1536 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. des Berliner Hauses) im Gesamtwerte von M. 2 854 172, nach dem Stande der Bilanz der genannten Firma v. 1. 10. 1909, wobei die Akt.-Ges. die auf dem Glashüttenwerk ruhenden Hypotheken sowie die Passiven der Firma im Gesamtbetrage von M. 604 172, wofür M. 1 000 000 in 1000 neuen Aktien zum Kurse von 120 % gewährt wurden (s. bei Kap.) mit übernommen hat. Die seit dem J. 1829 bestehende Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. betreibt in Tschernitz in der Niederlausitz ein Glashüttenwerk u. in Berlin ein ausgedehntes Handelsgeschäft, welches sich vornehmlich auf chemische, pharmazeutische u. technische Glasartikel, Aus- stellungs- u. Versandgläser für chemische Produkte u. Flakons erstreckt. Die Tschernitzer Glashüttenwerke umfassen eine Fläche von 106 Morgen u. bestehen aus 7 Siemensglasöfen, aus Schleifereien mit etwa 70 Werkstätten, Malereiwerkstätten, Gravieranstalt u. Zubehör. Die Firma hat in den letzten drei Jahren ihres Bestehens folgende Umsätze u. Brutto- gewinne erzielt: 1906/1907 Umsatz: M. 1 375 736, Gewinn M. 277 604 1907/1908 3 „ 1 512 996 „ 250 260 1908/1909 „ 1 405 846 „238 245 Anfangs 1911 erfolgte die Angliederung der Tschöpelner Werke Akt. Ges. in Tschöpeln bei Muskau (siehe unten bei Kap.). Die Grubenfelder dieser Werke sind in einer Grösse von 3500 Morgen verliehen, wovon ca. 2200 Morgen im Besitze der Akt.-Ges. sind. Die vrube liegt an der Bahnlinie Muskau-Sommerfeld. Die Mächtigkeit des Flözes schwankt zwischen 9 u. 12 m. Der Kohleninhalt der Felder ist auf 160–174 000 000 hl berechnet. Die Gew. Elster, Lerche u. Kuckuck, deren Kuxe sich im Besitz der T.-Werke befinden, liegen an der Eisenbahnlinie Forst-Weisswasser in unmittelbarer Nähe der Gasfabrik Tschernitz. Der Kohleninhalt der Felder dieser Gew. ist auf 137 000 000 hl berechnet. Die jetzige Jahres- förderung der T.-Werke beläuft sich auf rund 2 000 000 hl. Die Gew. Elster, Lerche u. Kuckuck sind zurzeit nicht im Betrieb. Die T.-Werke gehören dem bis 31./12. 1913 ge- schlossenen Lausitzer Braunkohlen-Syndikat an. Sie besitzen für sich ein Kontingent von 1 600 000 hl u. erfüllen ausserdem auf Grund eines mit dem Syndikat auf die Dauer desselben abgeschlossenen Vertrages den grössten Teil des Kontingents der Gew. Elster, welches 1 250 000 hl beträgt. Das Tonwerk der Tschöpelner Werke ist für eine Produktion von 12 000 000 Steine N. P. eingerichtet. Im letzten Betriebsjahr bezifferte sich der Wert der Produktion auf ca. M. 200 000. Das Elektrizitätswerk der T.-Werke enthält zwei eigene Aggregate zu 400 u. 450 Kw.-St. u. betreibt ferner ein den Lausitzer Elektrizitätswerken gehöriges Aggregat von 1000 Kw.-St. Sämtliche Dynamos werden durch Turbinen betrieben. Die Gesamtproduktion in elektr. Energie betrug im letzten Geschäftsjahr über 7 000 000 Kw.-St. Durch die Angliederung der T.-Werke wurde die Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.-G. von dem Bezug fremder Kohlen unabhängig gemacht. 1912 Pachtung der Fabriken Schweigsche Glas- u. Porzellanwerke A.-G. u. Glashütten- werke Weisswasser A.-G., beide in Weisswasser auf 30 Jahre. Die Schuldner u. Waren- bestände dieser Gesellschaften erwarb die Ges. käuflich. Auch wurden die sämtl. Aktien der Schweigschen Glas- u. Porzellanwerke A.-G. sowie der grösste Teil der Aktien der Glas- hüttenwerke Weisswasser A.-G. erworben. Diese Transaktion, von der die Ges. Betriebs- ersparnisse u. bessere Ausnutzung erwartet, wurde im Geschäftsjahr 1913 durchgeführt (siehe auch bei Kap.). Kapital: M. 4 200 000 in 4200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1909 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909. Die sämtl. 1000 neuen Aktien wurden zu 120 % an Dr. Hans Quilitz, alleinigen Inhaber der Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. zu Berlin u. Tschernitz gegen seine Einbringung (Glashüttenwerk in Tschernitz) überlassen (s. oben). Die G.-V. v. 7./2. 1911 hat eine weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500 neuen ab 1./1. 1911 div.-ber. Aktien unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre be- schlossen. Diese Aktien sind an ein Bankhaus zu 300 % zuzüglich 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1911 mit der Verpflichtung begeben worden, hiervon M. 450 000 den Aktionären der Tschöpelner Werke Akt.-Ges. zu Tschöpeln bei Muskau (A.-K. M. 1 350 000, letzte Div. 5, 5, 6 %) mit der Massgabe zum Umtausch auzubieten, dass gegen Einreichung von je 3 Aktien der Tschöpelner Werke 1 neue Aktie der Vereinigten Lausitzer Glaswerke geliefert wird. Das Bankhaus hat sich ferner verpflichtet, die auf Grund dieser Umtauschofferte eingelieferten Tschöpelner Aktien nach Ablauf der Umtauschfrist zum Nennwerte zuzüglich 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1910 den Vereinigten Lausitzer Glaswerken zu überlassen. Die den Aktionären der Tschöpelner Werke nicht anzubietenden M. 50 000 sowie die nicht eingetauschten neuen Aktien sind dem Bankhaus zur freien Verwertung verblieben, wogegen M60 sämtliche Kosten der Kap.- Erhöh. übernommen hat. Bis Ende 1911 sind M. 1 337 000 Aktien der Tschöpelner Werke um- getauscht worden. Das bei der Ausgabe der neuen Aktien erzielte Aufgeld von M. 1 000 000 ist dem R.-F. zugeführt worden. Die a. o. G.-V. v. 28./1. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 700 000 (auf M. 4 200 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu pari plus sämtl. Stempel u. Kosten. Diese Kap.-Erhöh. diente zum Eintausch bezw. Erwerb von nom. M. 1 150 000 Aktien der Schweigschen Glas- u. Porzellanwerke, A.-G., sowie von nom. rund M. 690 000 Aktien der Glashüttenwerke Weisswasser. Hypothek: M. 150 000 zu 5½ %, auf Fabrik Tschernitz; bis 1919 unkündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht; 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant, an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V., die auch Verwendung Sonderrückl. u. Wohlfalirtszwecken beschliessen kann.