Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1497 R.-F. 9754, Kantinenbau 22 592 (Rückl.), Lombard-Darlehen 500, Kredit. 12 258, Gewinn- Vortrag aus 1911 11 000, Gewinn 1912 169 583. Sa. M. 1 144 809. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 35 221, Instandhalt. u. Ern. 14 367, allg. Betriebskosten 5061, Hypoth.-Zs. u. Abtrag 7037, Versich. 14 240, Steuern 4749, Verluste 135, Unterstütz. 1367, Rückstell. für neues Messlokal 6000, Zuschuss für Lohnnachzahl. u. die Arb.-Notkasse 3000, do. für Angestelltenversich. 2000, Div. 75 000, Rückl. auf R.-F. 8479, Spez.- R.-F. (Familienunterst. im Kriegsfall) 31 103, Tant. 10000, Lohnnachzahl. 19000, Gehaltsnachzahl. 6000, Vortrag 15 000. – Kredit: Vortrag 11 000, Bruttogewinn 251 763. Sa. M. 262 763. Dividenden 1910–1912: 8, 10, 10 %. Direktion: Komm.-Rat Max Roesler, Albert Roux. Aufsichtsrat: Vors. Finanzrat Herm. Schraidt, Coburg; Fabrikdir. Nik. Dorst, Oberlind; Rechtsanwalt Dr. Friedr. Bretzfeld, Coburg. Prokuristen: Frau Komm.-Rat Theodore Roesler, Fräulein Elsa Roesler, Betriebsleiter Walter Puritz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Coburg: Schraidt & Hoffmann. Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegründet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Errichtung u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik und einer Glashütte in Sörnewitz. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Haupt- sache auf die Herstellung von Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarni- turen, die Porzellanfabrik fertigt gleichfalls wesentlich Gebrauchsgeschirre und die Abteilung Glas Hohl- und Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellan- fabrik und Glashütte, von denen die beiden letztgenannten im J. 1905 neu errichtet worden sind, liegen nahe beieinander am Bahnhof Neu-Sörnewitz und besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund und Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die Brandkasse der drei Fabrikanlagen beträgt zus. M. 983 310; die von Sachverständigen aufgenommene Taxe dieser Grundstücke und der baulichen Anlagen, jedoch ausschliesslich der Dampfkessel-, Maschinen- und Gleisanlagen, beträgt M. 1 679 490. Das gesamte lebende und tote Inventar des Unternehmens, als ma- schinelle Einrichtungen, Apparate, Utensilien usw., sowie die Roh- und Betriebsmaterialien aller Art sind für insgesamt M. 1 998 000 versichert. Die maschinellen Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmaschine von 350 HP mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heigzfläche, b) bei der Porzellanfabrik: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 60 qm Heizfläche, c) bei der Glashütte mit 3 Öfen: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Zugänge auf Anlage-Kti und Anschaffungen in allen 3 Abt. erforderten 1907–1912 M. 205 196, 186 753, 137 341, 95 865, 118 974, ca. 100 000. Arb.-Zahl über 1300. Die Abt. Porzellan hat 1907 mit einer Unterbilanz von M. 158 001 einschl. Abschreib. gearbeitet; dies veranlasste die Verwalt., die Fabrikation von Porzellan einzustellen; diese Abteil. soll verkauft werden. Die Umwandlung des Betriebes zur Steingutfabrikation erforderte nur einen unbedeutenden Kostenaufwand. Der Reingewinn für 1908 M. 65 017 wurde nicht verteilt, sondern vorgetragen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1900 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000 u. zwecks Rück- zahlung von Hypoth.-Schulden lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre, von einem Konsortium zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1906 zwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörnewitzer Glashütten-A.-G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000 in 500 ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien. Die Erwerbung der Porzellanfabrik Sörnewitz und der Sörnewitzer Glashütten ist unter Rückwirkung ab 1./1. 1906 und zwar derart erfolgt, dass die Liquidation der beiden aufgenommenen Ges. ausgeschlossen wurde. Von den 500 neuen Aktien sind 200 Stück den Aktionären der Porzellanfabrik Sörnewitz, deren A.-K. M. 400 000 betrug, und 250 Stück den Aktionären der Sörnewitzer Glashütten, deren A.-K. M. 500 000 betrug, zum Umtausch, und zwar eine Aktie der Steingutfabrik gegen je zwei Aktien der Porzellanfabrik bezw. Glashütte unter Vergütung von 40% Zinsen für je nom. M. 1000 der letztgenannten Aktien auf das Jahr 1906, gewährt worden, während die restlichen 50 neuen von einem Konsort. zu 105 % übernommen und bar bezahlt worden sind. Der Fusionsgewinn von M. 345 863 wurde mit M. 303 482 zu a. o. Abschreib., mit M. 28 665 zur Erfüllung des R.-F. u. mit M. 13 715 zur Überweisung auf Delkr.-Kto verwendet. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./10. 1906, rückzahlbar zu 102 %. 500 Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000, 500 (Nr. 501–1000) à M. 500 jlautend auf den Namen der Dresdner Fil. der Deutschen Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von mind. 1½ % u. ersp. Zs. im Sept. auf 31./12.; ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf den Fabrikgrundbesitz in Sörnewitz zugunsten obiger Bank. Der Erlös der Anleihe diente zur Abstossung von Hypoth. sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie Div. Kurs in Dresden. Ende 1907–1912: 99.70, 100, 100.10, 100.25, –, 99.75 %. Eingeführt daselbst am 1./5. 1907 zum ersten Kurse von 101 %.