1600 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Zweck: Erwerb u. Betrieb der dem M. Winkelmann zu Hamburg gehörenden Glasurit- farben-Werke in Hamburg u. Hiltrup in Westf., Erweiterung dieser Werke, Einrichtung u. Betrieb von Handels u. Fabrikationsgeschäften verwandter Art, Beteil. an ähnlichen Unter- nehmungen Dritter; überhaupt die gewerbliche Betätigung in solchen Geschäften, welche mit dem Gegenstande des Unternehmens in irgend einem Zusammenhange stehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000. Die G.-V. v. 27./1. 1912 beschloss Erhöh. um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, übernommen von Max Winkelmann zu 110 %, angeboten den Aktionären ebenfalls zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück 75 838, Gebäude 459 012, Masch. u. Fabrik- Einricht. 153 420, Tankkto 77 252, Anschlussgleise u. Gespann 6059, Kontor-Mobil. 5046, Waren u. Material 654 018, Kaut. 22 791, Versich. 656, Wechsel 9850, Kassa 4580, Bankguth. 47 543, Postscheck 3316, Debit. 464 069, Erwerbskto 413 017. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Renten-Kto 2700, R.-F. 56 939, Ern.-F. 7207, Kredit. 90 568, Gewinn 239 056. Sa. M. 2 396 472. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 341 326, Gehälter u. Löhne 151 294, Abschreib. 78 352, Gewinn 239 056. – Kredit: Vortrag 4361, Bruttogewinn 805 669. Sa. M. 810 030. Dividenden 1908–1912: 12, 12, 10, 10, 10 %. (Gewinn 1908–1912: M. 252 897, 246 193, 210 180, 206 539, 239 056). Direktion: Gust. Kasten, Carl Krack, Hamburg. Prokurist: P. Wilhelm. Aufsichtsrat: Vors. Albert Gehrke, Willi A. Meyer, Alb. Schmidt, Hamburg. Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M. mit Zweigniederlass. in Gersthofen bei Augsburg u. Filialen: Moskauer Chem. Fabrik Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Moskau. Compagnie Parisienne de Couleurs d'Aniline in Creil (0Oise). Gegründet: 28./12. 1879 durch Umwandl. der seit 1863 bestand. Firma Meister Lucius & Co. bezw. Meister Lucius & Brüning in eine A.-G. Zweck: Fabrikation chem. Produkte, Teerfarbstoffe etc.; in der pharmazeut. Abteilung Herstell. medizin. Präparate. Ende 1910 übernahm die Ges. die Herstell. des Prof. Ehrlichschen Heilmittels, Salvarsan genannt. Mit der Bad. Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. hat die Ges. bezügl. der Fabrikat. künstl. Indigos eine Konvention abgeschlossen. Die Höchster Farbwerke beschäftigen ca. 300 Chemiker, 74 Ingenieure u. Techniker u. ca. 600 Kaufleute, Arb.- Zahl ca. 6200. Sämtl. Grundstücke umfassen 1 386731 qm, die Fabrikgebäude 314 222 qm, die Bahnanl.57.020km. Ferner sind eine grosse Zahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden, von denen die Arb.-Wohnhäuser einer besonderen A.-G. (Ges. z. gemeinnütz. Beschaffung von Wohnungen, Höchst) übertragen sind, deren M. 2 000 000 betragendes Akt.-Kap. sich sämtl. in Händen der Farbwerke befindet (bisher keine Div. gezahlt). Die Moskauer Filialfabrik wurde Ende 1899 in eine besondere russ. A.-G. mit Rub. 1250 000, seit 1909 2 500 000 A.-K. umgewandelt. Die Akt. blieben fast sämtl. im Besitz der Höchster Farbwerke, ausserdem ist die Ges. noch mit Aktienbesitz an Comp. Parisienne de Couleurs d' Aniline in Paris beteiligt. Die Höchster Farbwerke haben 1900 in Gersthofen bei Augsburg ein Arealerworben u. darauf eine grosse Fabrikanlage (unter Ausnutz. der Wasserkräfte des Lechs) nebst Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern errichtet; seit März 1902 in Betrieb. Mit dem Lechwerk A.-G. in Augsburg ist ein Vertrag auf Lieferung elektr. Kraft abgeschlossen. Ausgaben für Vergröss. sämtl. Betriebs- anlagen 1912 M. 8 507 855. Auf die Fabrikanl. etc. im Kostenwerte von M. 89 004 382 wurden von der früh. Firma M. 3 022 358, von der A.-G. von 1880–1912 M. 57 929 179 amortisiert, Buchwert Ende 1912 28 052 843. – 1908 Errichtung einer neuen Fabrik in England unter der Firma Meister, Lucius & Brüning Ltd. in Ellesmere Port au Manchester Ship Canal in- folge der rigorosen Bestimmungen des neuen engl. Patentgesetzes; diese Fabrik nahm am 20./8. 1908 den Betrieb auf. Die Höchster Farbwerke sind bei der China-Export-, Import- u. Bank-Comp. in Hamburg beteiligt, welche Firma die Interessen der Ges. in Ostasien vertritt. Im Herbst 1904 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen den Höchster Farbwerken u. der mit M. 20 000 000 St.-Kapital u. M. 10 000 000 Oblig. in eine G. m. b. H. umgewandelten Firma Leop. Cassella & Co. in Frankf. a. M. gebildet u. von der G.-V. v. 15./10. 1904 gutgeheissen. Die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft lag für beide Gesellschaften mit Rücksicht auf ihre bisher schon bestehende Beziehung sehr nahe. Die Farbwerke fabrizieren eine Anzahl von Rohmaterialien, welche von der Firma Cassella für ihre Fabrikation benötigt werden, welche sie aber bislang noch nicht selbst herstellte, sondern grösstenteils von den Farbwerken bezog. Beide Firmen sind ferner in der Lage, sich hinsichtlich einer Reihe von Fabrikaten in vorteilhafter Weise zu ergänzen. Ohne die Herbeiführung einer Verständigung wäre zu erwarten gewesen, dass jedes Unternehmen in steigendem Masse in das Produktions- gebiet des andern eingedrungen wäre. Der zwischen beiden Firmen geschlossene Vertrag bezweckt hauptsächlich eine Stärkung gegenüber der Konkurrenz, gemeinsamen Bezug der Rohmaterialien von aussen u. gleichzeitig gegenseitige Lieferung, die gegenseitige Unter- stützung in Patentangelegenheiten u. Licenzen, die gemeinsame Errichtung von Fabrikations- stätten im Auslande etc. Der Abmachung ist auch die Moskauer Filiale der Höchster Farb- werke mit der Rigaer Niederlass. von Cassella beigetreten. Durchschnittl. Reingewinn der offenen Handels-Ges. Leop. Cassella & Co. in den letzten Jahren 30–35 % des investierten Kapitals, die Cassella & Co. G. m. b. H. 1905–1907: je 30 %; später nicht veröffentlicht. Die