Porzellan-Fabriken. 1509 des Gewinnerträgnisses i. J. 1907 ist in der Hauptsache auf die schwierigen Arbeiterverhältnisse, die Erhöhung der Löhne und die Verteuerung der Rohmaterialien, insbesondere aber auf den schlechteren Geschäftsgang in den Monaten Nov. u. Dez. zurückzuführen. 1908 wurde infolge der Betriebseinschränkung, bedingt durch die ungünstigen Brancheverhältnisse, ein Brutto- gewinn von M. 320 702 erzielt. Nach Abzug aller Unk. mit M. 306 398 und der Abschreib. mit M. 120 018, ergab sich ein Verlust von M. 105 713, der nach Aufzehrung von M. 78 849 Reserven mit M. 26 864 vorgetragen wurde u. sich 1909 um M. 43 759 (auf M. 70 624) er- höhte, da die ungünstigen Verhältnisse von 1908 anhielten. 1910 hat sich die Marktlage etwas gehoben, sodass die Beschäftig. in beiden Werken befriedigend war; die Abschreib. (M. 114 965) sowie die Unterbilanz aus 1909 (M. 70 624) konnten verdient werden, seit 1911 ist die Div.-Zahlung wieder aufgenommen worden. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. Vereinbar. der Gründer v. 14./4. 1898 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1900 voll div.-ber. Aktien, vollgezahlt zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1898 seit 22./3. 1900; ferner erhöht zwecks Erwerb der Lehmann'schen Porzellanfabrik in Arzberg lt. G.-V. v. 2./6. 1903 um M. 600 000 (auf M. 1 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, begeben zu pari zuzügl. 1.828 % Agio nebst 4 % Zs. seit 1./1. 1903, angeboten den Aktionären 1: 3 v. 14.–28./9. 1904 zu 125 % nebst 4 % Zs. ab 1./1. 1903. Hypotheken: M. 39 757 auf Schönwald zu 4½ % (urspr. M. 100 000). Tilg. mit 2 % bis 1919, seitens der Gläubiger unkündbar, Hypoth. seitens der Ges. jederzeit mit 6 monat. Frist kündbar. Prioritäts-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1905 zur Deckung von Neubau-Unk., Tilg. von M. 215 338 Hypoth. auf Arzberg u. Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. mit jährl. ca. M. 20 000 ab 1906 durch Verlos. im Juli auf 31./12. Die Anleihe ist auf dem Arzberger Etabliss. an I. Stelle sichergestellt. In Umlauf ult. 1912 M. 839 000. Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5, höchstens 10 % z. R.-F., alsdann bis 4 % Div., bis zur Hälfte kann der Rest vom A.-R. zur Verwendung in das Unternehmen zurückgestellt werden, vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R., wenn keine ausserord. Abschreib. und Rückl. beschlossen werden, 15 % wenn sie beschlossen werden, jedoch keines- wegs mehr wie im ersteren Falle, der Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil. 1 304 515, Arbeiter- Wohnhaus 117 428, Dampfheiz.-Anlage 34 008, Masch. 149 628, elektr. Anlage 29 421, Bahngleise 146 009, do. Grundstück 123 720, Utensil. 53 316, Formen u. Modelle 40 427, Pferde u. Wagen 7341, Muster 1, Effekten 17 902, Kassa 6275, Wechsel 11 294, Debit. 526 057, vorausbez. Versich. 17 527, Waren 499 782, Material. 139 612. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Prior.-Anleihe 839 000, do. Tilg.-Kto 3060, do. Zs.-Kto 5490, Hypoth. 39 757, Stempel-R.-F. 15 000 (Rückl. 5000), R.-F. 22 682 (Rückl. 10 202), Talonsteuer- Res. 8000 (Rückl. 3000), Kredit. 215 262, Bank für Thüringen 323 297, Div. 64 000, do. unerhob. 340, Tant. an Dir. 5700, Vortrag 82 682. Sa. M. 3 224 272. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Skonti, Gehälter, Reisen, Diäten, Provis. etc. 228 534, Steuern, Krankenkasse-, Invaliditäts- u. Pensionskasse- Beiträge 32 045, Reparat. 37 651. Zs. 67 403, Abschreib. 113 043, Reingewinn 170 585. – Kredit: Vortrag 68 555, Waren 565 623, Miete 13 498, Oekonomie-Unk. 822, Skonto 543, Eingang auf abgeschrieb. Forder. 220. Sa. M. 649 264. Kurs Ende 1901–1912: 106.40, 125.25, 170, 216, 214.50, 155, 114, 93, 84, 82.30, 102, 84.25 %. Eingef. durch die Mitteld. Creditbank im Mai 1901; erster Kurs 20. 5. 1901: 122 %. Seit Mitte April 1904 sämtl. Stücke lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden: 1898–99: 9, 9 % (auf M. 800 000); 1900 –1902: 9, 7, 8 % (auf M. 1 000 000); 1903 bis 1912: 10, 12, 11, 9, 4, 0, 0, 0, 2, 4 % (auf M. 1 600 000). Coup. Bae 4 J. (K.) Vorstand: Otto Bergner, Schönwald; Edmund Krüger, Arzberg. Prokuristen: Emil Kispert, H. Zschoeckner. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp, Meiningen; Stellv. Geh. Komm.-Rat Louis Strupp, Frankf. a. M.; Privatier Ferd. Wendriner, Nürnberg; Dir. Dr. Hans Heubach, Klosterveilsdorf; Bank-Dir. H. Keller, Leipzig; Rentier Paul von Weech, Ilfeld; Gen.-Dir. Komm.-Rat Karl Potzler, Kahla. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp u. deren Filialen; Berlin: Mitteld. Creditbank; Dresden: Gebr. Arnhold; Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft in Selb. Oberfranken, Filialen in Kronach u. Marktredwitz. Gegründet: 28./8. 1897 mit Gültigkeit ab 1./1. 1897; eingetr. 20./9. 1897. Zweck: Übernahme und Fortführung der zu Selb u. Kronach unter der Firma Ph. Rosen- thal & Co. bestehenden Porzellanfabrik nebst Porzellanmalerei. Die Fabrikation erstreckt sich in der Hauptsache auf Gebrauchsgeschirre, wie Tafel- u. Kaffee-Service für Inland u. Export. In Selb werden ausserdem künstlerische Porzellane in einer besonders hierfür ge- schaffenen Abteil. angefertigt. Ferner besteht in Selb eine elektrotechn. Abteil., die sich insbes. mit der Herstell. von Hartporzellan für elektrotechn. Hochspannungszwecke befasst. Die zum Betriebe nötige Kraft wird durch 4 Dampf-Masch. mit zus. 545 PS erzeugt, während weitere ca. 45 PS auf Elektromotoren kommen. Infolge G.-V.-B. v. 12./11. 1901 fand die Erwerb.