1526 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Dividenden: Aktien 1889–92: 8, 8, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1893–97: 0, 0, 7½, 12, 15 %; St.-Aktien 1893–97: 0, 0, 0, 0, 4½ %; gleichberechtigte Aktien 1898–1912: 15, 14, 14, 1..16, 14 8, 8, 15, 1, 22 % OGsuß -Yer, 9. (K) Direktion: M. Grossbüning. Prokuristen: Oskar Dörr, Fritz Merten, Ober-Ing. Erich Rothe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln; Stellv. Bankier Dr. Fritz Eltz- bacher, Berlin; Dr. jur. Paul von Mallinckrodt, Haus Wachendorf:; Dr. Karl Joest, Haus Eichholz b. Sechtem; Bank-Dir. Komm.-Rat Alb. Heimann, Justizrat Dr. V. Schnitzler. Zahlstellen: Für Div.: Schalke: Eig. Kasse; Cöln, Berlin, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: A. Levyv. Actien-Gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye in Düsseldorf-Gerresheim mit Zweigfabriken in Hörstel, Porta b. Minden, Kreuznach, Brackwede, Minden, Büdingen, Lippstadt u. Loitz. Gegründet: 21./12. 1888, eingetr. 30./12. 1888. Übernahme der Glashüttenwerke von Ferd. Heye in Gerresheim ab 1./1. 1888 für M. 6 753 891. Zweck: Betrieb von Glashüttenwerken. Spezialität: Flaschenfabrikation, Korbflechterei, Flaschenverschluss- u. Strohhülsenfabrik, Glasfalzziegel u. Glasbausteine; in Gerresheim seit 1904 auch Fabrikat. von Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas; Bau u. Betrieb von Ziegeleien. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Flaschenfabriken an. 1898 wurde die Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann samt Grundbesitz, Niederlass. in Leipzig etc. für M. 1 640 000 plus M. 80 000 für Debit. erworben, wofür nom. M. 600 000 in neuen Aktien à 120 % u. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1899 gewährt wurden. 1899 Pachtung der Kreuznacher Glashütte auf 15 J. mit Kaufrecht, 1904 auf 10 J., also bis 1923 verlängert, jährl. Pachtpreis M. 39 600. 1901 Ankauf der Glasfabrik Teutoburg W. Gössling & Sohn in Brackwede (Westf.) für M. 1 100 000, wozu M. 159 212 für Vorräte kamen. Der Kaufpreis wurde ohne Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 600 000 4 % Teil- schuldverschreib. und für den Rest durch Entnahme aus den flüssigen Mitteln der Ges. gedeckt. 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden für M. 180 000 und Ausbau dieses Werkes mit weiteren M. 170 000, beide Beträge aus flüssigen Mitteln der Ges. Die Anlagen setzen sich zur Zeit zus. aus: 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn belegen, mit 10 Wannen für Flaschenfabrikation mittels Handbetrieb u. 2 Wannen zur Her- stellung von Drahtglas, Rohglas u. Ornamentglas, sowie 8 Owens-Masch. für Masch.-Flaschen- fabrikation; Tonmühle u. Tonwarenfabrik; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 8500 m, 101 ha 17 a Grundbesitz u. 1012 Arb.- u. Beamtenwohnungen, Strohhülsen- u. Flaschenverschluss- fabrik, Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas. 2 Porta Westfalica, kurz vor Minden an der Bahn an schiffbaren Weser belegen; mit 5 Wannen, Rangier- u. Anschlussgeleise, 16 ha 83 a Grundbesitz u. 209 Arb.-Wohnungen. 3) Hörstel i. W., nahe am Bahnhof Hörstel belegen, mit 1 Wanne; Anschlussgeleise, ca. 8,25 ha Grundbesitz, 33 Arb.-Wohn. u. 1 Beamtenwohnhaus. 4) Kreuznach, 4 Wannen, Bahnanschluss, 43 Arb.-Wohnungen. Die Kreuznacher Fabrik ist von den Gerresheimer Werken nur erpachtet und besteht als A.-G. weiter. Eigener Grundbesitz 0.048 ha. 5) Brackwede, Fabrik Teutoburg. Spezialitäten: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissglas, Glaskugeln, Glasbausteine. 2 Wannen, 2 Hafenöfen u. Bahnanschluss. Grundbesitz 5 ha 78 a, 78 Arb.-Wohnungen. 6) Die frühere Glasfabrik Gernheim b. Minden, 5 ha 76 a 18 qm Terrain, mit aufstehenden Gebäuden, 1902 für M. 28 000 erworben. An Bahn u. Weser gelegen. 7) Die Glasfabrik Wittekind bei Minden, Anschlussgeleis, auch an der Weser gelegen. 1 Wanne, Demyohns- u. Ballonfabrikation mit eigener Beflechtungsanstalt. 4 ha 79 a Terrain, 65 Arb.-Wohnungen. 8) Glashütte Büdingen, erworben Mitte 1908 für M. 700 000, ausserdem für Vorräte M. 82 980 bezahlt. 2 Wannen, 44 Arb.-Wohnungen, Bahnanschluss, Grundbesitz ca. 3 ha. 9) Glashütten Lippstadt i. W. u. Loitz i. Pr., erworben im Okt. 1911 für M. 450 000, welcher Kaufpreis zum grössten Teil durch Übernahme von Hypoth. gedeckt wurde. Die Glasfabrik Loitz wurde stillgelegt. In Lippstadt: 1 Wanne, 38 Arb.-Wohnungen, eigenes Anschlussgleis, Grundbesitz 4 ha 65 a 38 qm. In Loitz: 1 Hafenofen, 21 Arb.-Wohnungen, Anschlussgleis u. Wasseranschluss (Peene), Grundbesitz 6 ha 68 a 23 qm. Ausser den gepachteten Kreuznacher Wannen hat die Ges. jetzt im ganzen 28 Glas- schmelzöfen in Betrieb. Zahl der Arb. im ganzen ca. 5500. Gesamtgrundbesitz Ende 1912 154,67 ha. Die Anlagen erfuhren 1906–1912 einen Zugang von ca. M. 600 000, 342 800, 610 871, 10 623, 250 700, 524 080, ca. 800 000, ausserdem erforderten Reparat.- u. Unterhalt.- Kosten M. 638 543, 680 166, 701 253, 603 293, 596 509, 660 467, 982 312. Für Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser wurden bis Ende 1912 rund M. 2 138 658 aufgewandt. Die a. o. G.-V. vom 23./11. 1907 beschloss die Beteiligung an der Ges. zum Erwerb der Owens-Patente, des einzigen Verfahrens, welches die Handarbeit in der Flaschenfabrikation wirklich auszuschalten vermag. Der auf die Gerresheimer Ges. entfallende Gesamtanteil (zahlbar in 10 Jahren) dürfte mit Zs. höchstens M. 2 000 000 betragen. Mit der Fabrikation