Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1531 (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Pengig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Uberlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1910–1912 ca, M. 90 000, ca. 150 000, ca. 85 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil. 1 023 596, Elektrizitätswerk 270 000, Ham- burger Lagerhaus 1, Masch. 41 930, Formen 1, Wannen u. Öfen 1, Hütteninventar 1, elektr. Licht- und Kraftanlage 13 983, Kontorutensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 31 178, Pferde u. Wagen 1, Material 56 883, Waren 185 810, Kassa 638, Wechsel 110 108, Debit. 970 331, Kaut. 21 342. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 143 233 (Rückl. 16777), Delkr.-Kto. 33 089, Talonsteuer-Res. 8000, Kredit. 160 597, Bürgschafts-Kto 18 000, Res. für Umbauten 20 000, Div. 260 000, do. alte 220, Unterst.-F. 5000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 27 694, do. an A.-R. 20 606, Vortrag 29 368. Sa. M. 2 725 810. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Handl.-Unk. 1 988 585, Abschreib. 136 259, Rückstell. auf Delkr.-Kto 15 000, Res. f. Umbauten 20 000, Talonsteuer-Res. 4000, Gewinn 359 447. – Kredit: Vortrag 23 906, Waren 2 468 667, Zs. 19 774, Lizenzen 1462, Elektrizitäts- werk-Uberschuss 9482. Sa. M. 2 523 292. Kurs Ende 1909–1912: 161, 184, 181, 171 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs am 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1896–1912: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 9, 9, 10, 11, 11, 13 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) 141 Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Franz Weberbauer (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Bank- prokurist Dr. Alfr. List, Dir, Friedr. L. Keppler, Berlin; Moritz Baumann, Berlin; Komm.- Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart; Doertenbach & Co. G. m. b. H. 0 3 3 dee 5 * 0 W. Hirsch Aktien-Gesellschaft für Tafelglasfabrikation in Radeberg i. S. mit Zweigniederlassung in Schmölln i. S. Gegründet: 2./5. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 5./6. 1899. Ubernahmepreis M. 973 821. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Betrieb der der Firma W. Hirsch zugehörigen Tafelglasfabriken in Radeberg u. Schmölln. Die Schmöllner Anlagen wurden 1900 bedeutend erweitert und zu diesem Zwecke ein ca. 11 000 qm grosses Areal erworben. 1906 wurden sämtliche 5 Schmelzöfen und ein Streckofen in Radeberg umgebaut und in Schmölln beide Schmelzöfen vergrössert, auch ein Doppelstreckofen und 2 Trommeln neu gebaut. Zugänge hierffir u. für sonstige Anlagen zus. M. 63 795; 1907–1912: M. 27 922, 32 405, 49 125, 10 711, 59 668, 97 570. Das Betriebsjahr 1907 erbrachte der Ges. einen Verlust von M. 59 159 Zur Deckung dieser Unterbilanz standen M. 38 306 Reserven zur Verfügung und es mussten infolgedessen M. 20 853 Verlust auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Verwalt. führte den Verlust auf höhere Preise für Rohmaterialien etc. zurück, während sich bei gleichzeitiger Überproduktion die Verkaufspreise direkt verlustbringend gestalteten. Im Nov. 1907 gelang es einen Verein sächs. Tafelglashütten G. m. b. H., Dresden, zu gründen, dem unmittelbar die Gründung eines Vereins deutscher Tafelglashütten G. m. b. H. in Cassel, folgte. Letzterer Verein umfasste 95 % der deutschen Tafelglasproduktion u. es konnten Preiserhöh. durchgeführt werden; ab 1./8. 1912 sind beide Vereine in Liqu, getreten. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./3. 1901 um M. 150 000 (auf M. 750 000) in 150, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu 110 % an die Vorbesitzer. Hypotheken: M. 244 500 (Ende 1912) nach Zurückzahl. von M. 101 000 aus verschafftem Bankkredit 1902. Die Hypoth. lasten auf dem Radeberger u. Schmöllner Besitz der Ges., sind mit 4, 4 u. 4½ % verzinsl. u. zu verschied. Terminen mit gleichmässigen Rechten für beide Teile mit 3 bezw. 6monat. Frist kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.