, Pferde u. Wagen 100, Waren 200, Mobil. u. Utensil. 1, Wechsel 1600, Kassa 475, Kaut. 303, Debit. 28 429, Verlust 574 007. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 116. Sa. M. 1 000 116. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 572 017, Waren 34, Unk. 7842. – Kredit: Mobil. u. Utensil. 284, Zs. 2895, Miete Neuenhagen 2706, Verlust-Vortrag 574 007. Sa. M. 579 894. Kurs: Aktien Lit. B. Nr. 1–1000 wurden im April 1905 zugel. Erster Kurs 26./4. 1904: 128 %; Ende 1905– 1908: 120.25, 70, 32.25, 31 %. Ab 1./11. 1907 bis 19./4. 1909 franko Zs. notiert. Ab 20./4. 1909 versteht sich die Notiz nur für solche Stücke, auf welche die I. Rate von 10 % = M. 100 zurückgezahlt ist; vom gleichen Tage erfolgt die Notierung in Mark pro Stück; Kurs Ende 1909–1912: M. 200, 199, 150, 145. Notiert in Berlin. Dividenden 1885–1906: 5, 9, 11, 12½, 4, 6, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 2, 0, 0, 8, 8, 0 %. (Für 1901 auf M. 750 000, 1904 auf M. 800 000 A.-K.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Mich. Bock. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Anton Ephraim, William Leibholz, Berlin; Dr. Paul Rönnefahrt, Dresden. Zahlstelle: Berlin: A. Ephraim. Steingutfabrik Colditz, Akt.-Ges. in Colditz. Gegründet: 12./7. bezw. 2./9. 1907 mit Wirkung ab 1./6. 1907; eingetr. 13./9. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1909/10. Die Ges. erwarb die Fabrik und die Immob. der Firma Karl Aug. Zschau in Colditz für M. 400 000 abzügl. M. 100 000 Hypoth. Diese M. 300 000 werden mit M. 200 000 in Aktien u. M. 100 000 in bar vergütet. Bewertet wurden bei der Übernahme das Tonlager mit M. 250 000, das Fabrikareal mit M. 26 000, die Gebäude mit M. 54 000, Immob. u. Aussenstände mit M. 70 000. Zweck: Übernahme u. Fortführung des unter der Firma Karl Aug. Zschau in Colditz bestehenden Geschäfts, Fabrikation u. Vertrieb von Steingut und anderen Tonwaren sowie ähnlichen Artikeln, auch Betrieb und event. Erwerb damit zusammenhängender Geschäfte und anderer Unternehmungen bezw. Beteiligung an solchen. Die Ges. nahm 1908/09 eine erhebliche Erweiterung des Unternehmens und den Neubau einer Fabrik vor, um die vorhandenen umfangreichen u. wertvollen Tonlager zweckentsprechend ausbeuten zu können. 1911 weitere Bauten u. Neuanschaff. mit M. 81 326, ebenso 1912 mit ca. M. 100 000 Kostenaufwand. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000. Die G.-V. v. 30./3. 1912 beschloss Erhöh. um M. 300 000, div.-ber. ab 1./7. 1912, angeboten zu pari M. 140 000 den alten Aktionären u. M. 160 000 einem Konsort. Hypotheken: M. 350 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Fabrikgrundstücke 58 781, Brückengrundstück 10 784, Gebäude 540 620, Inventar 17 183, Masch. 176 824, Gleisanlage 37 991, Seilbahn 30 364, Elektrizitätsanlage 12 055, Dampfheizung 29 976, Tonfelder 232 872, Tongruben-Inventar 1, Modelle u. Formen 1, Druckplatten 1, Kassa 1166, Wechsel 15 520, Bankkto 11 376, Reichsbank- giro-Kto 1005, Postscheck-Kto 123, Postsparkassen-Kto 88, Gemeindegirokto 63, Effekten 2937, Debit. 257 012, Material 37 484, Kohlen 2991, Ton 1047, Tongrabe-Kto 450, Kapsel-Kto 1, Waren 141 625. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 350 000, Kredit. 100 346, R.-F. 14 175, Talonsteuer-Res. 2000, Gewinn 153 824. Sa. M. 1 620 346. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 651 176, Geschäfts-Unk. 184 372, Abschreib. 113 743, Kontokorrent-Kto 14 438, Gewinn 153 824 (davon R.-F. 9824, Talonsteuer