530 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Pleg Oldenburgische Glashütte A.-G. zu Oldenburg i. Grossh. Gegründet: 1885. Zweck: Glasfabrikation besond. Fabrikat. von Flaschen. Die Ges. besitzt Schiffe u. Schlepper. Produktion Oldenburg 1902–1912: Jährl. 24 000 000 bis 30 000 000 Flaschen. Die a. o. G.-V. v. 6./12. 1907 beschloss Beteilig. an der Ges. zum Erwerb der Owenschen Patente zur mechan. Herstellung von Flaschen; die Einricht. nach diesen Patenten ist 1910/11 geschaffen worden. Die a. o. G.-V. v. 2./5. 1908 genehmigte den Ankauf der Flaschenfabrik A. Lagershausen in Stadthagen mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 13 000 000 Flaschen. Die Zahlung des Kaufgeldes wurde teils in Aktien, teils in Schuld- verschreib., teils in bar entrichtet. Anfang 1909 erfolgte der Erwerb der Glashütte Hildburg- hausen von Ried & Co. mit einer Produktionsfähigkeit von ca- 6 000 000 Flaschen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 850 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./5. 1908 zwecks Ankauf der Flaschenfabrik der Firma A. Lagershausen in Stadthagen (s. oben) und behufs technischer Verbesserungen um M. 650 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, hiervon angeboten den alten Aktionären M. 242 000 7: 2 vom 4./5.–1./6. 1908 zu 103 %. Die Flaschenfabrik A. Lagershausen erhielt M. 408 000 zu 140 %. Agio mit M. 153 388 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 25./7. 1913 beschliesst weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 2 000 000) zwecks Erwerb einer Glashütte. Anleihen: I. M. 105 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 500. II. M. 750 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1908, Stücke à M. 1000 u. 500. Tilgung ab 1./7. 1908. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 630 000. Sichergestellt auf Werke in Olden- burg u. Stadthagen. III. M. 225 000 in 4½ % Schuldverschreib., aufgenommen 1909 auf die Fabrik in Hild- burghausen. In Umlauf Ende 1912: M. 198 000. Ausserdem lasten auf Hildburghausen M. 205 005 Hypoth. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Glashütten Oldenburg, Stadthagen u. Hildburghausen inkl. Bahnanschlüsse. u. Hafenanlage 965 197, Arb.- u. Beamtenwohn. 678 244, Inventar 65 168, Feldbahn 3, Rhederei 9194, Öfen u. Owensmasch. 324 775, Masch. 54 752, Lichtanlage 6, Mobil. 9, Wasserleitung 3, Pferde u. Wagen 3, Transportanlage 42 323, Kassa 4258, Wechsel 65 312, Effekten 123 002, Feuerversich. 11 649, Glaslager in Oldenburg, Stadthagen u. Hildburg- hausen 313 771, Material. 179 518, Debit. 832 894. – Passiva: A.-K. 1 500 000, 4 % Anleihe 1898 105 000, 4½ % do. 1908 630 000, do. 1909 198 000, Hypoth. Hildburghausen 200 773, R. -F. 253 388, Res. f. unvorhergesehene Fälle 100 287, Beamten-Unterst.-F. 33 617, Tant. 14 590, Div. 150 120, Kredit. 415 469, Vortrag 68 838. Sa. M. 3 670 085. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. sowie vertragsm. Gewinnanteile des Vorst. u. der Beamten 206 157, Steuern u. Sporteln 14 970, Invalid.- u. Altersversich. 10 619, Krankenversich. 11 380, Unfallversich. 9632, Abschreib. 194 958, Effekten-Kursverlust 4820, Zs. u. Diskont 34 402, Tant. 14 590, Div. 150 000, Vortrag 68 838. – Kredit: Vortrag 36 231, Betriebsüberschüsse in Oldenburg, Stadthagen u. Hildburghausen 684 139. Sa. M. 720 370. Dividenden 1887–1912: 6, 8, 8, 9, 9, 4, 0, 1, 5, 8, 5, 7, 6, 10, 20,20, 9, 5, 4½, 9, 9, 4, 4, 4, 6, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: C. Dinklage, Oldenburg; Karl Lagershausen, Stadthagen; Wilh. Götting, Hildburghausen. Prokurist: Arnold Hümmerich. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Jaspers, W. Fortmann, L. Klingenberg, Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank. Glashüttenwerke Adlerhütten A.-G. in Penzig bei Görlitz. Gegründet: 2./12. 1896; eingetr. 23./2. 1897 in Görlitz. Übernahme der Firma Glashütten- werke Adlerhütten H. Mayer & Co. in Penzig u. Berlin. 1901 erfolgte Übernahme der Fabrik von Sievert & Co. G. m. b. H. in Deuben bei Dresden. 1904 Erwerb. der Fabrik C. in Penzig. Der Betrieb der Fabrik in Deuben wurde 1904 eingestellt, dann die Fabrik ab 1./7. 1905 verpachtet u. endlich 1908 zum Buchwert verkauft. Zweck: Handel u. Fabrikat. von Glaswaren. Gegenwärtig befasst sich die Ges. mit der Fabrikation und dem Verkauf folgender Artikel: Glaswaren für pharmaceutischen, chemischen, technischen u. elektrotechnischen Bedarf, Pressglas, Hohlglas, Schleifglas, Konserven- u. Ver- packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Gesamtumsatz 1903–1909; 1 332 949, 1 590 810, 1 830 807, 2 021 572, 2 273 380, 2 279 017, 2 334 057. 1910–1912 weitere Zunahme des Absatzes. Ca. 25 Beamte, 950 Meister u. Arb. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschen- fabriken in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H.“ in Berlin beteiligt ist. Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adlerhütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungsziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 11 ha 39 a 47 qm. Davon sind 2 ha 25 a 34 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 27 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser mit insgesamt 112 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 3 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 2 Wannen