Fabriken für Chemikalien etc. 1589 Chemische Fabrik Wesseling Akt.-Ges. in Wesseling mit Abteilung in Neuss. Gegründet: 7./7. 1905; eingetr. 22./8. 1905 in Bonn. Gründer: Komm.-Rat Leo Vossen, Aachen; Franz Zimmermann, Cöln; Erich Kunheim, Berlin; Deutsche Gold- und Silber- Scheide-Anstalt vorm. Roessler, Frankf. a. M.; Kaufm. Karl Müller, Neuss. Zweck: Herstellung von chem. Produkten und Präparaten und der Handel in solchen. Die G.-V. v. 16./12. 1905 beschloss die Erwerb. der Fabrikanlagen der Firma H. u. F. Zimmer- mann in Wesseling mit Wirkung ab 1./1. 1905. Die Anlagen wurden 1905/06 erheblich aus- gebaut u. vergrössert. Am 1./1. 1911 Übernahme einer Fabrik in Neuss. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Gebäude u. Grundeigentum 770 729, Betriebseinricht. 288 512, Rohstoffe, Waren, Material. 489 306, Kassa 4350, Aussenstände u. Guth. 685 819, vorausbez. Feuerversich. 20 464, Beteilig. 128 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 65 856 (Rückl. 9373) Zimmermann-Stift. 26 702, Leo Vossen-Stift. 20 145, Verfüg.-F. 28 000, Bestand kür Forderungsausfälle 25 000, Beamtenversorg.-F. 53 500, Kredit. 302 920, Abschreib. 142 774, Div. 150 000, Tant. 12 114, do. an A.-R. 4549, Vortrag 55 619. Sa. M. 2 387 182. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 72 725, Anleihe-Zs. 2812, Gewinn 374 431. — Kredit: Vortrag 44 181, Gewinn aus Grundstücksverkäufen 5332, Betriebsüberschuss 400 455. Sa. M. 449 969. Dividenden 1905–1912: 8, 8, 10, 7, 8, 10, 10, 10 %. Direktion: Josef Zimmermann, Dr. Gustav Vossen. Prokuristen: Josef Helbach, Emil Schröder. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Alfred Schott, Frankf. a. M.; Stadtbau-Insp. Hans Verbeek, Cöln; Komm.-Rat Erich Kunheim, Berlin; Dr. Leo Vossen, Franz Vossen, Aachen; Dir. Dr. Fritz Rössler, Frankf. a. M. Internationale Stickstoff-Aktiengesellschaft in Wiesbaden. Gegründet: 17./6. 1907; eingetr. 24./7. 1907 in Buer. Der Sitz der Ges., Firma urspr. Nitron A.-G. f. Luftstickstoffverwertung, befand sich zuerst in Gladbeck i. W. Die G.-V. v. 27./6. 1908 beschloss Anderung der Firma in Akt.-Ges. für Luftstickstoffverwertung u. Ver- legung des Sitzes nach Wiesbaden. Firma nochmals geändert wie oben lt. G.-V. v. 1./6. 1910. Gründer: Franz Küster, Gladbeck; Dr. med. Arthur Pauling, Ernst Bischoff, Gelsenkirchen; Apotheker Ed. Fuchsius, Erle b. Buer; Bergwerksunternehmer Heinr. Vaerst, Essen- Rüttenscheid. Zweck: Herstellung chem. Produkte, Handel mit denselben u. Beteiligung an ähnlichen eventuell auch anderen Unternehm. Spezialität: Salpetersäure u. Nitrit. Die Ges. kann eventuell alle ihre Anlagen verpachten. Die Ges. erwarb von der Salpetersäure- industrie- Ges. m. b. H., Gelsenkirchen-Innsbruck die ausschliessliche Berechtigung zur Ausbeutung ihrer Schutzrechte in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz, sowie anderen europ. u. aussereurop. Staaten. In Patsch bei Innsbruck wurde eine Fabrikanlage errichtet, zu deren Betriebe die selbständige österreich. Luftverwertungs- Ges. m. b. H., Innsbruck (Stamm-Kap. K 300 000) gebildet wurde, die die Patscher Anlagen pachtweise übernahm; die Wiesbadener Ges. besitzt nom. K 290 000 St.-Anteile der Ges. m. b. H. (nach Abschreib. mit M. 11 069 zu Buch stehend). Diese Fabrik hat im Febr. 1909 den Betrieb aufgenommen u. 1909–1911 M. 81 718, 155 430 u. 218 451 Verlust zus. also M. 373 882 ergeben. Der Verlust der Internat. Stickstoff-A.-G. betrug 1909 M. 65 766, 1910 M. 212 070, 1911 M. 119 695, Gesamtverlust beider Ges. also ult. 1911 M. 771 414, nachdem die Internat. Stickstoff-A.-G. den Verlust der Luftverwert.-Ges. übernommen, deren Fabrik in Patsch b. Innsbruck ist ab 1./1. 1912 an die Salpetersäure-Ind.-Ges. m. b. H. in Gelsen- kirchen verpachtet. Mit dem Pachtvertrage im Zus. hange wurde auch der Lizenzvertrag mit der Salpetersäure-Ind.-Ges. auf neue Grundlagen gesetzt, wobei, wenn auch ein Teil der Rechte freigegeben werden musste, doch eine leichtere Realisierungs-Möglichkeit der Lizenzen geschaffen wurde, so dass die Ges. auch hier Aussicht hat, baldigst entsprechende Einnahmen zu erreichen. Die G.-V. v. 16./6. 1913 soll wegen Beteiligung an der Elektro- chemischen Industrie G. m. b. H. u. neuer Verpachtung der Fabrik in Patsch an diese Ges. Beschluss fassen. Kapital: M. 2 100 000 in gleichber. Aktien à M. 1000 (siehe Bilanz). Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./11. 1908 u. 8./2. 1909 beschlossen, das A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Vorz.-Aktien zum Kurse v. 130 % u. M. 25 Zuschlag für Stempel u. Unk. unter Ausschluss des Bezugsrechts der alten Aktionäre zu erhöhen. Diese Vorz.-Aktien erhalten zunächst 6 % Div., u. der Rest des Reingewinns wird dann auf Vorz.-Aktien u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Die St.-Aktionäre konnten ihre Aktien durch 25 % Zuzahl. in 6 % Vorz.-Aktien umwandeln. Auf 882 St.-Aktien wurde die Zuzahl. von 25 % geleistet. Für die neuen Vorz.-Aktien inkl. Agio waren 80 % plus M. 25 am 1./1. u. 50 % am 1./2. 1909 zu zahlen. A.-K. somit M. 1 100 000 in 982 Vorz.-Aktien u. 118 St.-Aktien. Am 5./1. 1910 wurde weiter beschlossen, das A.-K. um M. 600 000 herabzusetzen, gegen welchen Betrag M. 600 000 in 5 % Schuldverschreib. gewährt wurden, u. dann das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 600 000 auf M. 2 100 000 zu erhöhen; in diesem Betrag sind M. 400 000 enthalten, welche