1574 Fabriken für Chemikalien ete. Chemische Fabrik Buckau in Magdeburg Fabriken in Stassfurt und Ammendorf. Gegründet: 21./5. 1869. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Erzeugnissen der Chemie, der Elektrizität, des Bergbaues u. der Hüttenkunde, speziell werden fabriziert kalzinierte, kaustische u. kristallisierte Soda u. Salmiakgeist, sowie Chlor, Chlorkalk, Atz- kalilauge u. Atzkali, sowie Teerfarbstoffe. Der Betrieb in Buckau ruht u. sollen die Grund- stücke als Bauplätze verkauft werden. Der Bebauungsplan für dieselben ist 1910 genehmigt; daselbst sind 1904 an 3587 qm für M. 71 740, 1906 an 11 400 qm mit M. 130 200, 1907 eine Parzelle mit M. 29 552 Gewinn verkauft, welche Beträge zu Abschreib. u. Rückl. Verwendung fanden; es verbleiben in Buckau noch 2 ha 46 a 03 dm im Besitz der Ges., mit dessen Verwertung als Bauplätze demnächst begonnen werden wird. Ferner Besitz in Biederitz 3 ha 66 a 79 qm Ackerland, in Stassfurt 14 ha 10 a 58 am, in Ammendorf 18 ha 60 a 85 qm. Für Neubauten u. Neubeschaffungen in Stassfurt u. Ammendorf wurden 1901–1912 M. 590 682, 367 386, 455 234, 591 084, 264 626, 665 135, 1 814 145, 1 605 087, 402 474, 808 295, 768 795, 1 054 444 ausgegeben, wovon 1912 auf Ammendorf I M. 457 694, auf Stassfurt M. 596 750 entfielen. Die Ges. betreibt in Stassfurt eine Sodafabrik: zur Deckung ihres Kalkbedarfs hat sie einen Kalksteinbruch auf 30 J. gepachtet, der mit der Sodafabrik durch eine der Ges. gehörige elektr. Bahn verbunden ist. In Ammendorf bei Halle befindet sich eine Fabrik zur elektrolytischen Erzeugung von Chlorkalk u. Atzalkalien u. eine Fabrik für eine Spezialität der Teerfarbstoffe. Sie gehört dem Ammoniak-Soda-Syndikat sowie der Verkaufs- vereinigung Deutscher Kalilauge- u. Chlorkalk-Produzenten an. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Stassfurt ca. 450 u. in Ammendorf ca. 250 Arb. Beteiligt ist die Ges. an folg. Unternehm.: mit a) 680 Kuxe der 1000teiligen Gew. Clara-Verein, Gröbers bei Ammendorf, deren Betrieb Mitte 1912 eröffnet wurde. Diese Gew. besitzt Braunkohlenfelder in einer ungefähren Grösse von 2300 ha, die zur Hälfte abbauwürdig sind, u. deren Kohlengehalt nach der Schätzung eines vereidigten Sachverständigen 1200 Mill. Hektoliter beträgt. IEn J. 1911 M. 272 000 Zubussen gezahlt. Die noch zu erwartenden Zubussen werden auf insgesamt ca. M. 250 000 veranschlagt. Kapital: M. 6 000 000, u. zwar M. 2 100 000 in 7000 St.-Aktien (Nr. 1–7000) à M. 300 u. 3000 St.-Aktien (Nr. 7601–10 600) à M. 1000 u. M. 900 000 in 600 Prior.-St.-Aktien (Nr. 7001 bis 7600) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 840 000 erhöht 1876 um M. 210 000. 1878 um M. 210 000, 1883 um M. 240 000, 1885 um M. 600 000 in St.-Aktien u. 1886 um M. 900 000 in 600 Prior.- Aktien à M. 1500. Diese mit Vorz.-Recht auf 5 % Div. u. Vorrecht im Falle der Liquidation. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 3./3. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von der Mitteldeutschen Privatbank zu 147.50 %, angeboten den alten St.- u. Vorz.-Aktionären 3:1 zu 155 %. Agio abz. Unk. d. Emiss. mit M. 440 000 in R.-F. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 31./5. 1910 um M. 1 000 000 in 1000 St.- Aktien à M. 1000, mit halber Div.-Ber. für 1910, ab 1./1. 1911 voll div.-ber., übernommen von der Mitteldeutschen Privatbank zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 156 %. Agio mit M. 442 200 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 31./5. 1913 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 St.-Aktien mit halber Div.-Ber. für 1913, ab 1./1. 1914 voll div.-ber. Anleihen: I. M. 1 200 000 (nicht hypothek.) in 4 % (früher bis 1. Juli 1896 4½ %) Teilschuldverschreibungen von 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 und 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1893 durch jährliche Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juni auf 2. Jan. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Magdeburg Ende 1901–1912: 96.50, 99.50, 100.50, 101.50, 102, 101.25, 98, 99.25, –, 100, –, 94 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1908, rückzahlbar zu 102 %. 700 Stücke à M. 1000 u. 600 à M. 500, lautend auf den Namen der Magdeburger Privatbank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 mit jährl. M. 10 000 nebst ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im Juni (erstmals 1911) auf 2./1. (zuerst 1912); ab 2./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. In Umlauf Ende 1912 inkl. Anleihe I M. 1 826 000. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel, Neubauten etc. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1908 bis 1912: 99.25, 98.30, 100, –, 100 %. III. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des ... rückzahlbar zu 102 %. 50 Stücke à M. 3000, 150 à M. 2000, 450 à M. 1000, 200 à M. 500, lt. auf den Namen der Mitteldeutschen Privatbank zu Magdeburg oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1./7. 1917 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. spät. im Dez. (erstmals 1916) auf 1./7. (zuerst 1917); ab 1./7. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur weiteren Ausgestaltung der bestehenden Anlagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1912: 100.20 %. Eingeführt in Berlin am 22./3. 1912 zum ersten Kurse von 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: bis Ende Mai. Stimmrecht: Wird nach dem Betrage der angemeldeten Aktien ausgeübt (Wortlaut des Statutsh. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien (ohne Recht auf Nachzahl.), dann 5 % an St.-Aktien,