Fabriken für Chemikalien etc. 1561 Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankf. a. M. mit Wirkung ab 1./1. 1898 gegen Gewährung von nom. M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1./1. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000). Die bei der Fusion von dem A.-K. der chem. Fabrik Elektron frei gewordenen M. 1 000 000 wurden mit M. 142 000 zur Tilg. des Patentkontos u. der Rest zu Abschreib. auf Immobilien u. Apparate benutzt. Im Jahre 1899 ist eine am 8.–9. Nov. 1898 für 30 Jahre getroffene Vereinbarung mit den Elektrochem. Werken in Bitterfeld u. Badisch-Rheinfelden in Wirksamkeit getreten, durch welche die Benutzung deren Anlagen daselbst zur Darstellung von Chlorprodukten und Alkalien, sowie von Carbid, Natrium u. Magnesium der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron pachtweise überlassen wird. Die Verwaltung und Betriebsführung steht der letzteren Ges. allein zu u. ist mit derjenigen ihrer eigenen zur Herstellung von Chlorprodukten u. Alkalien dienenden Werke vereinigt worden. Aus dem Gesamtgewinn der vereinigten Betriebe für Chlorprodukte u. Alkalien, ferner von Carbid, Natrium u. Magnesium erhält die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron vorweg eine Vergüt. für die Verwaltung und Betriebsführung; der danach verbleibende Gewinn wird zwischen den beiden Ges. hälftig geteilt. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Paris-Lamotte (Frankreich), bei der Sociedad Electro-quimica de Flix in Barcelona (Spanien), sowie bei der Duisburger Kupferhütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 400 000 zu Buche. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1./7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1912 einen Zugang von M. 19 138 121 auf u. stand nach M. 8 789 483 Abschreib. am 1./1. 1913 mit M. 11 254 089 zu Buche. Apparate Buchwert am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1912 M. 35 740 923, davon Abschreib. 25 444 700, somit 1./1. 1913 M. 11 525 127. Bie im Besitz der Ges. befindlichen Häuser, Fabrik- gebäude etc. bedecken ein bebautes Areal von 311 023 qm. 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holzweissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung der Bitterfelder Werke mit Braunkohlen. Arbeiter in allen Betrieben ca. 5000. Die G.-V. v. 6./7. 1905 genehmigte Ankauf der Anilin- und Anilinfarbenfabriken von K. Oehler in Offenbach a. M. mit Wirkung ab 1./1. 1905. Von dem Kaufpreise wurden M. 2 000 000 durch Aktien von 1905, alle sonst. Aktiva abzügl. der vorhandenen Schulden im ungefähren Betrage von M. 3 400 000 bar beglichen. Die Oehlersche, 1842 errichtete Fabrik stellt Zwischenprodukte für die Farbenfabrikation (Hauptbetriebszweig Anilinöl u. Anilinsalz) her, ferner Anilinfarbstoffe aller Art. Da die Griesheimer Aktien im Juli 1905 etwa 270 % notierten, so erhielt die Firma K. Oehler für ihre Anlagen etc. ausser genannter Barzahlung eine Abfindung von M. 5 400 000 in Aktien. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inh., können aber auf Namen eingetragen werden und umgekehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf fl. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Entnahme von M. 85 714 aus dem R.-F. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. 1881 wurde Erhöhung um M. 900 000 beschlossen, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900 bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht u. gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; ferner erhöht kt. G.-V.-B. vom 6. Mai 1896 auf M. 6 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Industrie mit einer Gewinnbeteiligung für die Ges. verkauft, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, die zunächst nur mit 50 % ein- und erst 1898 vollbezahlt wurden, hatten die Aktionäre ein Bezugsrecht zu 150 % v. 10.—–25./6. 1896. Die G.-V. v. 18./8. 1898 beschloss Er höhung um M. 3 000 000 in 3000 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, wovon ein Teil den Aktionären v. 20./11.–10./12. 1898 zu 250 % angeboten wurde. Weitere Erhöhung um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 neuen, ab 1./1. 1905 div.- ber. Aktien beschloss die G.-V. v. 6./7. 1905; hiervon dienten 2000 Stück zu pari zum Erwerb der Anilin- und Anilinfarben-Fabrik K. Oehler in Offenbach (s. oben). Restl. M. 1 000 000 übernahm eine Bankgruppe unter Trag. der Kosten für die Einführ. an der Börse zu 2209 % mit der Verpflicht., sie den Aktionären zu 230 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab % hältnis 9: 1 zum Bezuge anzubieten; geschehen 1.–21./8. 1905. Nochmalige Erhöhung be- hufs Erweiter. der Betriebe in Griesheim u. Bitterfeld beschloss die G.-V. v. 5./11. 1906 um M. 2 000 000 (auf M. 14 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, angeboten den Aktionären 6: 1 vom 7.–24./11. 1907 zu 230 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1.1906. Die G.-V. v. 15./5.1912 beschloss mit Rück- sicht auf Aufwendungen für Anderungen u. Neueinricht. weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 16 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, den Aktionären mit 230 % angeboten. Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 %. 5000 Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000, auf Namen der Fil. der Bank f. Handel u. Ind. in Frankf. a. M. u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 40 J. durch jährl. Auslos. oder Rückkauf von M. 125 000 im April auf 1./7.; der event. Rückkauf geschieht kursmässig; verstärkte Tilg. oder Künd. der ganzen Anleihe mit 6 Monate Frist vorbehalten. Dingliche Sicher. haben die Oblig. nicht, die Ges. verpflichtete sich nur, keinem neuen Anlehen ein besseres Recht einzuräumen. Verj. der Coup. 4 J. (K)% der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f.