Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1521 Im Okt. 1911 schloss die Siemens-Ges. eine Interessen-Gemeinschaft mit der Glasfabrik C. Scharff in Gleiwitz. Diese Firma wurde in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, wovon die Siemens-Ges. M. 280 000 Anteile übernahm mit Optionsrecht auf die restl. Anteile. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Etablissements der Fabrik feuer- u. säurefester Produkte A.-G. in Vallendar (S. oben) lt. G.-V. v. 30./12. 1901 um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Dieselben, welche für 1902 eine 4 % Verzins. erhielten u. ab 1./1. 1903 voll div.-ber. sind, wurden der Konkursverwalt. der Vallendarer Ges. zum Ausgabekurse von 115 % überlassen u. von dieser seitens eines durch die Berliner Handels-Ges. vertretenen Konsort. zu 180 % übernommen; letzteres bot sie den Siemens-Aktionären 9:1 v. 17./2.–8./3. 1902 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1902 an. Agio mit M. 118 029 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 11 000 000) in 1000 Aktien, hiervon div.-ber. 759 Stück ab 1./1. 1910, 241 Stück ab 1./1. 1911, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 200 % mit der Verpflichtung, nom. M. 356 000 Aktien zum Übernahmepreis der Ges. für die Veräusserer. der sämtl. Aktien (K 1 250 000) der Grazer Glasfabrik A.-G. zur Verfüg. zu stellen, die restl. M. 644 000 Aktien aber bestmöglichst zu verkaufen und an die Ges. drei Viertel des nach Ersatz der Unk. u. Abdeckung aller Spesen verbleibenden Gewinns abzuführen. Für jede der 6250 Grazer Aktien à K 200 wurden je K 212 gezahlt. Die Grazer Aktien stehen mit M. 952 212 zu Buch. Agio d. Emiss. v. 1910 mit M. 1 211 099 in R.-F. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./12. 1901, rück- zahlbar zu 103 %, 6000 Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. 1./10. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. ab 1906 vorbehalten. Die Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt, der Schuldner hat sich nur verpflichtet, vor völliger Tilg. oder Sicherstellung keine neue Anleihe mit besserem Recht aufzunehmen. Zahlst. wie bei Div. ausser Berlin: Koenen & Co.; ferner Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co. Verj. der Stücke u. Coup. nach gesetzl. Bestimmung. Den Besitzern der Teilschuldverschreib. der Vallendarer Ges. wurde der Umtausch ihres Besitzes gegen vor- stehende Schuldverschreib. der Siemens- Ges. angeboten und von ihnen bis auf einen ge- ringfügigen Betrag vollzogen. Ende 1912 in Umlauf M. 5 070 000. – Kurs in Berlin Ende 1902–1912: 105, 104.75, 104.40, 104.60, 104.50, 102.50, 103, 104.40, 103.90, 103, 101 %. Zugel. M. 6 000 000 am 2./7. 1902. Erster Kurs 9./7. 1902 104.20 %. Auch notiert in Dresden (hier zugelassen Ende Okt. 1902). Hypotheken (Ende 1912): M. 467 000 auf Dresdner Grundstücken etc. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (1902 erfüllt), bis 4 % Div., vom Übrigen nach Abzug der sonst. Dotierungen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 2 396 112, Fabrikgebäude 2 875 227, Wohngebäude 3 038 443, Ofen u. Ofenmaterial 1 955 205, Bahnanlagen 267 213, Kraft- u. Lichtanlagen 107 611, Wasserleit.- do. 161 613, Masch. 1 162 379, Pferde u. Wagen 36 663, Utensil. 661 935, Steinbrüche u. Gruben 204 947, Material. 51 280, Emball. u. Packmaterial 58 057, Gemenge 426 452, Feuerung 131 920, Waren 3 030 980, Kassa 45 946, Wechsel 187 521, Effekten 1 555 263, Kaut. bei Bahnen u. Behörden 176 884, Debit. 4 578 499, Hypoth. 152 500. – Passiva: A.-K. 11 000 000, Teilschuldverschreib. 5 070 000, do. Tilg.-Kto 1030, do. Zs.- Kto 114 637, R.-F. 2 216 933, do. II 124 270, Talonsteuer-Res. 20 000, Hypoth. 467 000, Kredit. 1 984 038, Pens.- u. Unterst.-F. 73 100, Beamten-Pens.-Kasse 102 497 (Rückl. 20 000), unerhob. Div. 4875, Owens Patent-R.-F. 75 000, Dubiose 175 147. Div. 1 650 000, Tant. an A.-R. 78 159, Grat. 15 000, Arb.-Pens.-Kasse 20 000, Vortrag 70 970. Sa. M. 23 262 660. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 543 373, Beiträge f. Arb.-Hilfskassen 193 534, Anleihe-Zs. 228 150, Skonto u. Zs. 184 283, Verluste u. Res. für Verluste 84 172, Abschreib. 1 046 691, Verbrauch u. Reparat. 529 221, Reingewinn 1 854 130. – Kredit: Vortrag 56 465, Gewinn aus sämtl. Unternehm. u. Beteilig. 5 552 206, Agiogewinn auf fremde Valuten 54 885. Sa. M. 5 663 557. Kurs Ende 1891–1912: In Berlin: 142.25, 160, 164.50, 188, 195, 209.75, 224.50, 247.50, 251.60, 254, 239.75, 253.50, 287, 260.25, 27 1.75, 264.50, 260.25, 253.25 269.75, 261, 249, 230.75 % — In Frankf. a. M.: 145, 161, 164.20, 186.30, 197, 207, 224, 247, 249, 253, 238, 254.20, 284.20, 263, 270, 264, 262, 253, 279, 263, 250, 225 %. Aufgel. 25./10. 1888 zu 155 %. – In Dresden: 143.50, 160, 164, 186, 194, 209, 224, 246, 249, 252, 235, –, –, –, –, –, –, –, –—, –, –, – %. –— Auch notiert Leipzig. Dividenden 1888–1912: 11, 12, 12, 11, 11, 11, 11, 11½, 12½, 14, 15, 17, 18, 18, 18, 14, 14, 15, 16, 16, 16, 15, 14, 14, 15 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat R. Liebig, Dresden; R. Dieterle, Neusattl. Prokuristen: Ludw. Zimmer, Max Manecke, Rich. Stürmer, Friedr. Ullrich, F. Ratschke, Carl Jäckel, Conrad Matthaes, K. W. Lippold, J. A. Meichsner, Rob. Buschenhagen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat M. Winterfeldt, Stellv. Geh. Oberfinanzrat Bank-Dir. von Klitzing, Berlin; Ober-Justizrat Dr. Ant. Rudolph, Rentier Max Beyer, Dresden; Ing. Friedr. Siemens, Berlin. Zahlstellen: Dresden u. Neusattl: Gesellschaftskassen; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind.; Dresden: Dresdner Bank, Deutsche Bank; Elberfeld, Köln u. Düsseldorf: Berg. Märk. Bank. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 96